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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung
Autoren: Vladimir Volkoff
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Weg?« fragte Mira niedergeschlagen. »Wenn du zur Polizei gehst, mußt du Anzeige erstatten. Anzeige gegen Edmond wegen Diebstahl! Onkel Georges wird das nicht überleben.«
    »Das ist seine Sache", entgegnete Lennet. »Er sollte seinen Sohn besser erziehen. Was mir viel mehr Sorge macht ist, daß der arme Mechaniker Ärger haben wird. Aber hör zu, ich mache dir einen Vorschlag: Wir haben bis jetzt nur an der Küste gesucht. Aber es gibt auch eine Straße nach Norden in die Berge. Vielleicht hat unser lieber Edmond Lust gehabt, ein bißchen Gebirgsluft zu schnuppern. Wir essen jetzt und fahren dann bis nach Coin. Das sind siebenundzwanzig Kilometer. Und wenn wir dort auch nichts finden, dann besuchen wir die Männer mit den lackierten Pappdeckelhüten. Einverstanden?«
    »Danke, Lennet, du bist wirklich prima.« Die Straße führte malerisch durch zwei gigantische Felsmassive hindurch. Es gab kaum Verkehr. Bis hierher verirrten sich die Touristen nur selten. Manchmal trafen sie einen Bergbauern, der Feigen auf seinem Karren transportierte.
    Am späten Nachmittag erreichten sie Coin. Lennet hielt an einer Benzinzapfsäule vor einem Lebensmittelladen. Ein hagerer Mann mit erdfarbenem Gesicht kam heraus.
    »Sie wünschen?«
    »Voll, bitte. Haben Sie gestern einen blonden jungen Mann hier gesehen. Er sieht mir ein bißchen ähnlich. Er fuhr einen königsblauen Midget.«
    »Ich habe zwar keinen Midget gesehen, Senor, aber ein junger Mann, der Ihr Zwillingsbruder hätte sein können, war gestern hier.«
    »Um welche Zeit?«
    »So gegen acht Uhr abends. Und er hatte ein sehr apart aussehendes Mädchen dabei.«
    »War sie sehr blaß? Mit schwarzen Haaren, die an Schlangen erinnerten?«
    »Genau. Die Senorita wollte telefonieren. Ich habe es nicht mit Absicht getan, aber ich habe gehört, was sie sagte. Sie klagte darüber, daß ihnen das Benzin ausgegangen sei. Sie verlangte, daß man sie abholt.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Ein Landrover ist gekommen. Ihr Bruder und das Mädchen sind eingestiegen und weggefahren.
    »Kennen Sie diesen Landrover?« Der Mann runzelte die Augenbrauen.
    »Ja, ich kenne ihn. Er gehört ein paar Ausländern, die im Gebirge droben ein Haus haben. Sie haben es vor einem oder zwei Monaten gekauft.«
    »Was sind das für Leute?«
    »Keine Ahnung. Sie tanken nicht bei mir.«
    »Könnten Sie mir zeigen, wie ich das Haus finde?«
    »Sie müssen bis nach Carratraca fahren und das letzte Stück zu Fuß weitergehen. Der SEAT ist ein gutes Auto, aber er hat halt keinen Vierradantrieb wie ein Landrover.«
    »Könnten Sie mir das aufzeichnen?« Der Tankwart nickte.
    »O Lennet", rief Mira. »Ich bin richtig erleichtert. Edmond hat mit diesen Leuten Freundschaft geschlossen und bei ihnen übernachtet. Nur wenn dieses Mädchen eine Freundin von dir ist...«
    »Ich pflege im allgemeinen keinen Umgang mit Schlangen!« erwiderte Lennet lachend. »Auf nach Carratraca!«
    Die Straße befand sich in furchtbar schlechtem Zustand, und Mira und Lennet waren erleichtert, als sie den SEAT schließlich auf dem Dorfplatz von Carratraca abstellen konnten. Zu Fuß gingen sie weiter, auf einem Pfad, der für Wanderer, Mulis und Landrover geschaffen worden war.
    Unterwegs versuchte Lennet, die Geschehnisse zusammenzureimen: Die geheimnisvolle Amerikanerin hatte sich durch die Ähnlichkeit täuschen lassen und einen Brief, der für Edmond bestimmt war, in sein eigenes Fach legen lassen.
    Dann hatte sie ihren Irrtum bemerkt, ihn Edmond gestanden, der hatte sich für Lennet ausgegeben und so den Brief bekommen.
    Aber warum die Geschichte mit dem Midget?
    Das muß er mir erklären, und ich kann ihm bloß wünschen, daß mir seine Erklärung einleuchtet, dachte Lennet. Schweigend marschierten die beiden über den steinigen, unwegsamen Pfad.
    Häufig mußten sie über tiefe Schlaglöcher springen. Langsam begann es zu dunkeln. Der Mann an der Zapfstelle hatte nur eine vage Vorstellung von der Entfernung gehabt, und sie waren bereits mehr als vier Stunden unterwegs.
    »Vielleicht wäre es gescheiter umzukehren", überlegte Lennet.
    »Nach deiner Berechnung haben wir jetzt Dreiviertel der Strecke hinter uns. Das letzte Stück packen wir auch noch!« entgegnete Mira tapfer.
    Lennet war gereizt, daß er in eine solche Geschichte hineingezogen worden war. Aber die Leute würden sie sicher nach Marbella zurückbringen. Die Gegend wurde immer öder.
    Nackte Felsen erhoben sich auf beiden Seiten des Weges.
    Schließlich kamen sie
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