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1316 - Die Kalydonische Jagd

Titel: 1316 - Die Kalydonische Jagd
Autoren: Unbekannt
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folgen?"
    erkundigte sich Lainish. „Ich erinnere mich, daß schon zu meiner Zeit Bestrebungen im Gange waren, auch eine Beobachtungsstelle für die Orphischen Labyrinthe einzurichten."
    „Dazu wird es nie kommen", sagte Sanpam. „Es ist nicht gut, die Vorgänge im Labyrinth zu beobachten, denn in weiterer Folge würde das zu Manipulationen führen, was den Kalydonischen Jagden viel von ihrem Reiz nehmen würde."
    „Ich kenne Labyrinthe, wo man diese Art der Beobachtung und Einflußnahme mit großem Erfolg praktiziert", warf Lainish ein.
    „Wir auf Yagguzan halten nichts davon und wollen uns diese letzten Geheimnisse bewahren", entgegnete Sanpam, dem dieses Thema offensichtlich Unbehagen bereitete.
    „Der Ungewisse Ausgang einer Kalydonischen Jagd macht einen besonderen Nervenkitzel aus. Aber lassen wir das Theoretisieren, halten wir uns lieber an die Geschehnisse."
    „Das holografische Schaumodell war ihnen zeigte einen Ausschnitt mit allen drei Toren.
    In der Draufsicht bildeten sie ein Dreieck mit einer Seitenlänge von etwa 10.000 Kilometern. Die Seitenansicht machte jedoch deutlich, daß sie in unterschiedlicher Höhe verankert waren. Llango Moja schwebte in 30.000 Kilometern Höhe, Llango Bili war 20.000 Kilometer von der Planetenoberfläche entfernt und Llango Tatu nur noch zehn. Die zweite und das dritte Tor hatten natürlich bescheidenere Ausmaße, weil sie nicht dafür gedacht waren, ein großes Besucherheer aufzunehmen, und nur eine geringe Stammbesatzung hatten. Es handelte sich um Achtkantpyramiden mit einer Seitenlänge von zweihundert Metern.
    Die Syntronik meldete in kultiviertem Sothalk: „Die erste Stufe der Transmutation ist abgeschlossen, Llango Bili erreicht."
    Die Wandbildschirme leuchteten auf und zeigten aus verschiedenen Perspektiven das Innere des zweiten Tores. Auch das Schaumodell zeigte Llango Bili als transparentes Ganzes, so daß die innere Beschaffenheit zu erkennen war. Den meisten Raum nahmen die technischen Anlagen in Anspruch. Im Zentrum befand sich die Transmitteranlage, die ein kleineres Ebenbild des Llango Moja-Tores war. Allerdings gab es keine Zubringertunnels.
    Im Schaumodell begann der Empfängertransmitter pulsierend zu leuchten, es blitzte kurz auf, danach fanden sich auf der Plattform Dutzende von miniaturisierten Figuren.
    „Es ist besser, sich an der optischen Bilderfassung zu orientieren", riet Sanpam und wandte sich selbst den vier Großprojektionsflächen der Wände zu.
    Dort war zu sehen, wie sich die Verbannten, die vor kurzem von Llango Moja abgestrahlt worden waren, sich auf der etwas kleineren Transmitterplattform drängten. Im Hintergrund, auf Stegen entlang der überhängenden Pyramidenwände, waren vereinzelt bewaffnete Arlofer zu erkennen, die klobige Rüstungen trugen und sich daher schwerfällig bewegten.
    Die rund hundert Verbannten erschienen in einem seltsamen Licht, es sah aus, als würden sie von innen her leuchten. Bei näherem Hinsehen zeigte es sich jedoch, daß das scheinbare Leuchten auf einen anderen Umstand zurückzuführen war. Ihre Körper waren halb transparent. Man konnte nicht, wie etwa bei einer medizinischen Durchleuchtung, ihre inneren Organe sehen, sondern durch ihre Körper hindurch. Und es stellte sich heraus, daß die Körper nicht immer in die Tiefe gestaffelt waren, sondern sich manchmal ineinander verschoben.
    „Damit ist der erste Schritt zur Anpassung an die Anderswelt getan", erklärte Sanpam.
    „Man könnte es auch die physiologische Abstimmung an eine andere Dimension nennen.
    Der zweite Schritt ist die psychopsionische Anpassung, die durch den Transfer nach Llango Tatu erfolgt. Diese stufenweise Transmutation ist unbedingt notwendig, weil es sonst, zumindest bei Intelligenzwesen, zu einem Strangeness-Schock kommen könnte, was mit einem irreversiblen Irresein gleichzusetzen ist. Die Orphischen Labyrinthe haben nämlich, weil sie Teilbereiche einer anderen Dimension sind, eine von unserer Welt verschiedene Strangeness-Koordinate. Das ist der einzige Unterschied unserer Realität zu dieser Pararealität."
    „Die zweite Stufe der Transmutation wird eingeleitet", meldete der Syntron. „Llango Tatu wird angepeilt. Die Abstrahlung erfolgt."
    Die hundert halbtransparenten Geschöpfe auf der Transmitterplattform verschwanden unter einem Energievorhang, und als dieser erlosch, war auch die Plattform leer.
    Das Bild wechselte. Statt einer eng begrenzten Transmitterplattform war nun eine verschwommene Fläche zu sehen,
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