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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station
Autoren: Unbekannt
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eine Ruhepause."
    Er bewegte sich plötzlich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Er zog mich mit, denn ich war ein Teil von ihm. Er durchquerte Wände, als seien diese nicht vorhanden.
    Ich formulierte einen Gedanken: Befinden wir uns noch in der Gorim-Station?
    Mich traf ein geistiger Hieb.
    „Erwähne nie das Wort Gorim in meiner Nähe!" zürnte Laymonen. „Ich bin ein Querione!
    Merke dir das! Oder ich töte dich!"
    Krächz hatte einmal gesagt, daß man sich mit Verrückten nicht streiten solle, weil sie gefährlicher seien als Closcurt.
    Ich hielt also den Mund... nein... ich bremste meine Gedanken.
     
    9.
     
    Allmählich gewöhnte ich mich an meinen unfreiwilligen Partner, der seit geraumer Zeit in einer Phase der Ruhe lag. Seine Gedanken waren aber noch jetzt in groben Zügen zu erkennen. Ich stöberte mehr aus Neugier darin herum, denn das meiste verstand ich nicht. Oft ließen sich auch die Wahnvorstellungen Laymonens nicht von der Wirklichkeit trennen.
    Das vergeistigte und eigentlich körperlose Bewußtsein hieß tatsächlich Laymonen. Und es bezeichnete sich als Querionen, wobei dies der Name seines Volkes war.
    Dieser körperlose Zustand war die normale" Lebensform eines Querionen. Um diese Daseinsform zu verlassen und real stofflich zu werden, benutzte Laymonen einen Materieprojektor. Ein solcher existierte noch weitgehend unversehrt hier in der zerstörten Station von Shaddinn. Der Defekt dieser Maschine hatte in der Vergangenheit beim Angriff des Ewigen Kriegers Ijarkor auf die Anlage bewirkt, daß Laymonen nicht wie die anderen Querionen hatte fliehen können. Er war seit dieser Zeit an die Station gefesselt, denn das körperlose Fortbewegen über die Absolute Bewegung des universellen psionischen Netzes war ihm auch nicht mehr möglich.
    Ich verzweifelte fast bei diesen aufgenommenen Gedanken, denn sie enthielten viele unklare Begriffe. Dennoch suchte ich weiter.
    Laymonen hatte Phasen gehabt, in denen er seinen beginnenden Wahnsinn erkannt hatte. Das wurde jetzt deutlich, weil er ruhte und seine Überlegungen nicht gezielt waren.
    Dann hatte ihn dieser Wahnsinn irgendwann mehr und mehr übermannt.
    Das konnte ich gut verstehen, denn so ein Dasein war sicher fast so schlimm wie ein Leben ohne Cher’ub!
    Laymonen konnte allein die Station nicht reparieren. Das nagte an seiner Psycho-Komponente und verstärkte zeitweilig die geistige Umnachtung. Seine Ziele hatten sich gewandelt. Er kämpfte einen sinnlosen und verzweifelten Kampf gegen alles, was mit den Krieger Ijarkor zu tun hatte. Dieser Krieger allein hatte die Station zerstört, sagten seine Erinnerungen. Für mich bedeutete das, daß Cher’ub sich in diesem Punkt geirrt hatte, denn sie hatte die Zerstörung den Elfahdern zugeschrieben.
    Na ja, alles konnte meine Geliebte ja auch nicht wissen.
    Der Krieger hatte zahlreiche Roboter an der Stätte seiner Verwüstungen zurückgelassen, aber Laymonen fürchtete diese nicht. Im Gegenteil, er hatte bisweilen den Kampf mit ihnen gesucht und dabei die Anlagen genutzt, die noch intakt waren. Aber eigentlich war auch dieser Kampf sinnlos. Der Querione wußte das in seinen lichten Momenten, aber er fiel immer wieder in die Rachegedanken zurück.
    Merkwürdigerweise stufte er Cher’ub auch als Feind ein, allerdings als einen harmlosen.
    Er betrachtete eigentlich alles als feindlich.
    Ich versuchte herauszufinden, woran das lag, denn es erschien mir unlogisch. Ich entdeckte eine generelle Antwort, aber die war wieder wirr und unverständlich.
    Es hing irgendwie mit der Fähigkeit zusammen, Gestaltprojektionen anzunehmen.
    Normalerweise ähnelte diese Gestalt der der Vironauten oder der der Shabaren oder zahlloser anderer Völker, die Path als hominid oder humanoid bezeichnet hatte. Diese Gestaltprojektionen waren stets auf einen begrenzten Raum in der Nähe des Materieprojektors beschränkt. In ihren Formen unterlagen die Querionen - technisch gesehen - jedoch keinen Beschränkungen.
    Die größte Gefahr stellten für die Querionen sogenannte Kalmenzonen dar. (Vielleicht wußte Cher’ub, was dieses Wort bedeutete. Ich würde sie fragen, wenn ich Laymonen besiegt hatte). Jedenfalls waren die Kalmenzonen Bereiche, in denen das universelle Psi-Netz unterbrochen war. Die Ursache einer solchen Unterbrechung konnte nach Laymonens verwirrten Gedanken und Träumen eine zerstörte Station sein, wie hier auf Shaddinn. Ganz offensichtlich gab es viele dieser Stationen, und die Ewigen Krieger versuchten diese zu
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