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1311 - Hölle Sothom

Titel: 1311 - Hölle Sothom
Autoren: Unbekannt
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groß genug, um zu spontaner, explosiver Abgabe der gespeicherten psionischen Energie zu neigen. Das aber wäre in jedem Fall unkontrollierbar und gefährlich gewesen. Deshalb besaßen die Sicherheitsbehälter im Innern einen Paratronschirmprojektor, der den Inhalt stets in einen Paratronschirm hüllte, der die Freigabe psionischer Energien verhinderte.
    Elsandes Hand zitterte, als sie sie der Terranerin hinhielt, um zwei Paratautropfen in Empfang zu nehmen. Seufzend schloß sie danach ihre Hand, dann flüsterte sie: „Zwei Tropfen reichen nicht. Ich brauche mindestens noch zwei." Ich nickte bestätigend.
    Elsande konnte tatsächlich nur mit einer Überdosis Paratau zur Suggestorin werden. Nia zögerte.
    Da wandte Tiff den Kopf zurück und sagte: „Laß sie es mit vier Tropfen versuchen, Nia. Aber bitte nicht länger als fünf Minuten."
    Ich verstehe", erwiderte Nia und gab Elsande weitere zwei Tropfen des Psychogons. Elsande blickte enttäuscht drein, doch dann begriff sie auch, was Tiff gemeint hatte. Ich sah es ihrem Gesicht an. Der Gefangene hatte sich als immun gegen Telepathie erwiesen. Es war also wahrscheinlich, daß er auch immun gegen Psi-Suggestion war. Tiff wollte nicht, daß Elsande sich unnötig lange überanstrengte und womöglich zu sehr verausgabte. Er hatte jedoch nichts davon gesagt, daß sie nach den fünf Minuten den Paratau wieder abliefern sollte. Folglich duldete er stillschweigend, daß sie das Psichogon behielt, bis es sich in der Hand aufgelöst hatte.
    Ich ging zu dem Gefangenen, richtete ihn auf und lehnte ihn mit dem Oberkörper gegen die Rückwand der Kabine. Anschließend entfernte ich seinen Knebel mit Hilfe meines Kodegebers, dessen Impulse die elektronische Fessel bewogen, sich zu entspannen.
    Er starrte wütend an mir vorbei, schluckte ein paarmal und stieß dann zornig hervor: „Die Verräter Tifflor und Selegris mit ein paar Figuren der GOI! Gebt euch keinen Illusionen hin, ihr könntet ungeschoren aus dem Upanishad-Territorium entkommen. Für euch wäre es besser, ihr würdet euch selbst töten oder euch stellen, um die Gnade eines leichten Todes gewährt zu bekommen."
    Nia gab Elsande verstohlen ein Zeichen, dann fragte sie den Gefangenen in neutralem Ton: „Wie heißt du?"
    Ich sah an den Schweißperlen auf Elsandes Stirn, daß sie sich anstrengte, um den Gefangenen unter ihren Suggestivzwang zu bekommen. An ihren Augen erkannte ich außerdem, daß es bisher nichts gef ruchtet hatte. „Wie heißt du?" wiederholte Nia. „Woher kommst du? Wann wirst du zurück erwartet?" Der Panish fixierte Elsande, dann lachte er stoßartig. „So ist das also!" stellte er mit unüberhörbarem Sarkasmus fest. „Ihr versucht, mich mit Hilfe einer Mutantin zur Aussage zu zwingen. Da habt ihr allerdings kein Glück. Ich kann nur wiederholen: Tötet euch selbst oder stellt euch freiwillig!
    Worauf wartet ihr? Löst meine Fesseln und begebt euch in meine Gefangenschaft! Ich verspreche euch, daß ihr in diesem Fall ein ordentliches Gerichtsverfahren unter dem Vorsitz des Sotho Tyg lan bekommen würdet."
    Elsande seufzte schwer. „Nichts zu machen", erklärte sie mit matter Stimme, dann sank sie in sich zusammen. „Es muß so etwas wie Mentalstabilisierung sein." Ihre Stimme wurde immer leiser, dann erstarb sie ganz und ihr Kopf kippte vornüber.
    Ich sprang zu ihr, verstellte die Rückenlehne ihres Sessels und bettete sie behutsam. Dabei fühlte ich ihren Puls. Er war nur schwach zu spüren, aber regelmäßig. In schätzungsweise zwanzig Minuten würde sie wahrscheinlich wieder zu sich kommen. „Ihr seid jämmerliche Stümper!" beschimpfte der Panish uns. „Hört endlich auf mich!" Ich ging zu ihm, nahm die elektronische Fessel und legte sie ihm abermals als Knebel an. Sie straffte sich ohne mein Zutun und erstickte weitere Bemerkungen des Gefangenen im Ansatz. Ich zog ihm die Füße seitlich weg. Da rutschte er wieder in die liegende Stellung. „Vielleicht sollten wir ihn aus dieser Höhe hinauswerfen", schlug ich zornbebend vor. „Das verträgt auch ein Panish in seinem Shant nicht."
    „Wir sind keine Mörder!" wies Nia mich scharf zurecht. „Es tut mir leid", entschuldigte ich mich, denn Nia hatte einwandfrei recht. Wir durften uns zu nichts hinreißen lassen, was im Widerspruch zu unseren ethischen Grundsätzen stand. „Würdet ihr bitte die oberen Bildschirme beobachten!" sagte Tiff über die Schulter zu uns. „Wir können zwar den SOTHOM nicht sehen, da sich in unserer
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