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1294 - Der kopflose Engel

1294 - Der kopflose Engel

Titel: 1294 - Der kopflose Engel
Autoren: Jason Dark
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wichtigen Telefonnummern notiert, unter anderem auch die ihrer Helferin.
    Das Handy holte sie aus der linken Manteltasche. Sie rief noch nicht sofort an. Mabel war zu nervös. Sie musste sich erst zur Ruhe zwingen. Es war auch noch nicht spät. Die Nacht würde erst noch kommen, obwohl es bereits dunkel war.
    Als sie die Nummer dann wählte, ging es ihr besser…
    ***
    »Das war super«, sagte ich lobend.
    »Was?«
    Ich deutete auf meinen leeren Teller. »Deine selbst gemachte Lasagne, Jane.«
    »Danke. Aber ich dachte im ersten Moment, dass du mich gemeint hättest, wo wir uns doch so lange nicht gesehen haben.«
    Ich schaute auf den Rotwein im Glas, der vom Licht der Deckenleuchte getroffen wurde und funkelte. Er stammte aus Australien und konnte von der Klasse her mit fast jedem Franzosen konkurrieren.
    »Du weißt ja, wie es bei mir in der letzten Zeit zugegangen ist, Jane.«
    »Und die Cavallo ist wieder entkommen?«
    »Leider.« Ich wechselte den Blick und schaute Jane an, die mir am Tisch gegenübersaß.
    Die Detektivin trug an diesem Abend eine rotviolette Cordbluse, die zu beiden Seiten der Knopfreihe Rüschen aufwies. Der Jeansrock war grau, reichte ihr bis zu den Waden und wurde durch einen Gürtel mit großer Schnalle gehalten, der mit einigen Metallteilen verziert war.
    »Wirst du die Cavallo überhaupt noch mal stellen?«
    Ich verzog den Mund, als hätte ich in eine Zitrone gebissen. Die Frage war berechtigt, nur fiel mir die dazu passende Antwort nicht ein.
    »Also nicht.«
    »So darfst du das auch nicht sehen, Jane. Ich versuche es. Aber sobald sie merkt, dass sie in die Defensive gerät, zieht sie sich zurück. Ob aus Angst oder Feigheit, ich glaube es nicht. Sie ist verdammt stark.« Ich schob mein Weinglas etwas zurück. »Zudem hat sie mächtige Helfer.«
    »Was ist es dann?« Jane ließ nicht locker.
    »Taktik.«
    Sie öffnete die Augen etwas weiter. »Da muss ich dir zustimmen, John. Das kann Taktik sein.«
    Ich verengte die Augen etwas, als ich sprach. »Was mich noch wundert, ist folgendes: Normalerweise hat Dracula II immer eingegriffen, wenn es brenzlig wurde. Das ist in der letzten Zeit nicht mehr geschehen, und ich frage mich, warum nicht? Was hält ihn zurück? Ist es bei ihm ebenfalls Taktik?«
    »Kann ich dir nicht sagen.«
    »Ich habe ebenfalls Probleme, mir eine Antwort zu geben. Aber ich achte da sehr auf mein Gefühl. Und zusätzlich auf gewisse Eindrücke, die ich bekommen habe.«
    »Hört sich nicht schlecht an.«
    »Es ist leider nicht ausgegoren und beruht nur auf Mutmaßungen. Um es locker auszudrücken, Jane. Ich glaube daran, dass da etwas ganz Großes im Busch ist. Da braut sich was im Hintergrund zusammen. Eine immense Gefahr, die nicht für uns bestimmt ist, sondern auch für die andere Seite.«
    »Kannst du dich da nicht genauer ausdrücken?«
    »Nein, leider nicht. Ich vermute nur. Ich halte winzige Puzzlestücke in den Händen und kann mir vorstellen, dass etwas Mächtiges und zugleich Altes wieder im Vormarsch ist.«
    Jane lehnte sich zurück. »Hast du wirklich keine Ahnung, oder willst du mir nichts sagen?«
    »Gerade dir würde ich es erzählen.«
    »Dann los.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sorry, das weiß ich nicht. Ins Blaue hineinreden möchte ich auch nicht. Tut mir echt Leid, so müssen wir das leider sehen.«
    Spontan gab sie mir eine Antwort. »Der Schwarze Tod!«
    Ich saß starr und blies meine Wangen auf. »Wie kommst du gerade auf ihn?«
    »Weil du von etwas Altem gesprochen hast und von einer immensen Gefahr. Da habe ich an ihn gedacht.«
    »Du vergisst nur eines, Jane. Der Schwarze Tod wurde durch meinen Bumerang vernichtet. Er ist erledigt.«
    Jane nahm wieder ihre normale Sitzhaltung ein. Sie ließ mich dabei nicht aus den Augen. Ihr Blick kam mir verhangen vor. Mit leiser Stimme fragte sie: »Ist er das wirklich, John?«
    »Ja!« Ich erinnerte mich wieder daran, wie ihn mein Bumerang voll erwischt hatte. Damals war mir ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen. Da hatte ich mein größtes Problem gelöst. Es hatten zwar durch meine Reisen in die Vergangenheit hin und wieder Begegnungen stattgefunden, aber das war auch alles gewesen, obwohl ich das auch nicht mehr erleben wollte. Am besten war es für mich, wenn ich den ganzen dämonischen Arger vergaß. Leider würde mir das nie gelingen.
    Ich sah Jane an, dass sie mit ihrer Skepsis noch nicht fertig war. »Für alle Zeiten?«
    Wieder ließ ich mir Zeit, um zu überlegen. Ich antwortete nicht mehr so
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