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1314 - Horchposten Pinwheel

Titel: 1314 - Horchposten Pinwheel
Autoren: Unbekannt
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krummen Beinen, die den Eindruck erweckten, als sei er ein wenig in die Knie gegangen, um eine schwere Last hochzustemmen.
    „Oder glaubst du etwa, ich hätte vor, ein paar Tage mit dir in dieser Wildnis Adam und Eva zu spielen? Wir sind nicht hier, um uns zu amüsieren, Mädchen. Wir haben den Auftrag, möglichst bald auf Kontor Fornax zu erscheinen."
    „Ach, tatsächlich?" entgegnete sie. „Du bist als Mann so aufregend, daß mich deine Nähe wohl etwas verwirrt hat. Tut mir leid. Ich werde mich zusammennehmen."
    Er grinste.
    „Ich verstehe ja, daß ich dich auf Touren bringe, Mädchen, aber für meinen Geschmack bist du etwas zu dünn, und man muß ja nicht alles vernaschen, was einem über den Weg läuft" Poerl Alcoun blieb auch jetzt ruhig und gefaßt, obwohl sie Friedjto Borgan für diese Worte am liebsten geohrfeigt hätte.
    „Du bist so bescheiden", spöttelte sie. „Ich finde das wirklich beeindruckend."
    Sie deutete auf die Funkgeräte.
    „Würdest du nun einen Funkspruch absetzen, Friedjto? Oder bist du dabei auch überfordert?"
    Er tat, als habe er ihre Worte nicht gehört. Wortlos ging er an ihr vorbei zur Toilette.
    Seine Blicke schienen durch sie hindurch zu gehen.
    Ärgerlich wandte sie sich ab und setzte sich in einen der Sessel. Sie dachte nicht daran, ihm die Arbeit abzunehmen. Friedjto Borgan sollte nicht glauben, daß er ihr in irgendeiner Weise übergeordnet war. Sie waren gleichrangig, und es war selbstverständlich, daß jeder von ihnen annähernd gleiche Arbeitsanteile übernahm. Borgan aber tat so, als führe er das Kommando, und sie habe zu tun, was er befehle.
    Er war ein Mann, der ihr große Schwierigkeiten machte. Auf der einen Seite wirkte er herrisch, schien dann aber wieder gutmütig und lenkbar zu sein. Er hatte Phasen, in denen er absolut unnahbar war und ihre Worte nicht zu hören schien. Dann waren seine Blicke in die Ferne gerichtet, und alles prallte von ihm ab, was sie sagte. Dann hatte es keinen Sinn, noch länger mit ihm zu reden. Oft genug hatte sie das Gespräch mitten im Satz abgebrochen, weil sie das Gefühl hatte, daß er sich nicht im mindesten für sie interessierte.
    Aber es gab auch Phasen, in denen er das Gespräch suchte. Dann pflegte er ihr ein oder zwei Fragen zu stellen, so daß es schien, als wolle er wirklich etwas über sie wissen, kam dann aber sogleich auf sich selbst zu sprechen und erzählte irgendeine meist amüsante Episode aus seinem Leben. Dabei konnte er so komisch sein, daß sie Tränen lachte. Doch ihre Heiterkeit hielt meist nicht lange an. Wenn sie versuchte, das Gespräch zu vertiefen und noch etwas mehr von ihm zu hören, schlossen sich seine Lippen, und seine Blicke gingen ins Leere. Dann hatte sie das Gefühl, als wisse er gar nicht, daß sie in seiner Nähe war.
    Friedjto Borgan ließ sich Zeit.
    Poerl blickte auf ihre Hände.
    Was soll's? dachte sie. Wir brauchen Hilfe. Je früher wir Verbindung mit dem Kontor aufnehmen, desto besser.
    Sie setzte sich an die Funkgeräte und schaltete sie ein, doch nur einer der Monitoren erhellte sich. Das Ausfallsymbol erschien darauf.
    Poerl Alcoun blieb ruhig und gelassen. Störungen kamen immer mal wieder vor. Sie waren meist schnell behoben. Dafür sorgte die Positronik selbst. Sie brauchte nur ein wenig zu warten.
    Einige Minuten verstrichen, dann ertönte ein Pfeifsignal, und die Positronik teilte mit, daß sie nicht in der Lage war, sich selbst zu reparieren.
    „Was ist denn los?" fragte die Lauscherin bestürzt. „So etwas gibt es doch gar nicht."
    „Mehrere Systeme sind ausgefallen", erläuterte die Positronik. „In so einem Grenzfall kann ich nichts machen. Du mußt schon selbst anpacken."
    Poerl testete nun eine Reihe von Geräten durch und stellte betroffen fest, daß weitaus mehr als nur die Triebwerke und die Funkgeräte ausgefallen waren. So gut wie nichts stimmte mehr an Bord der Space-Jet. Umfangreiche Reparaturarbeiten waren notwendig, bevor sie wieder starten konnten, und Poerl hatte ihre Zweifel, ob sie überhaupt in der Lage waren, diese Arbeiten auszuführen.
    Sie befragte die Positronik, um sich alle Schwachstellen aufzeigen zu lassen, und um alle Schäden aufzulisten.
    „Was ist los?" fragte Friedjto Borgan. Erschrocken fuhr sie herum. Sie hatte nicht gehört, daß er in die Zentrale gekommen war.
    „Wir befinden uns an Bord eines Wracks", antwortete sie. „Für mich ist es wie ein Wunder, daß wir überhaupt landen konnten und nicht einfach abgestürzt sind."
    Sie
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