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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd
Autoren: Unbekannt
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innerlich so aufgewühlt, daß es ihn große Mühe kostete, weiterhin den Unbeteiligten zu mimen. Aber je länger er nachdachte, desto ruhiger wurde.
    Yagguzan war nie eine ernste Gefahr für die Gänger des Netzes gewesen. Dieses Labyrinth lag an keinem wichtigen Netzknotenpunkt und fern aller Durchzugsstränge des psionischen Netzes. Darum hatte sich auch noch nie ein Gänger des Netzes in dieses Orphische Labyrinth verirrt.
    Es wäre ein zu großer Zufall gewesen, wenn dies ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt zum erstenmal einem Gänger des Netzes unbeabsichtigt passierte.
    Alaska kam daher zu dem Schluß, daß sich der Gänger des Netzes absichtlich hatte einfangen lassen. So und nicht anders mußte es sein. Nachdem er dies bei sich geklärt hatte, brauchte er auch nicht lange über die Identität dieses Gängers des Netzes rätseln.
    Perry Rhodan würde es sich nicht nehmen lassen, sich an der Befreiungsaktion für seinen Sohn zu beteiligen.
    Es war ein leichtes für ihn gewesen, in das Orphische Labyrinth zu gelangen. Die Frage war nur, wie er es wieder verlassen wollte.
    Dies war aber der einzige Punkt, der Alaska Sorge bereitete. Im Augenblick war die Freude an dem bevorstehenden Treffen im Orphischen Labyrinth aber noch größer. Perry war kein solcher Bruder Leichtfuß, daß er sich blindlings in ein solches Abenteuer stürzte.
    Alaska harrte gespannt der weiteren Entwicklung.
     
    5.
     
    In was für eine Gesellschaft war er da nur geraten!
    Früher, als Akkarr noch ein Bossem war, da hatte es für ihn nur zwei Triebfedern gegeben. Erstens die Gier nach Nahrung, und zweitens die Angst davor, selbst zur Beute eines anderen Nahrungssuchenden zu werden. Fressen oder gefressen werden, diese einfache Lebensformel hatte für ihn gereicht.
    Aber nun hatte ein diabolisches Schicksal ihm den Körper eines Ezibree zugeschanzt, was grundsätzlich kein Schaden gewesen wäre. Schlimm war nur, daß dieser Hall-Ezibree einer Bande von Schwächlingen angehörte.
    Es war ein gemischter Haufen von dreizehn Tiefenbewohnern, der sich einigen seltsamen Überlebensregeln unterworfen hatte.
    „Reißt nie ein Lebewesen aus Fleisch und Blut, egal welcher Gestalt es ist, wie furchteinflößend oder hilflos es auf euch wirkt, denn: WIR SIND KEINE KANNIBALEN!"
    Blühender Unsinn, Akkarr hatte derartigen Blödsinn vorher noch nie gehört. Er sah die Bandenmitglieder der Reihe nach an und ordnete sie in Gedanken bereits in die Reihenfolge, in der er sie reißen würde.
    Es waren alles kümmerliche Staubfresser, die dem Fleisch entsagten und sich darauf beschränkten, nur das als Nahrung aufzunehmen, was die Landschaft dieser Welt hervorbrachte.
    Dies hatten sie feierlich gelobt.
    Ist das auf eurem eigenen Mist gewachsen? fragte sich Akkarr. Wessen Gehirn ist diese perverse Philosophie entsprungen, lieber bis zum Wahnsinn zu darben, als die wahren Früchte dieser Welt zu genießen?
    „Hätten wir uns nicht an diese Regeln gehalten, hätten wir uns längst schon selbst ausgerottet."
    Akkarr erfuhr nicht, wozu diese unsinnigen Regeln aufgestellt worden waren, dafür ließ man ihn wissen, daß sie angeblich von einem Cepralaun stammten, der unter einem „besonderen Licht" stand und der in missionarischer Tätigkeit durchs Labyrinth zog.
    „Das Endziel ist es, alle Bewohner der Unterwelt zu einigen und gemeinsam gegen die Jäger aus der Anderswelt in den Kampf zu ziehen."
    Es gab noch mehr solcher Sprüche, auch die Tatsache, daß zwei Bandenmitglieder von einer streunenden Gruppe sogenannter Kannibalen geschnappt wurden, konnte nicht an solcher weltfremden Einstellung rütteln. Akkarr versäumte leider die Gelegenheit, sich ebenfalls einen als Beute zu holen und die Tat den Kannibalen unterzuschieben.
    Wenn Akkarr dennoch bei diesen Sektierern blieb, dann nur, weil sie auch einige nützliche Überlebensregeln zu geben hatten. So erfuhr er einige Tricks, mit denen man sich vor den übermächtigen Jägern schützen konnte, und andere, wie man fleischfressenden Räubern falsche Fährten legte.
    Weniger wichtig fand er die Vorträge darüber, wie man einen Fleischfresser zum Staubfresser bekehren konnte.
    Akkarrs Hunger wurde immer größer. Er konnte kaum mehr an sich halten, und schon zweimal war er ganz nahe daran gewesen, Bandenmitglieder zu schlagen. Sie waren alle nur bessere Tiere, so wie er, wie alle Lebewesen dieser Welt. Denken war gut, es erhöhte die Überlebenschancen, aber zuviel Denken machte schwach und verweichlichte.
    Für
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