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1267 - Das chinesische Grauen

1267 - Das chinesische Grauen

Titel: 1267 - Das chinesische Grauen
Autoren: Jason Dark
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die angenehme Luft und drehten unsere Köpfe nach rechts zur Theke hin, denn die gab es hier ebenfalls.
    Über ihr hingen Lampions, die ihr Licht gegen das lackierte Holz strahlten, sodass es wie eine Spiegelfläche wirkte. Beinahe zu schade, um darauf Getränke abzustellen.
    Die Hocker waren mit rotem Leder überzogen, das von der Farbgebung in dieses gesamte Bild gut hineinpasste. Nach dem ersten Eindruck machten wir uns auf einen Rundgang, und uns beiden fielen die Türen auf, die zu anderen Räumen führten. Aber man musste schon genau hinschauen, um sie zu erkennen, denn sie lagen zumeist im Schatten und etwas abseits.
    Von großem Betrieb konnte man auch hier nicht sprechen. An manchen Tischen saßen die Mädchen allein. Andere wiederum waren von Gästen belegt. Die Bedienung bestand aus jungen Chinesinnen, die sehr eng geschnittene Seidenkleider trugen, deren Säume allerdings oberhalb der Knie endeten.
    Es war eine Kleidung, mit der sie sich auch auf die Straße trauen konnten, und das gleiche Outfit trugen auch die Animiermädchen.
    Hier roch nichts nach einem billigen Bordell. Es ging alles sehr stilvoll zu, und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass der Gast hier eine direkte Anmache erlebte.
    Natürlich passierten wir die Tische mit den Mädchen. Wenn wir in ihr Blickfeld gerieten, schenkten sie uns ein wirklich bezauberndes Lächeln, aber nie wurden wir angesprochen.
    »Drei von ihnen sind tot« sagte Suko leise und holte danach tief Luft. »Und ich will nicht, dass Shao ein viertes Opfer wird, wenn du verstehst, John.«
    »Alles klar.«
    Wenn ich mal in eine Bar ging, und das kam nicht oft vor - zudem war es in der Regel beruflich bedingt -, dann war die Bartheke für mich der ideale Ort zur Kommunikation. Auch hier hielt ich mich daran, und Suko hatte nichts dagegen einzuwenden.
    Die mit rotem Leder bezogenen Hocker waren bequem und nicht durchgesessen. Zudem waren sie mit einer kleinen Rückenlehne ausgestattet, was uns ebenfalls gut tat.
    Leise Musik umschmeichelte die Ohren der Gäste. Sie bildete mehr den akustischen Hintergrund.
    Hinter der Bartheke stand eine hoch gewachsene Frau in einem hellen Seidenkleid. Es war so raffiniert drapiert, dass die linke Schulter freilag, und zudem sehr tief ausgeschnitten, sodass der Gast den Ansatz der Brüste sah, jedoch nicht mehr. Auch hier ging es stilvoll zu.
    Die Frau sagte nichts, sie lächelte nur, denn sie war es gewohnt, gemustert zu werden.
    Ich interessierte mich für ihr Gesicht. Sie war keine reine Chinesin. Bei ihr mischte sich das Blut Europas oder Amerikas mit dem aus Asien. Ein Gesicht ohne Falten, hohe Stirn, gerade Nase, ein wie gemalt wirkender Mund und dunkle Mandelaugen, die uns freundlich musterten. Die Arme lagen frei, und die Haut schimmerte wirklich so samtig wie die Schale eines reifen Pfirsichs.
    Mir fiel ein, dass von einer Sabrina gesprochen worden war, und ich konnte mir gut vorstellen, die Frau jetzt vor mir zu sehen. Leider trug sie kein Namensschild.
    »Ich darf die Gentlemen herzlich bei uns begrüßen und fragen, was Sie trinken möchten?«
    »Ich nehme nur ein Mineralwasser«, sagte Suko, der die Frau scharf beobachtete.
    »Oh…«
    »Und mir können Sie einen Drink mixen«, erklärte ich. »Aber einen ohne Alkohol.«
    »Da haben wir etwas.«
    »Wunderbar.«
    »Mögen Sie Pfirsich?«
    »Immer.«
    »Dann lassen Sie sich überraschen.«
    Überrascht waren wir auch deshalb, weil wir in Ruhe gelassen wurden. Kein Animiermädchen schob sich mit katzenhafter Geschmeidigkeit heran, wir blieben allein auf unseren Hockern sitzen, und das war uns beiden sehr angenehm, denn wir würden uns an die Chefin hinter der Bar halten, die mit geschickten Bewegungen einige Zutaten in ein Longdrinkglas füllte und mit Sekt aufgoss.
    »Es ist nur ein wenig Alkohol«, sagte sie. »Können Sie damit leben?«
    »Sicher.«
    »Schluckspecht«, flüsterte Suko.
    Ich hob nur die Schultern.
    Mein Drink besaß eine trübe Farbe, was an diesem Pfirsichmus lag. Er war wunderbar gekühlt und schmeckte mir ausgezeichnet. Ich verglich ihn mit dem Bellini, einem ähnlichen Cocktail, nur war dieser hier etwas herber und zugleich süßer.
    Suko trank sein Wasser, und erst als wir die Gläser abgesetzt hatten, sprach uns die Barfrau wieder an.
    »Wünschen die Herren Unterhaltung?«
    Bevor Suko antworten konnte, übernahm ich das Wort. »Ja, das wünschen wir gern.«
    »Bitte, die Mädchen werden Sie perfekt unterhalten. Sie sind nicht…«
    »Das habe ich
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