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13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung

Titel: 13 - Geheimagent Lennet in der Schlangenfestung
Autoren: Vladimir Volkoff
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auf ein Plateau mit spärlichem Buschwerk.
    »Da sind wir!« Mira blieb vor einem drei Meter hohen Zaun stehen. Auf einem weißen Schild stand da in großen schwarzen Buchstaben:
    Zutritt verboten! Elektrozaun »Sieh da, der Zutritt ist verboten", meinte das Mädchen. »Und es gibt nicht einmal eine Klingel. Was hat das zu bedeuten?«
    »Das heißt einfach, daß die Bewohner nichts für Besucher übrig haben. Das ist alles. Mich beschäftigt mein Midget viel mehr. Edmond hat ihn gewissermaßen geklaut. Gut. Das Benzin geht aus. Begriffen. Das Mädchen mit den Schlangenhaaren telefoniert und läßt den Landrover kommen. Auch gut. Aber irgendwo hätte doch mein Midget zu finden sein müssen, oder nicht?«
    »Und was schließt du daraus?«
    »Ich schließe daraus, daß ich einmal einen vorsichtigen Blick auf das Haus werfen sollte. Der Mann im Laden hat so sonderbar ablehnend davon gesprochen. Hör zu, Mira. Traust du dir zu, im Notfall den Weg nach Carratraca allein zurückzugehen? Es geht ja immer geradeaus, und außerdem scheint der Mond!«
    »Wenn es sein muß!«
    »Gut. Dann wartest du hier zwei Stunden auf mich. Wenn ich nicht zurückkomme, gehst du nach Carratraca und benachrichtigst die Polizei, die Guardia Civil, die Gendarmerie, und von mir aus auch die Feuerwehr. Aber paß auf, daß man deine Silhouette nicht gegen den hellen Himmel sieht. Versteck dich lieber ein bißchen im Gebüsch.« Lennet machte eine Pause.
    »Einiges gefällt mir hier nicht!« sagte er nachdenklich.
    »Was meinst du damit?« erkundigte sich Mira.
    »Das weiß ich auch nicht. Kannst du mir schwören, daß Balantinier junior nichts mit Rauschgifthandel zu tun hat?«
    »Hm...«
    »Siehst du. Also paß auf dich auf. Es ist besser.«
    Mira schlüpfte hinter einen Ginsterbusch. »Paß du auch auf dich auf!« flüsterte sie.
    Lennet ging einige Meter am Zaun entlang, bis er einen flachen, trockenen Graben fand. Dort legte er sich auf den Bauch und begann, mit dem Messer zu graben. Nach zwanzig Minuten konnte er bereits seinen Kopf unter dem Zaun durchstecken. Vorsichtig wühlte er weiter. Dann schob er sich platt wie eine Flunder unter dem Zaun durch. Beim Geheimdienst hatte es schon schlimmere Übungen gegeben.
    Der Weg, über den sie gekommen waren, führte jenseits des Zaunes weiter. Lennet folgte ihm, allerdings am Rande und indem er die Deckung ausnützte, die die wenigen Büsche boten.
    Wenn das Gelände schon durch einen Elektrozaun geschützt wurde, war zu befürchten, daß es auch Hunde oder eine Wache gab. Und Lennet besaß als einzige Waffe sein Messer.
    Die Sterne standen am Himmel, und der Mond beleuchtete die fremdartige Landschaft. Nachttiere huschten hin und wieder zwischen den Steinen umher. Die Kräuter dufteten. Ein Käuzchen schrie. Lennet schlich geduckt weiter. Das Anwesen schien riesig zu sein.
    Auf einem Hügelkamm hielt er an. Etwa hundert Meter entfernt schimmerte ein Licht. Und etwa fünfzig Meter hinter ihm knirschte der Kies.
    Lennet warf sich zu Boden und spitzte die Ohren. Ja, da ging jemand auf dem Weg. Der Geheimagent kroch hinter einen Lorbeerbusch und wartete.
    Eine kleine Silhouette hob sich gegen den Himmel ab: Es war Mira!
    Lennet pfiff leise, um sie nicht zu erschrecken. Womöglich stieß sie einen Schrei aus. »Mira!«
    »Bist du es, Lennet?«
    »Was tust du hier. Ich habe dir doch gesagt, du sollst in deinem Versteck bleiben!«
    »Ich wollte nicht, daß du dich allein in Gefahr begibst.
    Schließlich ist es ja mein Vetter und nicht deiner.«
    Lennet seufzte. Diese Logik überstieg seinen Verstand. Aber wie konnte er Mira zwingen, draußen zu bleiben?
    »Gut, dann komm mit. Aber sei leise! Ich hatte schon geglaubt, da käme die Feuerwehr.«
    So rasch wie möglich gingen die beiden jungen Leute weiter und erreichten endlich das Haus. Das heißt, sie kamen in seine Nähe.
    Denn der eingeschossige Bau stand auf einer Art Betoninsel und war wie eine Ritterburg von einem Graben umgeben. Dieser Betongraben besaß eine ganz eigentümliche Form, denn seine Breite von etwa sechs Metern erweiterte sich pyramidenartig nach unten. Wie tiefer war, konnte Lennet nicht schätzen. Etwa einen Meter tiefer sah man Wasser schimmern. Ein Schwimmer kam ohne fremde Hilfe nicht mehr aus dem Graben heraus.
    Nirgends war so etwas wie eine Brücke oder ein Steg zu sehen.
    Auf der künstlichen Insel reckten sich an einzelnen Stellen dunkle Pinien in den Nachthimmel. Es sah gespenstisch aus.

    »Irgendwo muß e s so etwas wie
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