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132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger
Autoren: Dämonenkiller
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Martins Standort schließen ließen. Doch viel war mit diesen Aussagen nicht anzufangen.
    Nachdem Martin mit Baphomet durch das Dämonentor gefallen war, hatte er sich inmitten einer Schar fremder Kinder wiedergefunden. Martin wußte natürlich nicht, daß er durch ein sogenanntes Dämonentor gereist war. Er wußte auch nichts von der „Mumie" - Olivaro durch magische Bandagen vermummt -, denn er war ohne Bewußtsein gewesen.
    Was sind das für Kinder? erkundigte sich Coco bange. Sie fürchtete, daß man ihn zu irgendeiner Dämonenbrut gesteckt hatte.
    Martin schien die Frage nicht recht zu verstehen.
    Jungen und Mädchen verschiedenen Alters, antwortete er, und aus seinen Gedanken war herauszuhören, daß manche der Kinder fast schon erwachsen waren und keines von ihnen jünger als er und Theo.
    Martin gefiel es an diesem Ort, obwohl er mit den anderen Kindern Verständigungsschwierigkeiten hatte. Das band ihn natürlich noch fester an Theo…
    Sie sprechen nicht meine Sprache, erklärte Martin bedauernd. Aber Theo versteht sie und kann sich mit ihnen unterhalten.
    Um welche Sprache handelt es sich? wollte Coco wissen.
    Weiß ich nicht, Ma. Ich kann ja nur Deutsch. Aber die Buben werden hier Muchachos genannt. Die Mädchen heißen Muchachas. Genügt das?
    Es ist Spanisch, dachte Coco erleichtert - also konnte Martin wirklich nicht weit sein. Aber sie gab sich damit nicht zufrieden, sie wollte von Martin noch weitere Einzelheiten erfahren.
    Daraufhin begann er davon zu schwärmen, daß er sich hier in einem wahren Paradies für Kinder befand. Er hatte bisher noch keinen Erwachsenen zu Gesicht bekommen, und er hob es besonders hervor, daß es hier jemanden wie „Tante Clara" nicht gab.
    Die Kinder versorgten sich selbst, verrichteten alle anfallenden Arbeiten, und auch die Organisation und die Verwaltung schien in ihren Händen zu liegen.
    Coco nahm diese Informationen begierig auf.
    Weißt du, wie der Ort heißt, an dem du dich befindest, Martin? Wie sieht die Umgebung aus? Kannst du sie mir beschreiben?
    Ich habe noch nicht viel zu sehen bekommen, Ma. Und überhaupt… Was ist los? Was bedrückt dich? Theo meint…
    Hör nicht immer auf Theo!
    Aber er meint es gut mit mir.
    Und was ist mit mir? Willst du denn nicht zu mir und deinem Vater?
    Doch, Ma, natürlich. Nur - es ist besser, wenn ich mich für einige Zeit still verhalte. Du sollst nicht nach mir suchen. Das sagt Theo, und ich gebe ihm recht. Also, leb wohl, Ma…
    Martin! Martin! rief Coco verzweifelt.
    Aber ihr Junge antwortete nicht mehr. War er schon so tief in Baphomets Abhängigkeit geraten, daß er mehr auf den Kinddämon hörte als auf sie? Jedenfalls hatte Martin den Kontakt abgebrochen. Coco war verzweifelt.
    „Was ist los, Coco?" Dorian hatte sie an der Schulter gepackt und schüttelte sie. „Steht es so schlimm um Martin? Rede!"
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Es scheint Martin gutzugehen. Aber Baphomet ist immer noch bei ihm. Sie sind in Spanien, das jedenfalls ist eindeutig erwiesen."
    „Okay", sagte Dorian. „Dann suchen wir erst einmal das Hotel auf und warten, was uns Olivaro mitzuteilen hat. Falls der Bote tatsächlich von ihm geschickt wurde."
    Sie brachen auf und gingen den Weg, den der magische Kompaß ihnen wies. Sie folgten einfach dem Schatten, den die Nadel warf.
    Sie verzichteten auf einen fahrbaren Untersatz und waren zu Fuß unterwegs. Der Kompaß wies sie aus Vigo hinaus und leitete sie einen Weg den Strand entlang.
    Ganz unvermittelt fiel Nebel ein, als sie in einen Kiefernwald kamen. Dorian hatte zuvor noch festgestellt, daß der Schatten der Nadel auf ein Symbol fiel, das einem Totenkopf nicht unähnlich war. Gerade als er Coco darauf aufmerksam machen wollte, drangen aus dem Nebel gespenstische Stimmen.
    „Gehören die beiden zur Mannschaft?" fragte eine Stimme. Sie sprach katalanisch.
    „Bist du verrückt?" erwiderte eine andere Stimme. „Eine Frau an Bord würde nur Unglück bringen." „Dann nichts für ungut."
    Die Stimmen verstummten.
    Der Nebel löste sich schlagartig auf, wie er eingefallen war. Dorian und Coco sahen einander ratlos an. Aber sie erörterten das Phänomen nicht.

    Der Kiefernwald lichtete sich. Vor ihnen tauchte ein zweistöckiges Gebäude auf, in dessen Glasveranda sich die untergehende Sonne spiegelte.
    „Das muß das Hotel sein", stellte Dorian fest. „Nur seltsam, daß es durch keine Aufschrift gekennzeichnet ist."
    „Vielleicht eine Sicherheitsmaßnahme von Olivaro?" mutmaßte Coco.
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