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1312 - Die Spur der Kartanin

Titel: 1312 - Die Spur der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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Verbrennung des inhalierten Wasserstoffs wieder ein NH3-Molekül lieferte, den Ammoniak, den sie ausatmeten. Solange sich ausreichend Wasserstoff in einer Atmosphäre befand und eine Verträglichkeit für ausgestoßenes Ammoniak vorherrschte, spielte es für Maahks oder Maakar keine Rolle, wenn sich auch wenig energiereiches Methan in der Atemluft befand. Maakar bewohnten Methanwelten und Wasserstoffwelten und mußten in der Auswahl ihrer Siedlungswelten wählerisch sein. Was nicht ohne Schwierigkeiten und Probleme mit anderen Völkern ablief.
    Wido Helfrich schaltete den Helmscheinwerfer ein und leuchtete in die üble Suppe hinein, die Nikki Frickel ihm eingebrockt hatte.
    Er fand, daß es völlig nebensächlich und uninteressant in diesen Tagen war, wer was atmete.
    Wichtig waren die Taten.
    Und eines konnte man der PIG nun wirklich nicht absprechen. Sie war ungemein tatendurstig.
    Wido erlebte es am eigenen Leib.
     
    2.
     
    Acht Wochen später, 7. Januar 446 NGZ
     
    „Wido, ich muß schon sehr bitten!" rief Nikki Frickel aus. In der Zentrale der WAGEIO knisterte es vor Spannung. Schade war nur, daß Narktor nicht auch anwesend war, aber sie hatten es sich angewöhnt, daß wenigstens einer von ihnen sich im Hauptquartier auf Kabarei aufhielt, wenn die anderen unterwegs waren.
    „Du hast überhaupt nichts zu bitten", entgegnete der Terraner aufgebracht. „Ich habe ein Recht darauf, die Hintergründe zu erfahren. Immerhin befand ich mich in akuter Lebensgefahr. Wenn der Computer der Space-Jet sich nicht in einem stundenlangen Prozeß dazu durchgerungen hätte, meine Anweisung zu übergehen und sich auf die Suche nach mir zu machen, dann wäre ich ein Opfer des Planeten Hexenkessel geworden. Der Computer setzte das Schiff in Bewegung und führte es durch die tobenden Massen des aufkommenden Methansturms. Kannst du dir vorstellen, wie das ist, wenn du dein Schiff greifbar nahe vor dir hast, aber der Sturm reißt dich davon, hinauf in die hohen Schichten der Atmosphäre?" Er machte eine Kunstpause. „Du weißt es nicht. Du kannst es nicht wissen. Aber du weißt etwas, wovon du mir nichts erzählt hast, als du mich nach Fornax schicktest. Wenn ich nur daran denke, geht mir der Helm hoch. Zweieinviertel Millionen Lichtjahre für eine billige Auskunft, die wir auf anderem Weg leichter hätten erhalten können. Und was machen die Maakar in Fornax, he?"
    Nikki schaute für ein paar Augenblicke etwas verwundert drein. Dann holte sie sichtbar Luft und lachte. Sie stemmte die Arme in die Hüften, und ihre knochige, maskulin wirkende Figur kam deutlicher zum Ausdruck als gewöhnlich.
    „Was willst du eigentlich, Wido. Vor sechzehn Jahren hast du dich über die tödliche Langeweile an Bord beklagt. Seither bin ich unaufhörlich darum bemüht..."
    „Hör auf", platzte Wido Helfrich los. „Das kenne ich schon. Sei still. Lieber verzichte ich darauf, von dir eine Erklärung zu bekommen!"
    „Aber nein doch, Wido!" Nikki war plötzlich die Freundlichkeit selbst. „Du hast schließlich ein Recht darauf, es zu erfahren. Spitze deine Ohren!"
    Drei Giftatmerkriege hatte es innerhalb von rund sechshundert Jahren in der Pinwheel-Galaxis gegeben. Die Maakar hatten sich erbittert gegen die Expansionspolitik der Kartanin zur Wehr gesetzt, die mit dem neuerfundenen Transitionstriebwerk erste Kolonien gründeten und sich rasch über einen beträchtlichen Teil von M33 ausdehnten.
    Im Jahr 3587 alter Zeitrechnung war es zu einer entscheidenden Wende gekommen. Die Tränen N'jalas waren im N'jala-System materialisiert, Paratautropfen aus Fornax. Ihr Ursprung war lokalisiert worden. Von diesem Zeitpunkt an hatten die Kartanin heimlich Schiffe in die Kleingalaxie vor dem Fernen Nebel geschickt. Der zweite Giftatmerkrieg wurde mit Hilfe der von der Sonne N'jala erzeugten Esperfähigkeiten bei weiblichen Kartanin gewonnen. Im Jahr 3991 brach der dritte Giftatmerkrieg aus. Paratau wurde gegen die Maakar eingesetzt. Die Kartanin siegten. Sie brachen die Verbindung zwischen Fornax und Triangulum ab und schlossen mit den Maakar einen Friedensvertrag. Was genau zu ihrer Politik der Nachgiebigkeit führte, war nicht bekannt. Es mußte mit dem Paratau zusammenhängen.
    Es stand jedoch fest, daß die Maakar nichts von dem in Fornax vorhandenen Paratau und der Möglichkeit der Entsorgung wußten.
    Im Zusammenhang mit den Vorgängen um Stalker in der Milchstraße wurden die Kartanin von Fornax aus auf die Macht der Völker im Fernen Nebel aufmerksam.
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