Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1273 - Upanishad

Titel: 1273 - Upanishad
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sessel nieder. „Ich bin heute von der MUTOGHMANN SCERP zurückgekommen, auf der eine Vollversammlung der Galaktischen Räte stattgefunden hat."
    „Das Galaktikum ist ein ungeheurer Fortschritt", sagte Stalker begeistert. „Die Handelsbeziehungen mit ESTARTU werden seiner Realisierung bestimmt sehr förderlich sein."
    „Um diese Handelsbeziehungen geht es mir", erklärte ich. „Viele Räte haben nämlich daran Anstoß genommen, daß die Kosmische Hanse das Handelsmonopol mit ESTARTU hat."
    „Aber was kümmert dich das!" rief Stalker. „Tiff, du bist Erster Terraner der LFT - und Terra profitiert doch am meisten vom Handel der Hanse mit ESTARTU."
    „Aber das Monopol der Hanse verstößt zumindest gegen die Grundregeln eines fairen Wettbewerbs", wandte ich ein. „Viele Völker möchten gleichberechtigt Handel treiben."
    „Ich hätte nichts dagegen", erwiderte Stalker zu meiner Verwunderung. Dann schüttelte er in typisch terranischer Manier den Kopf und sagte betrübt: „Aber sie können es nicht.
    Tiff, es ist immer dasselbe. Sobald sich jemand oder eine Organisation durch hervorragende Leistung eine Spitzenposition errungen hat, packt die weniger erfolgreichen Konkurrenten der Neid, und sie schreien nach Gerechtigkeit. Dabei hätten sie nur früher aufstehen müssen. Gerechtigkeit! Wer darunter Gleichmacherei versteht, ist auf dem Holzweg, wie ihr Terraner so schön sagt. Gerechtigkeit im kosmischen Sinn ist, wenn der Beste die schönsten Früchte erntet, denn er hat sie sich verdient."
    Es war einleuchtend. Ich fand keine Gegenargumente, deshalb nickte ich.
    „Ich wußte doch, daß du einsichtiger bist als diese Neider", schmeichelte Stalker. „Es gibt nur wenige Intelligenzen, die an dich und mich heranreichen. Gershwin ist einer von ihnen. Auch Perry Rhodan gehört dazu. Ich hoffe, daß wir ihn bald wiedersehen."
    Er erhob sich, stolzierte durch den Raum - und befand sich plötzlich in allen vier Ecken zugleich. Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck. Im nächsten Moment war Stalkers Schreibtisch mittendurch gespalten. Stalker selbst schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Aber plötzlich stand er schräg vor mir.
    „Geschwindigkeit ist keine Hexerei", zitierte er schon wieder ein terranisches Sprichwort.
    „Kraft auch nicht."
    Er musterte mich eindringlich aus seinen dreieckigen gelbleuchtenden Augen.
    „Tiff, das wirst du auch können, wenn du die zehn Schritte der Upanishad absolviert hast. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die geistigen Fähigkeiten sind es, die am stärksten gesteigert und erweitert werden."
    Etwas schoß blitzschnell aus den Trümmern des Schreibtischs und hockte im nächsten Moment auf der linken Schulter Stalkers: ein verkleinertes Ebenbild des Gesandten, aber mit einem meterlangen Knorpelschwanz, der hinter Stalkers Rücken hin und her schwang.
    „Du mußt dein bißchen Grips verloren haben, Großer!" keifte er Stalker ins Ohr. „Man sollte dir den Schädel aufschlagen und nachsehen, ob dein Gehirn noch drin ist. Wie kannst du einem Fremdling verraten, daß er durch die Upanishad mächtiger werden kann als du?"
    „Beruhige dich, mein Junge!" entgegnete Stalker. „Tiff ist mein Freund - und Freunde teilen alles. Ich will, daß er mir in jeder Beziehung gleichwertig wird, damit ihm die gleichen Ehrungen zuteil werden wie mir, sollte er einmal die Galaxien von ESTARTU besuchen."
    Sein Animateur Skorsch, denn kein anderer war der kleine Teufel, schwang sich auf seinen Schädel, klemmte sich den Schwanz unter die Achsel und fletschte die Zähne in meine Richtung.
    „Dieser Barbar weiß deine Geschenke nicht zu würdigen!" zeterte er. „Und weißt du, warum? Weil es Geschenke sind, du Narr! Du hättest das als Preis fordern sollen, was sie wert sind, dann würden sie auch gewürdigt."
    Stalker drehte so blitzschnell den Kopf um 360 Grad, daß Skorsh heruntergeschleudert wurde. Er landete auf dem Fußboden. Wütend keckernd kletterte er auf den zertrümmerten Schreibtisch.
    Stalker kam auf mich zu und ergriff meine Hände.
    „Ich weiß, du läßt dich von meinem Animateur nicht beirren, Tiff", sagte er - und seine Augen verstrahlten pure Sanftmut. „Kehre in die Upanishad zurück! Du wirst sehen, an dir zeigen sich die Wunder, die in jedem Lebewesen stecken und nur darauf warten, erweckt zu werden."
    „Danke, Stalker!" sagte ich.
     
    12.
     
    Ein Eisorkan peitschte den Gipfel des Mount Everest.
    Die Positronik meines Galaco-Hussar warnte mich und empfahl die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher