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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd
Autoren: Unbekannt
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von siebzig Zentimetern Länge, zwanzig dick und vierzig breit, das quer über der Schulterpartie zu tragen war. Es war nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten gebaut worden, sondern schmucklos und zweckentsprechend, eben ein Prototyp.
    „Ich komme mir wie gekreuzigt vor", sagte Rhodan, nachdem er sich den Labyrinth-Taucher umgeschnallt hatte. „Warum nur hat Geoffry ihn nicht so konstruiert, daß man ihn der Länge nach auf dem Rücken tragen kann?"
    „Du kannst deine Verbesserungsvorschläge vorbringen, bevor das Gerät in Serie geht", antwortete Irmina und überprüfte gewissenhaft wie eine besorgte Mutter den Sitz des Labyrinth-Tauchers.
    „Ab mit dir", sagte sie und klopfte Rhodan auf die Schulter.
    „Ich bin bald wieder zurück", versprach Rhodan. „Es ist nur ein Test. Ich will nur kurz ins Labyrinth und herausfinden, wie leicht mir die Rückkehr gelingt - und ob überhaupt."
    „Im zweiten Fall wirst du nicht lange auf Freunde warten müssen", scherzte Irmina.
    Rhodan winkte ihr kurz zu und machte sich auf den Weg zur psionischen Schnittstelle am anderen Ende der Station. Er erreichte das halbkugelförmige Feld, das sich nur den Augen der Netzgänger darbot, und trat ohne Zögern ein. Es war schließlich kein endgültiger Schritt. Er konnte es sich immer noch anders überlegen und das psionische Fallensystem von Yagguzan meiden. Aber das war nur eine hypothetische Möglichkeit, die er nicht wirklich in Betracht zog.
    Die materielle Umgebung löste sich auf, und Rhodan fand sich in der nicht minder vertrauten Welt des psionischen Netzes wieder. Er glitt die grünliche Bahn des Präferenzstrangs dem nahen Ziel entgegen. Ein einziger Gedanke genügte, um ihn an Kreuzungspunkten von einem Strang auf den anderen überwechseln zu lassen, und ebenso war nur ein einziger Gedanke nötig, um ihn auf dem kürzesten Weg an jedes gedachte Ziel zu bringen, sofern es innerhalb des vermessenen Psi-Netzes lag und in die KARTE aufgenommen war.
    Der persönliche Sprung, das Netzgehen überhaupt, war mit der absoluten Bewegung gleichzusetzen, was besagte, daß man in Nullzeit von einem Ort zum anderen gelangte.
    Zumindest verstrich im Standard-Universum während des Wechsels von einem Ort zum anderen, ungeachtet der Entfernung, keine meßbare Zeitspanne.
    Für jenen, der sich entlang der psionischen Feldlinien bewegte, stellte es sich allerdings nicht so dar, daß er an einem Punkt entmaterialisierte und an einem anderen sofort wieder rematerialisierte, wie es etwa bei der Teleportion war. Der Netzgänger hatte sehr wohl den Eindruck, sich durch Raum und Zeit zu bewegen. Obwohl in kleinste Teilchen, in sogenannte Psiqs, umgewandelt, bewahrte er sich das Gefühl von Körperlichkeit, spürte die Bewegung und meinte, daß sehr wohl der Faktor Zeit für ihn weiterhin Gültigkeit hatte.
    Er befand sich in einer Eigenzeit, die er sehr bewußt erlebte und fast nach Belieben dehnen und strecken konnte, ohne daß sich an der Tatsache etwas änderte, daß er in bezug auf das Standard-Universum diese Strecke in Nullzeit bewältigte.
    Während Rhodan einen schwachen psionischen Faden entlangglitt, überlegte er kurz, ob er nicht zuvor einen Abstecher zu Alaskas Raumschiff TALSAMON machen sollte. Die Position war bekannt, Testare hatte sie nicht verheimlicht. Es machte nichts, daß die TALSAMON in einer anderen Galaxis geparkt war, nämlich am Rand der Kalmenzone von Siom Som, denn für einen Gänger des Netzes spielten Entfernungen keine Rolle.
    Dennoch verwarf er den Gedanken sofort wieder, kaum daß er ihm gekommen war, denn er wußte, wie empfindlich Alaska darauf reagieren konnte, wenn man in seine Privatsphäre einbrach. Alaska sprach nie darüber, aber er trug noch einiges mit sich herum, was er noch nicht hatte bewältigen können. Vielleicht nagte manches in ihm, gerade weil er nicht darüber sprach?
    Rhodan kam an einen Knotenpunkt, von dem mehrere Präferenzstränge in verschiedene Richtungen führten. Einer davon wand sich jedoch auf seltsame Weise auf ein undefinierbares psionisches Objekt zu. Obwohl nicht auszumachen war, um was für ein Phänomen es sich handelte, wußte Rhodan Bescheid.
    Die von ihm ausgemachte Verzerrung der psionischen Feldlinien hatte nur den Zweck, den Betrachter - der in jedem Fall ein Gänger des Netzes war - neugierig zu machen. Es handelte sich um eine durch spezifische Kraftfelder verursachte Verknotung von Präferenzsträngen, die aus der Distanz ohne Wirkung war. Kam man solchen Knoten
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