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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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stets an die Untergebenen weitergegeben, jedoch als Geheimnis bis auf den heutigen Tag gehütet, daß es über ihr und den anderen Hohen Frauen noch die STIMME gab, und daß diese als die eigentliche Machthaberin anzusehen war.
    „Laßt uns etwas essen", schlug sie vor und setzte sich mit den anderen an den Tisch.
    „Dabei können wir darüber reden, daß die Pinwheel Information Group so dreist war, unser heimkehrendes Fernraumschiff SANAA anzugreifen. Wirklich schlimm wird diese Attacke dadurch, daß sich die Berufene Dao-Lin-H'ay an Bord befindet."
    Obwohl die anderen Hohen Frauen bereits wußten, was geschehen war, erregten sie sich nun erneut über den Vorfall. Sie waren sich einig darin, daß sie augenblicklich Gegenmaßnahmen ergreifen mußten, und sie beschlossen nach kurzer Diskussion, der PIG eine Antwort zu geben, die diese so bald nicht vergessen würde.
    Shu-Han-H'ay befahl, den PIG-Stützpunkt LAMBDA CURSOR anzugreifen und zu besetzen.
     
    *
     
    Wido Helfrieh fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Dann blickte er auf die Monitorschirme der Space-Jet und lächelte breit. Dabei entblößte er ein Gebiß, das von den anderen Besatzungsmitgliedern wenig respektvoll als „Pferdegebiß" bezeichnet wurde. Nikki Frickel hatte angesichts dieser Zähne einmal behauptet, einer ihrer Vorfahren sei Pferdehändler gewesen und habe vor jeder Auktion seinen Pferden mit einer nach frischen Gräsern und Kräutern schmeckenden Zahnpasta die Zähne geputzt, um bessere Preise zu erzielen. Diese Geschichte war sicherlich frei erfunden, kam jedoch bei den anderen Besatzungsmitgliedern gut an.
    Auf den Monitorschirmen zeichnete sich die kartanische SANAA ab, die von der PIG-Flotte gestellt und zur Kapitulation gezwungen worden war. Wido Helfrich hatte mittlerweile ein Enterkommando zusammengestellt und bereitete sich nun darauf vor, zur SANAA überzuwechseln.
    „Ich traue dem Frieden nicht ganz", sagte Miriam Staer, eine blonde, junge Frau, die eine hervorragende Informatikerin war. Sie war zumeist etwas unsicher und oft übervorsichtig. Helfrich bezeichnete sie als unausgegoren, und er machte kein Hehl daraus. Breit grinsend blickte er sie an, während er seinen SERUN anlegte.
    „Und wenn schon", erwiderte er. „Mach dir nichts draus. Die meisten Hühner werden schon als Eier in die Pfanne gehauen. Dir kann also nicht viel passieren."
    „Willst du damit sagen, daß ich ein dummes Huhn bin?" fuhr sie auf. Sie fühlte sich ihm unterlegen, und sie erkannte, daß sie einen Fehler gemacht hatte, kaum daß diese Worte über ihre Lippen gekommen waren.
    „Aber, aber", wehrte er ab. „Das würde ich nie tun."
    Er blickte die anderen vier Mitglieder des Enterkommandos verschmitzt an und fügte hinzu: „Wo du doch erst ein Küken bist."
    „Manchmal bist du richtig widerlich", fauchte sie ihn an. „Ich könnte dir eine kleben."
    „Was?" gab sich Wido Helfrich erstaunt. „Ich bin ein Widerling?"
    Sie preßte die Lippen aufeinander und versuchte, seinem Blick standzuhalten.
    „Das nimmst du sofort zurück", forderte er und fuhr fort, bevor sie noch etwas sagen konnte: „Gut, du hast dich entschuldigt. Damit ist die Sache für mich erledigt."
    Die anderen lachten, und Miriam war hilfloser als zuvor.
    „Irgendwann zahle ich es dir heim", stammelte sie.
    „Einverstanden", erwiderte er. „Aber jetzt machen wir, daß wir zur SANAA hinüberkommen. Dao-Lin-H'ay wird schon ungeduldig auf uns warten."
    „Falls sie an Bord ist", gab Miriam zu bedenken.
    „Sie ist, und wir erwischen sie. Los jetzt."
    Wido Helfrich startete die Space-Jet und lenkte sie zum kartanischen Raumschiff hinüber, das von den zehn Koggen, der Karracke WAGEIO und der Space-Jet NIOBE eingeschlossen wurde. Das Kommando flog in einer Jet, die zu einer der Koggen gehörte.
    Ohne Schwierigkeiten konnte sich die Space-Jet bei der SANAA einschleusen. Die Kartanin leisteten angesichts der überlegenen Flotte der Pinwheel Information Group keinen Widerstand. Das Enterkommando ging an Bord und durchkämmte das Raumschiff auf der Suche nach Dao-Lin-H'ay. Wido Helfrich begab sich in die Zentrale und verhörte die Kartanin, die er dort vorfand.
    „Halten wir uns nicht lange auf", schlug er vor. „Kommen wir gleich zur Sache. Wo ist Dao-Lin-H'ay?"
    Die Kartanin blickten ihn an, als wüßten sie nicht, wovon er redete.
    „Dao-Lin-H'ay?" entgegnete einer von ihnen. „Sie ist nicht an Bord. Was bringt dich auf den Gedanken, daß sie hier sein
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