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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster
Autoren: Larry Brent
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Schnürfüßern ,
die sich unter das Fahrzeug geschoben hatten.
    Wie dicke, schwarze Stöcke flogen einige
durch die Luft. Andere krachten gegen die Windschutzscheibe und wurden über die
Kühlerhaube geschleudert, wieder andere blieben im Geäst eines Baumes hängen.
    Das Dienstfahrzeug wurde wie von einer
Riesenfaust hineingedrückt, drehte sich um seine eigene Achse, und der Schwung
erfolgte so plötzlich, daß Burdam nach vorn flog.
Aber geistesgegenwärtig konnte er den Fall gegen die Windschutzscheibe
auffangen. Der Hörer wurde ihm aus der Hand gerissen und landete neben seinem
linken Fuß.
    Das Fahrzeug knallte mit dem hinteren
linken Kotflügel gegen einen Baum.
    Sie saßen fest.
    Die häßlichen, wurmartigen Tiere glitten
über den Kofferraumdeckel, über die Kühlerhaube und krochen jetzt sogar schon
über das Dach.
    »Jetzt wird's ungemütlich«, knurrte Larry.
Er blickte wie verschleiert. Seine Stimme klang belegt. Die giftigen
Nebelschwaden wurden durch den Regen erst recht heruntergedrückt, und die
beiden Männer spürten die Dämpfe. Sie atmeten flach, um so wenig wie möglich dieser Giftstoffe in die Lungen und damit in die Blutbahn zu
tragen.
    X-RAY-3 half Burdam wieder nach vorn zu kommen. »Tut mir leid«, sagte der Agent. »Das lag nicht am
Bremsen. So hart steige ich nie ein .«
    Er griff nach dem Telefonhörer. »Jetzt
wird's brenzlich «, setzte er das fort, was Franz Burdam hatte unterbrechen müssen. »Wenn Sie noch etwas für
uns tun wollen, tun Sie es schnell. Rücken Sie mit Flammenwerfern und
tonnenweise mit E 605 an! Falls es etwas nützt... Kommen Sie vor allen Dingen
mit Hubschraubern! Bekämpfen Sie von der Luft her! Das dürfte hier am meisten
nützen. Aber achten Sie auf einen Wagen mit eingedrücktem Hinterteil! Rösten
Sie uns nicht! Falls ein Berg Schnürfüßer auf unserer
etwas lädierten Staatskarosse sitzen sollte, müssen die Herren mit den
Flammenwerfern schon etwas vorsichtig sein. Schärfen Sie das bitte den
anrückenden Armeen ein !«
    Burdam schluckte. Ihm war elend. Die Angst, die
Dämpfe, die Benommenheit... Das alles setzte ihm zu.
    Aber dieser Mann neben ihm, der das
Gleiche und noch mehr durchgemacht hatte, handelte ruhig und überlegen und er
fragte sich, woher dieser Brent noch die Kraft für seinen Humor nahm.
     
    *
     
    »Das Ganze wäre zum Lachen, wenn's nicht
so ernst wäre«, meinte X-RAY-3. Er ließ seinen Blick in die Runde schweifen.
Sie waren in ihrem nicht mehr manövrierbaren Fahrzeug wie auf einer Insel
gefangen. Hinter den massenweise auftretenden Schnürfüßern hoben sich die bizarren Dreckhaufen und Schrotthügel wie Schemen ab. Nebel
wallte über dem Ort des Grauens. Es regnete in Strömen. Der Himmel, bestehend
aus massigen Wolkenbergen, die grün und dunkelviolett schimmerten, schien
auseinanderzuplatzen, wenn die riesigen Blitze ihn wie Schwerter spalteten.
    Es krachte und donnerte, und sie waren
umlagert von Tausenden und aber Tausenden von Schnürfüßern .
Ein heftiger Gewitterschauer ging hernieder, und das herabplatschende Wasser
spülte zwischen die Ungeheuer aus dem Müllberg und schien sie noch beweglicher,
noch lebhafter zu machen.
    Larry kurbelte sein Fenster um drei
Zentimeter herab und legte den Lauf seiner Waffe nach außen. Burdam tat es ihm nach.
    »Zielen braucht man gar nicht. Wir
schießen einfach drauflos. Wäre doch gelacht, wenn wir da trotz unserer
zittrigen Hände nicht treffen sollten«, meinte Larry.
    Ein Blitz sauste aus seiner Waffe. Er
mähte mehrere Riesenschnürfüßer nieder. Die Toten
wurden von den anderen entweder angefressen oder davongeschleudert. In diesem
Fall machten sich die Spinnen darüber her. Larry hatte noch nie so viele Spinnen
auf einem Haufen gesehen. Schnell und geschickt spannen sie die toten Opfer
ein. Sie sahen schließlich aus wie lange, gelblichweiße Engerlinge, die
deutlich von denanderen Leibern abstachen.
    Lautlos arbeitete Larrys Waffe. Hart und
donnernd fuhren die Schüsse aus Burdams Lauf.
    Seine Kugeln durchschlugen den
schillernden Panzer des Opfers, und aus den Wunden sickerte das Blut.
    Wie in Trance handelten die beiden Männer.
Sie fühlten, wie die Schwäche und
die Benommenheit zunahmen, und sie wußten, daß sie doch nichts daran ändern
konnten.
    Larry schüttelte den Kopf, als er hinter
den Schleiern vor seinen Augen das Verhalten der Bestien und der Spinnen
beobachtete. »Sie bilden eine Symbiose, eine Lebensgemeinschaft. Was nicht
gleich gefressen wird, weben die
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