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1286 - Comanzataras Träume

Titel: 1286 - Comanzataras Träume
Autoren: Unbekannt
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beeinflussen konnte. Es gab entweder nichts Lohnenswertes für sie zu träumen, oder sie hatte diese Fähigkeit wieder verloren.
    Dann sprach eines Abends - Jizi hatte gerade die erste Energiepatrone Käptens in die Virenschaukel eingebaut - das Parlafon an. Erst war es nur ein gleichmäßiger Ton, der aber dann anschwoll und heller wurde.
    Jizi blickte auf.
    „Jo Polynaise ist längst auf Pailliar", wisperte es aus dem kleinen Gerät, das die halb telepatischen und halb akustischen Gedanken und Worte Comanzataras verstärkte. „Aber er kommt nicht an die Permitträger heran, denn diese werden gut abgeschirmt. Reginald Bully denkt das. Er überlegt auch, wie er Irmina Kotschistowa betrügen könnte..."
    „Weiter, Comanzatara!"
    „Natürlich. Der Traum ist wieder da. Er stammt von gestern oder heute, aber nicht von morgen ..."
     
    9.
     
    „Man kann sich an alles gewöhnen", stöhnte Bully. „Auch an diese Tage der Monotonie, in denen sich fast nichts ereignet außer einer albernen Feier nach der anderen auf Pailliar. Man kann sich sogar daran gewöhnen, ein Toshin-Mal auf der Stirn zu tragen.
    Aber an eins kann ich mich nicht gewöhnen. Du hast jetzt 347 Spiele beim 3-D-Schach gewonnen, Irmina. Und ich nur ganze 94. Diesmal werde ich dich schlagen!"
    „Du würdest mich schlagen." Die Mutantin tastete einen neuen Zug in das Spielgerät.
    „Du würdest mich schlagen, wenn dein Betrugsversuch nicht so offenkundig wäre. Du hast während meiner Mittagspause den Bauern F-6-g auf F-5-f verschoben, weil du dir dadurch einen Vorteil versprichst und auf B-3-c/d/e eine Adams-Zange ansetzen kannst.
    Ich lasse diesen Betrug gelten, weil ich ohnehin im Vorteil bin. Mir fällt sicher noch etwas ein, um mich zu retten."
    „Ich bitte dich!" Bully brauste gekünstelt auf. „Ein Toshin betrügt doch keinen anderen!"
    „Tja", machte Irmina. „Es gibt eben solche Toshins und solche."
    „Achtung! Alarm!" wurden die beiden Spieler aus ihren belanglosen Gedanken und Diskussionen gerissen. Und ebenso erging es den übrigen Vironauten der EXPLORER-1, der ÄSKULAP und der LIVINGSTONE. „Wir haben in der Nähe soeben drei schwere Transitionsschocks angemessen."
    Bully und Irmina vergaßen ihr 3-D-Schach sofort und sprangen auf.
    „Da sind sie schon", fuhren die miteinander verbundenen Virenschiffe fort. „Drei fremde Objekte. Achtung, holografische Darstellung."
    Zwischen den vereinsamten 300 Virenschiffen nahe dem Planeten Pailliar und den drei aneinander gekoppelten Schiffen spuckte der Hyperraum drei große, altertümlich und etwas monströs wirkende Raumer aus. Einer nahm sogleich Fahrt auf und näherte sich dem Dreier-Verbund, während die beiden anderen den großen Pulk der Virenschiffe zum Ziel hatten.
    „Was ist denn das für eine Krücke!" staunte Reginald Bull. „Dieses Schiff paßt ja gar nicht zu dem, was wir bisher von den Kriegern und Elfahdern gewohnt sind."
    „Funkauswertung." Die EXPLORER-Vi arbeitete mit der üblichen Präzision. „Das Schiff heißt SUTAA. Es verfügt über ein Transitionstriebwerk. Weitere Technologie noch unbekannt."
    Bully und Irmina sahen zwei mächtige Plattformen, die durch einen etwa 200 Meter langen und 20 Meter dicken, kantigen Mittelteil verbunden waren. Die in Flugrichtung weisende Scheibe, die den Bug darstellte, durchmaß etwa 300 Meter und war 50 Meter dick. Die Heckplattform war halb so groß, aber ebenso dick.
    „Irgendwie erinnert mich dieses vergammelte Schiff an die Bilder, die uns Tek von Closcurt und Longasc vorgeführt hat", meinte die Metabio-Gruppiererin. „Womöglich gibt es in Siom Som auch Freibeuter oder Raumfledderer, die sich von den in der Kalmenzone verwaisten Schiffen fette Beute erhoffen."
    „Das könnte stimmen", bestätigten die Viren-Intelligenzen der drei Schiffe.
    „Anfunken", entschied Bully. „Macht es friedlich, aber gebt den Burschen zu verstehen, daß wir keine Beute sind. Und dann versucht, sie zu unseren Freunden zu machen. So ein Raumschiff mit einem Transitionstriebwerk würde ganz gut in meine Pläne passen."
    „Ich versuche es in Sothalk", antwortete Vi.
    Die Antwort auf den Funkspruch fiel sehr merkwürdig aus. Der vermutliche Freibeuter setzte eine Salve aus Hochenergiegeschossen auf die drei Virenschiffe ab. Und als er merkte, daß er damit nichts erreichte, drehte er ab.
    „Da geht er hin und kommt nie wieder", meinte Irmina enttäuscht.
    „Moment, Vi." Bully hatte die Mußestunden der letzten Wochen schnell
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