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1299 - Zeit der Bestie

1299 - Zeit der Bestie

Titel: 1299 - Zeit der Bestie
Autoren: Jason Dark
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besonderen Eigenschaften oder Fähigkeiten, die man ihm mitgegeben hatte. Irgendwie hörte ich heraus, dass er sie sogar hasste.«
    »Wen?«
    »Die Menschen.«
    »Haben Sie weiterhin gefragt?«
    »Ich konnte es nicht, Mr. Sinclair. Donald hat auch geblockt. Er wollte mir nicht die ganze Wahrheit sagen. Er sprach nur von einem schrecklichen Fluch oder Schicksal. Beides hatte sein Bruder in einem fernen und fremden Land erlebt. Die Folgen davon musste er nun ausbaden. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Wie verhielt sich Ihr Mann?«
    »Er war davon überzeugt, etwas ändern zu können. Bei ihm, bei seinem Bruder. Da fällt mir noch etwas ein. Im Prinzip hatte sich Alec nicht verändert. Er war noch immer negativ, und er hasste jegliche Ordnung.«
    »Auch das Gesetz?«, fragte Suko.
    »Das gehört doch wohl dazu, nicht wahr?«
    »Dann müsste er auch seinen Zwillingsbruder hassen, sage ich mal.«
    »Das kann sein. Etwas Genaues habe ich nicht herausfinden können. Ich würde es nicht ausschließen.«
    Ich kam auf eine konkretere Sache zu sprechen. »Und Ihr Schwager lebt nach wie vor in der Hütte auf Ihrem Grundstück?«
    »Ja.«
    »Kam er nie zum Essen?«
    »Nein, das wollte er auch nicht. Er lebte sein eigenes Leben. Er ging auch kaum weg und wenn, dann in der Nacht. Das ist besonders in der letzten Zeit passiert. Das heißt, es fing schon vor einigen Wochen an. Im letzten Jahr.«
    »Merkte das auch Ihr Mann?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich denke schon. Nur hat er mit mir darüber nicht gesprochen.«
    Suko nickte, und auch ich verfolgte einen bestimmten Gedanken, den ich aussprach. »Dann wäre es nicht schlecht, wenn wir uns mal um seine Bude kümmern.«
    »Das wollte ich gerade sagen.« Mein Freund stand auf. Ich war nicht so schnell und bekam noch den ängstlichen Blick der Frau mit.
    »Ich weiß aber nicht, ob er hier ist. Er kann schon unterwegs sein. In der Nacht ist er…«
    »Keine Sorge, Mrs. Harris, die Nacht ist noch nicht richtig angebrochen. Wir haben Abend und da…«
    Ich sprach nicht mehr weiter. Jeder änderte sein Verhalten, denn wir hatten von draußen den Schuss gehört…
    ***
    Es hatte für Donald Harris keine andere Möglichkeit mehr gegeben, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Lange genug hatte er aus Rücksicht auf seinen Bruder geschwiegen. Nun aber war die Zeit um. Er musste etwas unternehmen. Es konnte nicht mehr so weitergehen. Keine Toten mehr.
    Auch keine Verletzten. Er hatte es geahnt, aber er hatte die Augen verschlossen, weil er es nicht wahrhaben wollte. An diesem Abend allerdings musste er Alec stoppen und töten, wenn es nicht anders ging.
    Er hatte sich versteckt gehalten. Er war auch nicht ins Haus gegangen, obwohl er wusste, dass seine Frau Besuch bekommen hatte. Der parkende Rover vor dem Haus war ihm aufgefallen, und er wusste auch, wer mit diesem Fahrzeug unterwegs war.
    Sinclair und Suko.
    Auch sie hatten die Spur gefunden, die so leicht nicht mehr erkalten würde. Die beiden waren Jäger, aber das war er auch. Besonders in diesem Fall, der ihn ganz persönlich anging. Und er hatte Glück gehabt, noch auf Alec zu treffen.
    Der eine Satz war gesprochen worden, und Alec wusste jetzt, was die Glocke geschlagen hatte. Aber würde er sich auch danach richten? Daran zweifelte der Captain.
    Harris schaute seinen Zwillingsbruder sehr genau an. Er erkannte viel, obwohl es dunkel war, und er sah vor allen Dingen das Gesicht, das seinem glich, obwohl Alec sich so schrecklich verändert hatte.
    Donald wusste vom Schicksal seines Bruders. Alec hatte mit ihm darüber gesprochen. Er war kein Mensch mehr. Er trug den Keim der Bestie in sich. Er war auf ein Wesen getroffen, das sich Kreatur der Finsternis genannt hatte. Näher wollte er nicht darauf eingehen. Aber dieses Wesen hatte ihn gebissen, hatte den Keim gesetzt. Es hatte ihn weitergegeben, und so war aus dem Menschen Alec Harris die Mutation geworden. Nicht immer lief er als solche herum. Nur in bestimmten Intervallen verwandelte er sich, und dann überkam ihn die große Gier nach Fleisch. Auch der Hass sprudelte bei ihm über. Er hasste alle Menschen, die einen anderen Weg gegangen waren als er und nicht unter diesem Fluch litten. Auch sein Bruder konnte auf seinen Beruf und seinen Weg stolz sein, und deshalb war der Hass gegen ihn besonders stark. Der Mann des Gesetzes. Der Mann, der mit Stolz seine Uniform trug. Die Alec auch hätte tragen können, wäre er einen anderen Weg gegangen. Aber er trug sie
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