Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
132 - Die Seelenfänger

132 - Die Seelenfänger

Titel: 132 - Die Seelenfänger
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Luguri?" Izquierdo hieß „links" und mochte von den Linkshändern abgeleitet sein, wie die dämonischen Anhänger des Erzdämons in der Steinzeit und im Megalithukum geheißen hatten.
    „Falsch geraten", sagte Izquierdo und zog wieder genüßlich an seiner Zigarre. „Aber ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen. Ich komme im Auftrag von Olivaro."
    „Das glaube ich nicht", erklärte Dorian. „Olivaro würde sich nie mit einer Kreatur wie Ihnen einlassen. Ich rieche doch auf eine Meile gegen den Wind, daß Sie ein Dämon der Schwarzen Familie sind."
    „Schon lange nicht mehr", erwiderte der Spanier. „Ich habe schon früher für Olivaro gearbeitet. Der Januskopf hat noch immer viele Verbündete, obwohl er als Fürst der Finsternis versagte."
    „Will Olivaro einen zweiten Anlauf machen?" fragte Dorian sarkastisch. Aber bevor Izquierdo etwas darauf antworten konnte, schaltete sich Coco ein.
    „Was weiß Olivaro von unserem Sohn? Wie geht es ihm? Wo ist er? Kennt Olivaro seinen Aufenthaltsort?"
    „Das sind viele Fragen auf einmal", sagte Izquierdo gedehnt. „Aber Sie werden auf alle eine Antwort bekommen, wenn Sie meine Anweisungen befolgen. Oder trauen Sie Olivaro nicht mehr?" „Befindet sich Martin hier in Vigo?" platzte Dorian heraus.
    „Diese Frage kann ich nicht beantworten", sagte Izquierdo. „Ich habe einen streng umrissenen Auftrag. Und der lautet, Sie zu einer ganz bestimmten Stelle zu schicken. Dort werden Sie weitere Instruktionen erhalten."
    „Von Olivaro?"
    Izquierdo zuckte nur die Schultern.
    „Was sollen wir also tun?" fragte Coco.
    „Nichts Besonderes", sagte Izquierdo. „Suchen Sie das Hotel ,Rias Bajas' auf. Es liegt außerhalb des Ortes. Quartieren Sie sich dort ein, Ihre Zimmer sind bereits bestellt. Warten Sie, bis man sich mit Ihnen in Verbindung setzt. Ach ja, ich habe noch etwas für Sie."
    Er holte etwas aus der Tasche und legte es auf den Tisch. Es war eine handtellergroße Scheibe, fingerdick. Sie schien aus Lehm geformt. In der Mitte befand sich ein drei Zentimeter hoher Dorn. Entlang des Außenrandes waren unbekannte Zeichen eingraviert, die alle zum Mittelpunkt zeigten. „Das ist eine Art magischer Kompaß, der Ihnen den Weg zum Hotel weisen soll", erklärte Izquierdo dazu. „Natürlich könnten Sie sich auch durchfragen. Aber damit würden Sie einiges Aufsehen erregen - und vermutlich würden Sie dann das Hotel nicht lebend erreichen. Dieser Kompaß ist gleichzeitig auch ein Amulett. Es schützt Sie und ist gleichzeitig ein Schutz für Olivaro. Sie werden verstehen, daß er sich nach allen Seiten hin absichern muß."
    Der Schwarzgekleidete erhob sich.
    „Wenn Sie keine weiteren Fragen mehr haben, dann trennen sich jetzt unsere Wege."
    Coco lagen noch jede Menge Fragen auf der Zunge, aber sie wußte, daß sie darauf keine Antwort bekommen würde.
    Izquierdo drehte sich in der Tür noch einmal um.
    „Versuchen Sie besser nicht, mir zu folgen", sagte er mit abstoßendem Grinsen. „Ich habe Olivaro diesen kleinen Gefallen getan, möchte aber mit dieser Sache nichts mehr zu tun haben. Sie verstehen?"
    Mit diesen Worten verschwand er endgültig.
    „Laß ihn", bat Coco mit seltsamer Stimme, als Dorian die Verfolgung aufnehmen wollte, und hielt ihn an der Hand zurück. „Martin meldet sich, und zwar von recht nahe."

    Mutter!
    Der vertraute Gedankenimpuls traf sie völlig überraschend. Er kam unverkennbar von ihrem Sohn. Martin, mein Junge!
    Sie war außerstande, die Gedanken zu ordnen, die ihr auf einmal durch den Kopf schossen. Coco empfand Erleichterung, gleichzeitig aber auch Angst. Die Freude darüber, daß die sie seit achtundvierzig Stunden quälende Ungewißheit ein Ende hatte, wurde nur von einer tiefen Besorgnis überschattet.
    Ihr war, als hörte sie das Lachen ihres Sohnes. Es klang frei und sorglos.
    Ma, mir geht es gut. Theo ist ja bei mir.
    Theo,
so nannte Martin den Kinddämon Baphomet, zu dem sich der ehemalige Schiedsrichter der Schwarzen Familie, Skarabäus Toth, von Luguri hatte verjüngen lassen. Und wie Martin über ihn sprach, schien er noch tiefer in seine Abhängigkeit geraten zu sein. Aber Coco war froh, daß Martin nichts von den wahren Absichten „Theos" ahnte. Er sollte nicht erfahren, in welcher Gefahr er sich befand, daß Baphomet es auf seinen Körper abgesehen hatte.
    Martin, wo befindest du dich jetzt?
    Ich habe keine Ahnung, Ma.
    Coco versuchte, aus den Gedanken, die auf sie einstürmten, Anhaltspunkte herauszufinden, die auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher