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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur
Autoren: Unbekannt
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er eine ähnliche Schadenfreude bei Gorgud, doch der nickte ihm nur kurz zu, während er Rhodan durch die Tür drängte. Zusammen mit zwei bewaffneten Wächtern seiner Organisation kamen sie auf eine hell erleuchtete Straße hinaus, auf der die Trümmer von mehreren brennenden Antigravgleitern und zerstörten Robotern lagen. Einige Pailliaren flüchteten aus den angrenzenden Häusern in dunkle Gassen hinein. Sie wollten mit den Kämpfen nichts zu tun haben.
    „Das alles sieht nach offener Rebellion aus", sagte Gorgud. „Ist es aber nicht. Der Umfang der Aktion soll Dokroed über unsere wahren Absichten täuschen."
    Während eine Horde von brüllenden und schießenden Gavvron aus der Haftanstalt hervorbrach und sich nach Westen wandte, lief der Anführer der Hajasi Amani mit Rhodan in eine der Gassen der Altstadt hinein.
    Hier irgendwo in diesem Viertel war der Terraner Gorgud bereits begegnet, kurz nachdem er mit der Karawane nach Pailkad gekommen war.
    Weit kommen wir nicht, dachte er, während er an der Seite des Gavvron durch die mäßig beleuchteten Gassen rannte, in denen sich sonst kaum jemand aufhielt.
    Sie durchquerten einige Hinterhöfe, stiegen in Keller hinab und kletterten auf Dachböden hinauf, um dann über die Dächer von mehreren Häusern zu laufen, während die Kämpfe am Gefängnis allmählich abflauten. Es wurde erstaunlich ruhig in der Stadt. Es schien, als ob ihre Bewohner den Atem anhielten, um abzuwarten, wie sich die Situation entwickelte.
    Rhodan und Gorgud kauerten unter einem Dachfenster und blickten in den schwarzen Himmel, als Dutzende von Kampfgleitern über die Dächer von Pailkad hinwegrasten.
    „Sie kommen zu spät", stellte der Anführer der Hajasi Amani zufrieden fest. Er erhob sich und führte Rhodan über eine wacklige Holztreppe nach unten. Sie befanden sich in einem der schmalbrüstigen Häuser der Altstadt und waren keine tausend Meter vom Gefängnis entfernt. Die Straßen der Altstadt hallten wider von den Schritten der Wachtruppen und der Roboter. Lautlos dagegen bewegten sich die robotischen Suchtrupps, die langsam über die Dächer hinwegschwebten und in jeden Winkel spähten, der sich ihnen auf tat.
    „Hörst du?" fragte Gorgud. „Der Lärm der Truppen entfernt sich immer weiter unten am Hafen oder in der Nähe der Stadt der Spieler."
    Sie betraten einen gemütlich eingerichteten Raum, der mit kostbaren Teppichen ausgelegt war. Bequeme Sessel gruppierten sich um einen gedeckten Tisch. Zwei Gavvron-Frauen begrüßten die Männer mit einem freundlichen Lächeln, während sie vor Hitze dampfende Speisen auftrugen und einen rot funkelnden Wein in Gläser schenkten.
    „Du bist mein Gast", sagte Gorgud. „Ich möchte mit dir essen."
    „Ich habe mich seit Tagen nicht gewaschen", entgegnete der Terraner. „Ich hoffe, ich habe soviel Zeit, daß ich mich ein wenig frisch machen kann."
    Gorgud deutete schweigend auf eine Tür, und während der Terraner sich den Schmutz der Haftanstalt abwusch, setzte er sich bereits an den Tisch. Er begann jedoch erst zu essen, als Rhodan neben ihm saß, und nachdem er gemeinsam mit ihm etwas getrunken hatte.
    „Ich habe nicht damit gerechnet, daß mir jemand hilft", gestand der Unsterbliche.
    „Warum hast du mich herausgeholt?"
    „Ich bin grundsätzlich bereit, jedem zu helfen, der vom Staatlichen Informationsdienst verfolgt wird", erwiderte der Gavvron.
    „Und die Gegenleistung?"
    „Ich erwarte keine Gegenleistung von dir. Wir haben dich in erster Linie befreit, um dem Staatlichen Informationsdienst eine Niederlage beizubringen. Wir haben erfahren, daß jemand mit einem kleinen Raumschiff in der Ebene südlich der Stadt gelandet ist, und daß die Häscher Dokroeds vergeblich versucht haben, diesen Unbekannten zu fassen. Mir war schon bei unserer ersten Begegnung klar, daß du derjenige bist, hinter dem sie her waren, aber ich bin mir nicht klar darüber, ob sie gewußt haben, wen sie da gefangen hatten, als sie dich erwischten. Ich glaube, deine Verhaftung hatte lediglich mit Palkruv, dem Dieb, zu tun."
    „Mir war ebenfalls schon bei unserem ersten Zusammentreffen klar, daß du kein gewöhnlicher Gavvron bist."
    Der Ausdruck im Gesicht Gorguds änderte sich nicht. Der Anführer der Hajasi Amani blieb so ernst wie zuvor. Kein Lächeln entspannte seine Lippen. Das Kompliment machte keinen Eindruck auf ihn. Im Gegenteil. Ein Schatten schien über sein Gesicht zu fallen, so als ob er erneut von seiner Erinnerung an ein tragisches, weit
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