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1286 - Todesruf der Geisterfrau

1286 - Todesruf der Geisterfrau

Titel: 1286 - Todesruf der Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
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berichtete, dass mich die Gruft fast verschluckt hätte und ich mit dem toten Eric Caine allein geblieben wäre, funkelte es in seinen Augen. Er sagte: »Also doch.«
    »Was meinst du?«
    »Es gibt diese geheimnisvolle Frau.«
    »Ja und nein. Ob es wirklich eine Frau ist, kann ich dir nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich gehe mal davon aus, wenn ich Caines Aussagen Glauben schenken darf. Sie ist eine Person, die mich hat töten wollen.«
    »Warum?«
    »Ganz einfach. Sie wollte nicht, dass man ihr auf den Fersen bleibt. Und wenn du dir das Grabmal dieser Helena Ascot anschaust, dann wirst du staunen, denn das Dach gleicht einer Pyramide.«
    »Weißt du mehr über die Person?«
    »Nein. Registriert ist sie nicht. Außerdem scheint sie lange tot zu sein, und ich hatte bisher auch keine Zeit, mich um den Namen Ascot zu kümmern. Nur kann sie nicht zu den ärmsten Menschen gezählt haben, Suko, sonst hätte man ihr nicht dieses Grabmal geschaffen. Sie hatte bestimmt ihre interessante Geschichte.«
    »Wer könnte da helfen?«
    »Ich dachte an Lady Sarah.«
    »Ja, versuch es.«
    Für uns war die Horror-Oma ein Lexikon auf zwei Beinen. Alles, was nicht in den normalen Rahmen des Lebens hineinpasste, war für sie mächtig interessant. Danach hatte sie geforscht, gesucht und auch vieles gesammelt. Magie, Okkultismus, Esoterik, sanfter und starker Schrecken. Geschichte, Frühgeschichte, Sagen und Legenden, es gab kaum etwas, über das Lady Sarah nicht das entsprechende Material besaß. Dazu zählten auch Namen von Menschen, die aufgefallen waren.
    Ich rief sie an. Es war wie immer. Zuerst hörte ich mir ihre Beschwerden an, weil ich so lange nichts mehr von mir hatte hören lassen, dann schimpfte sie darüber, dass ich sie in meine Arbeit so wenig einweihte, und schließlich konnte sie ihre Neugierde nicht mehr bremsen. »Du kommst mal wieder nicht weiter, John. Was also kann ich für dich tun?«
    »Das siehst du genau richtig.«
    »Sag schon.«
    »Es geht um eine Frau, von der ich nicht weiß, wie sie aussieht. Wobei ich davon ausgehe, dass sie trotzdem mal existiert hat, jetzt aber tot ist, denn ich habe ihr Grabmal gefunden. Die Frau heißt Helena Ascot, und es kann sein, dass sie in ihrem Leben irgendetwas mit dem Land Ägypten zu tun gehabt hat.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein, das ist alles.«
    »Dann werde ich mal nachschauen.«
    »Danke, das ist lieb.«
    Inzwischen war auch Shao erschienen. Sie brachte frischen Tee mit. Suko erzählte ihr, in was ich da hineingerutscht war, und dass er beim Münzwurf verloren hatte.
    »Muss auch mal sein«, sagte Shao.
    »He, rede nicht so. Das Dableiben hat mich schon geärgert, denn ich habe einige Stunden damit verbracht, Sir James zuzuhören. Er musste eine Statistik über unsere Fälle erarbeiten. Du glaubst gar nicht, welch eine Laune er hatte.«
    »Warum musste er das denn tun?«
    »Anordnung von oben. Es geht mal wieder um das Geld. Angeblich soll London endlich mehr Polizisten bekommen, und da müssen so einige Fakten auf den Tisch kommen.«
    Ich winkte ab. »Da möchte ich nicht in der Haut von Sir James stecken. Die schauen ja auf jeden Cent.«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Sogar die Spesenabrechnungen werden überprüft. Man will irgendwo einsparen, um andere Dinge damit zu finanzieren. Aber das alles dauert noch Wochen, wenn nicht Monate. Jedenfalls haben die Beschwerden über zu wenig Polizisten zugenommen, ebenso wie die Raubüberfälle. Da nicht nur Touristen, sondern auch einige Promis davon betroffen sind, hat man sich endlich zu Gegenmaßnahmen entschlossen. So läuft es.«
    »Mal sehen, wo es endet.«
    Das Telefon meldete sich. Ich hob ab und musste erst gar nichts sagen, denn ich hörte Sarahs Stimme. »Wenn du mich nicht hättest, John, dann sähe es böse aus.«
    »Aber das weiß ich doch.«
    »Gut, mein Lieber. Es gibt tatsächlich diese seltsame Frau, namens Helena Ascot.«
    »Super.«
    »Warte erst mal ab. Sie war eine Person, die sich schon im neunzehnten Jahrhundert emanzipierte und ihren eigenen Weg ging. Als Wissenschaftlerin, denn sie war tatsächlich jemand, der in Ägypten forschte und dort auch Erfolge erzielte. Sie hat Expeditionen begleitet. Sie hat Pyramiden und andere Gräber untersucht, und sie ist schließlich nach England zurückgekehrt, wo sie ihre Erlebnisse als Tagebücher aufgeschrieben hat. Besonders die ägyptische Magie hat sie beschäftigt, und angeblich soll es ihr gelungen sein, Wissen über den Tod zu bekommen und auch über die
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