Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geharnischten Antwort an, fing sich jedoch noch rechtzeitig, wandte sich wortlos ab und kehrte in die Space-Jet zurück. Es lag ihr nichts daran, ihre Position in einem hitzigen Wortgefecht mit Friedjto Borgan abzustecken, und sie wollte sich nicht in einem nutzlosen Kampf mit ihm aufreiben.
    Als sie die Zentrale erreicht hatte, war sie schon viel ruhiger. Mit Hilfe der Bordgeräte beobachtete sie, wie Friedjto Borgan die Jet untersuchte und dabei offenbar schon bald auf die entscheidenden Fehlerquellen stieß. Der schwergewichtige Mann begann mit Reparaturarbeiten.
    Sie setzte sich in einen Sessel, entspannte sich, griff nach den Paratautropfen, schloß die Augen und konzentrierte sich auf die Kartanin.
     
    *
     
    „Schon wieder?" rief Sayltaroon. Er stieß die rechte Hand nach vorn und fuhr die rasierklingenscharfen Krallen aus. „Wir müssen ihnen einen Denkzettel verpassen, damit sie aufhören, uns Paratau zu stehlen."
    Er stürmte durch die Tür des subplanetarischen Bunkers hinaus ins Freie. Obwohl die Sonne gleißend hell schien, und seine Augen sich erst an das Licht gewöhnen mußten, entdeckte er die hundeähnlichen Wesen sofort, die in zwei Rudeln aufgeteilt auf die Ebene hinaus flüchteten.
    „Gebt ihnen eins auf den Pelz", befahl er. „Aber kräftig. Erteilt ihnen eine Lektion, die sie so bald nicht wieder vergessen."
    Goytoma, sein Adjutant, gab diesen Befehl an die anderen Kartanin weiter, und vier Kampfgleiter starteten, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Sayltaroon strich sich mit dem Handrücken über die seidigen Barthaare. Er blinzelte Goytoma zu, überzeugt davon, daß die Einsatzgruppen das Problem nunmehr aus der Welt schaffen würden.
    „Der Satan mag wissen, was diese Halbintelligenzen an dem Paratau finden", sagte er.
    „Wahrscheinlich lieben sie ihn, weil er so schön aussieht. Praktischen Nutzen haben sie jedenfalls nicht davon."
    Sayltaroon, der Kommandant der Kartanin, war eine imposante Erscheinung. Er war kleiner als die meisten anderen, in den Schultern aber ungewöhnlich breit. Aufgrund eines Erbfehlers war der Fellstreifen, der sich bei allen Kartanin silbern von der Stirn bis tief in den Nacken erstreckte, bei ihm feuerrot. Dadurch war er leichter als durch jedes andere Merkmal von den anderen zu unterscheiden - wie etwa seinen schwerfällig wirkenden Gang, seine großen, gelben Augen oder seine ungewöhnliche Atemtechnik, die ihn zu Pausen mitten in den Sätzen zwang und seinen Worten dadurch eine eigenartige Betonung verlieh. Goytoma wußte, daß er diese Atemtechnik ganz bewußt förderte, weil es ihm durch seine von der Norm abweichende Sprechweise besonders gut gelang, seine Zuhörer in den Bann zu schlagen. Besonders diejenigen, die ihn noch nicht kannten, hingen förmlich mit ihren Blicken an seinen Lippen, als könnten sie die nächsten Worte nicht erwarten. Immer wieder beobachtete Goytoma, daß andere ihre Lippen lautlos bewegten und so die Worte mit formulierten, die Sayltaroon von sich gab.
    „Das war der zwölfte Überfall dieser Halbintelligenzen", stellte der Adjutant fest. „Und ich hoffe, es war der letzte."
    Der Kommandant wischte etwas Blutenstaub, der von den Bäumen herabgeweht worden war, von seiner weißen Uniform.
    „Wenn nicht, ziehen wir ihnen das Fell über die Ohren und hängen es hier zur Abschreckung auf", drohte er. „Meine Güte, wir legen das Depot an, um eine Reserve zu haben. Wie du weißt, halte ich nicht allzu viel davon, aber ich werde tun, was die Hohen Frauen wollen, und ich stelle keine Fragen."
    Er stand zusammen mit seinem Adjutanten auf einer kleinen Bodenwelle am Rand eines dichtbewaldeten Gebiets, das von sanft aufsteigenden Bergen eingeschlossen wurde. Vor ihm öffnete sich Vförmig die Ebene, in der die Paratau-Diebe verschwunden waren. Vor einer Kette von etwa vierzig nadelförmig aufsteigenden Felsen, die den Eindruck erweckten, als habe ein gigantisches Wesen eine Art Palisadenzaun errichtet, flogen die Kampfgleiter suchend hin und her.
    „Sie finden die Biester nicht", stellte Sayltaroon erzürnt fest. Wieder fuhr er sich mit dem Handrücken über den seidigen Lippenbart, und dann lächelte er unternehmungslustig.
    „Dann werden wir uns selbst einschalten. Es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn wir diese Strolche nicht finden."
    In seinen Augen blitzte es auf. Goytoma lächelte. Er wußte, daß es Sayltaroon weniger darum ging, die Paratau-Diebe zu bestrafen, als sich selbst Bewegung zu verschaffen.
    „Ich hole deine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher