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1286 - Comanzataras Träume

Titel: 1286 - Comanzataras Träume
Autoren: Unbekannt
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Und besonders überzeugend argumentierte er auch nicht weiter. „Wir haben uns nun einmal zu diesem Weg entschlossen, und da müssen wir durchhalten. Die Gefolgschaft Dokroeds scheint doch größere Schwierigkeiten zu haben, die Feinjustierung des Tores vorzunehmen, als es zunächst den Anschein hatte."
    „Mir gefällt es auch nicht", sagte Ronald Tekener, „daß wir fast zwei Monate hingehalten worden sind. Und daß auch noch kein Ende dieser Zeit des Nichtstuns abzusehen ist.
    Dokroed hält sich fern."
    „Nicht nur der", schimpfte die Wyngerin. „Man hält uns von allem fern, von den Pailliaren, was mir wenig ausmacht, aber auch von unseren Vironauten. Das wiederum kommt mir mehr als verdächtig vor. Das Geschwafel Dokroeds kann ich als Begründung nicht akzeptieren."
    „Ich hätte lieber in einer gemütlichen Umgebung Weihnachten und Neujahr gefeiert", schlug Jennifer in die gleiche Kerbe. „Wir schreiben nun das Jahr 430. Aber mal abgesehen davon, paßt mir die herabwürdigende Behandlung durch den Kodexwahrer nicht. Sein Gerede von den geistigen Konkubinen ist eine Unverschämtheit."
    „Diese albernen Feiern der ‚Einläuter einer neuen Ära’", fuhr Rois Lebensgefährtin fort, „haben mir die Augen geöffnet. Hier wird doch nur eine sinnlose Schau abgezogen."
    „Ganz so ist es wohl nicht", widersprach Perry Rhodans Sohn sanft. „Immerhin bekommen die Pailliaren mit dem Heraldischen Tor das Produkt einer Technik in ihr Reich gestellt, von dem sie buchstäblich lange Jahre geträumt haben. Aber nicht nur das. Durch das Tor erhalten sie Anschluß an die anderen Völker von Siom Som. Die ganze Geschichte hat also schon eine Bedeutung."
    „Und für uns ist das Heraldische Tor ein Schritt auf dem Weg, die Rätsel ESTARTUS zu lösen." Der Smiler ließ sich in einen Sessel fallen. „Ich gebe natürlich auch nichts auf diesen Rummel, den man um uns gemacht hat. Ich betrachte ihn nur als ein notwendiges Übel auf dem Weg zum Königstor und zu ESTARTU."
    „Du wirst noch froh sein", meinte Jennifer, „wenn du heil beim Krieger Ijarkor ankommst."
    „Vielleicht. Was mir wirklich Sorgen macht, ist dieses merkwürdige Gefühl, das seit unserer Ankunft auf Pailliar einfach da ist. Ich werde es nicht los und meine ständig, daß etwas in mir herumschnüffelt."
    „Ich fühle mich auch, hm", Roi zögerte. „Ich weiß nicht einmal, wie ich es ausdrücken soll. Ich fühle mich beobachtet."
    „Psychische Vivisektion", meinte Jennifer Thyron, die als Fremdrassenpsychologin noch am ehesten eine Erklärung finden konnte. „Es geht uns allen so. Für mich ist die Tatsache zwar nicht erklärlich, aber ich kann die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Man durchleuchtet uns - also ist man mißtrauisch."
    „Wer?" fragte ihr Mann.
    „Ich weiß es nicht." Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht Dokroed. Vielleicht gar der Krieger selbst. Vielleicht einige von diesen Typen, die wir hier im Tor kennen gelernt haben. Tarspanata, der Architekt des Turmbaus, und Siromatur, der technische Leiter, der ja auch unsere derzeitige Behausung gestaltet hat, kommen mir eigentlich unverdächtig vor."
    „Aber nicht dieser Philobero", vermutete Demeter. „Ihm bereitete es sichtliches Vergnügen, uns mitzuteilen, daß die verbliebenen EXPLORER-Segmente das Opfer eines barbarischen Überfalls geworden sind."
    „Die Erbauer des Heraldischen Tores haben nichts mit der Führungsschicht der Pailliaren zu tun." Roi ging nervös auf und ab. „Diese Leute hat man uns auch vorenthalten. Sie hätten uns vielleicht sagen können, wer die Virenschiffe zerstört hat und warum."
    „Vielleicht, Roi." Demeter schnippte mit den Fingern. „Für mich ist es Philobero. Auch wenn diese drei Pailliaren politisch gesehen eine untergeordnete Rolle spielen, was den Bau des Heraldischen Tores betrifft, so haben sie ihre Bedeutung. Das technische Wissen stammt bestimmt nicht von ihnen. Die Pläne muß Dokroed oder jemand anders geliefert haben. Und Philobero hat viel geleistet. Er hat sich wohl eingebildet, daß er dafür besonders geehrt wird."
    „Den Eindruck habe ich auch gewonnen", bekräftigte Jennifer Thyron. „Er hat mehrmals bei den kurzen Führungen durch die oberen Etagen vom ,Philobero-Tor’ gesprochen. Er ist einfach eifersüchtig auf Tek und Roi, denn er kann es nicht verkraften, daß sein Heraldisches Tor TERRANER-TOR und nicht ‚Philobero-Tor’ heißen soll."
    „Für mich", brummte der Smiler, „ist das die gleiche Albernheit, die die
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