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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd
Autoren: Unbekannt
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Alaska, „dann hättest du mit Bee den Platz vertauscht. Ich gebe die Hoffnung dennoch nicht auf, daß ich mit dir eine gute Wahl getroffen habe."
    Alaska hätte eine Reihe passender Antworten daraufgehabt, aber er behielt sie für sich.
    Er wollte Lainish nicht unnötig reizen. Er mußte sich immer wieder vor Augen halten, was auf dem Spiel stand. Es ging nicht darum, sich mit dem Zwerg-Gavvron zu messen, sondern Freunde aus dem Orphischen Labyrinth zu befreien.
    „Ich werde mein Bestes geben", sagte Alaska in einem Tonfall, der Lainish nicht in den Irrglauben verfallen lassen konnte, daß er ihm untertänig werden könnte.
    „Kein Grund, in den Schmollwinkel zu gehen, Saedy", sagte Lainish kumpelhaft und hakte sich bei ihm unter, während sie durch den Tunnel zurückgingen. „Habe ich dir eigentlich schon erzählt, daß ich früher an diesem Labyrinth-Tor Dienst getan habe?
    Damals war Sanpam noch nicht Kommandant, und es gab keine Bevorzugung der Arlofer.
    Es herrschte Gleichberechtigung... In meinen Aufgabenbereich fiel es, die Deportierung der Verbannten zu organisieren. Ich bekam alle Unterlagen über sie und konnte mir jene herauspicken und für die Kalydonische Jagd reservieren, die mir als lohnende Jagdobjekte erschienen. Glaube aber ja nicht, daß ich diesen Vorteil nützte, um es mir leicht zu machen. Im Gegenteil, ich suchte mir die schwersten Brocken aus, die eine echte Herausforderung für mich waren. Ich hätte keinen Triumph, wenn Schwächlinge auf meiner Totenliste stünden. Nein, ich habe mir wirklich nur die Stärksten als Opfer ausgesucht - und sie alle erledigt. Bis auf jene zwei, denen diesmal unsere Jagd gelten soll. Roi Danton und Ronald Tekener! Es sind bloß Gorims, Vironauten, die es aus der Milchstraße zu uns verschlagen hat, so wie dich auch. Aber es sind ganz gerissene Burschen, die in der Gestalt der Labyrinth-Ungeheuer noch gerissener und gefährlicher geworden sind. Es sagt wohl alles, daß ich sie bisher vergeblich zu erlegen versucht habe. Diesmal sind sie fällig... Aber mir scheint, ich rede zu einer Mauer. Kannst du mir überhaupt folgen, Seady?"
    „Du mußt dich erinnern, daß du mir die Zusammenhänge zum wiederholten Male unterbreitet hast", antwortete Alaska. „Worauf willst du hinaus?"
    Lainish zog den Permitarm zurück, mit dem er sich bei Alaska eingehängt hatte, und schrieb damit Schnörkel in die Luft.
    „Ich wollte dich nur auf die Gefährlichkeit unseres Unternehmens hinweisen", sagte er.
    „Vielleicht ist Bee als Jagdopfer besser dran als du als Jäger." Er machte eine Pause und fügte sorgenvoll hinzu: „Du hattest mit Bee, einem Mersonen, Mitleid. Wie wird es aber erst sein, wenn du zweien deiner Artgenossen gegenüberstehst?"
    „Abwarten."
     
    *
     
    Sanpams Kommandostand lag in der Spitze der Pyramide und hatte selbst die Form einer solchen mit einer Seitenlänge von etwa dreißig Metern. Jede zweite der dreieckigen Schrägwände war ein Bildschirm für holografische Projektion. An dem achteckigen Instrumentenpult saßen an die fünfzig Arlofer in zwei Etagen. Der Kommandant von Llango Moja nahm mit seinen vier Besuchern in der Mitte der Zentrale Platz, rund um ein holografisches Modell von Yugguzan, an dem auch die Position der drei Labyrinth-Tore zu erkennen war. Sanpam erklärte ihnen, daß Vergrößerungen und Teilausschnitte von jedem planetaren Abschnitt möglich waren.
    Lainish hatte dafür nur ein mitleidiges Lächeln übrig.
    Sanpam fuhr dessen ungeachtet fort: „Wir können von hier den Weg der Jäger - und natürlich auch den der Verbannten von einem Tor zum anderen und die Abstrahlung ins Labyrinth verfolgen. Die Beobachtungen der planetaren Veränderungen ermöglichen es uns, Rückschlüsse auf die Umgruppierung der Labyrinthlandschaft zu ziehen. Jede Veränderung der realen Bedingungen schlägt sich auf den Wirklichkeitsgradienten und hat eine Entsprechung in der Pararealität.
    Ebenso wie die gesteuerte Verschickung ins Labyrinth beobachtet werden kann, erfahren wir es auch, wenn sich etwas in den psionischen Fallstricken verfängt. Etwa wenn uns ein Gorim ins Netz geht."
    „Wie oft war das schon der Fall?" erkundigte sich Alaska.
    Sanpam funkelte ihn aus seinen Facettenaugen an.
    „Ich habe keine Angaben darüber, wie oft so etwas seit Bestehen des Yagguzan-Tores passierte", sagte er. „Während meiner Amtsperiode leider noch nie."
    „Ist es immer noch nicht möglich, den Jägern von hier aus bis ins Labyrinth zu
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