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1267 - Das chinesische Grauen

1267 - Das chinesische Grauen

Titel: 1267 - Das chinesische Grauen
Autoren: Jason Dark
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aus der verfahrenen Situation herauszukommen, aber zunächst mussten sie Suko den Rücken zuwenden.
    Er schlug sofort zu!
    Es war ein regelrechter Kracher, als die Beretta den Nacken des Ersten traf. Der Mann gab ein Geräusch von sich, als wäre ein Luftballon dabei, sein Gas zu verlieren. Er schwankte, aber er kippte auch nach vorn und sackte dabei in die Knie.
    Der zweite jaulte auf, obwohl er noch nicht getroffen worden war. Er nahm auch keine Rücksicht auf die Waffe. Dafür bewies er, wie schnell er trotz seines Gewichts sein konnte.
    Suko hatte Glück, dass ihn die herumschnellende Hand nicht erwischte, weil er rechtzeitig genug zurückgesprungen war. Mit vor Wut verzerrtem Gesicht griff der Mann ihn an. Er hielt den Mund offen, schrie jedoch nicht, und er war verdammt flink.
    Suko war nach hinten gehuscht und bis zur Tür zurückgewichen, doch er ging selbst in den Mann hinein. Nicht mit der Waffe, auch nicht mit den Händen, sondern mit den Füßen.
    Vor der Tür sprang er in die Höhe und flog auf den wuchtigen Kerl zu. Über die Deckung des Mannes hinweg jagte Sukos Fuß und erwischte genau die Vorderseite des speckigen Halses.
    Der Typ gurgelte. Er schüttelte sich. Er ging nicht mehr weiter. Suko war längst wieder auf dem Boden gelandet. Er stand da und beobachtete seinen Gegner.
    Der bekam keine Luft mehr. Sein Gesicht lief rot an. Dann kippte er nach links auf die Konsole und prallte gegen die dort schräg eingebauten Monitore.
    Er rutschte wie ein prall gefüllter Mehlsack an der Vorderseite herab und blieb auf dem Boden liegen, ohne sich zu bewegen.
    Das war geschafft! Suko kannte sich und seine Schläge. Und er war jemand, der es verstand, sie genau zu dosieren, und er wusste, dass dieser lange schlafen würde.
    Für ihn war der Weg frei. Er wollte an Jacky Wong heran, den geheimnisvollen Besitzer dieses Etablissements. Oder zumindest an seinen Stellvertreter Aldo San Eng.
    An ihn glaubte er eher als an den wirklichen Chef, der so etwas wie ein geheimnisvolles Wesen war und im Hintergrund lauerte. Er konnte sich auch vorstellen, dass er es nicht mal mit einem normalen Menschen zu tun hatte, sondern mit einer Kreatur, die ihr Menschsein verloren hatte.
    Das waren alles Annahmen, er kannte die Wahrheit nicht, aber er rechnete mit allem.
    Bevor Suko sich um die zweite Tür kümmerte, schaute er nach den beiden Leibwächtern. Er wollte wirklich auf Nummer Sicher gehen und nickte zufrieden. Die beiden würden so schnell nicht wieder aus ihrem Schlaf erwachen.
    Jetzt war nur die zweite Tür wichtig. Schon als er sie anschaute, stellte er fest, dass sie kein Schlüsselloch besaß. Wer immer sich dahinter aufhielt, hatte sich abgesichert.
    War sie offen, verschlossen?
    Suko dachte nach. Typen, die was zu sagen hatten und sich solche Bullen als Aufpasser sicherten, verließen sich auf sie und fühlten sich auch ohne eine abgeschlossene Tür sicher.
    Er probierte es.
    Ja, die Klinke bewegte sich.
    Der erste Vorteil.
    Suko überlegte noch, ob er seine Waffe ziehen sollte. Er verzichtete darauf, riss die Tür schnell auf, ohne dass er über die Schwelle glitt - und schaute nach vorn.
    Sein Herz übersprang fast einen Schlag, so sehr überraschte ihn der Anblick.
    Das war kein normales Büro, das glich mehr einer Höhle. Und mitten drin stand er, der gelbe Teufel!
    ***
    Eine andere Bezeichnung fiel Suko in dieser kurzen Zeit nicht ein.
    Er sah einen Mann. Einen Chinesen. Er stand in der Mitte des Raumes und war in einen gelben Mantel gehüllt, der in der Mitte von einem Stoffgürtel gehalten wurde. Durch das gelbliche Deckenlicht wirkte die Farbe noch stärker, und gelbliche Reflexe verteilten sich auch auf dem pechschwarzen Haar, das streng zurückgekämmt, aber in der Mitte von einem Zopf geflochten war, der in der Höhe stand. Auf den Wangen und um den Mund herum malten sich dunkle Bartschatten ab, und das hohe und auch breite Gesicht des Mannes wirkte wie aus Stein gehauen.
    Das war nicht das Schlimmste. Was Suko gar nicht gefiel, war das Schwert mit der langen Klinge, die er lässig durch seine linke Hand zog und Suko dabei anstarrte, als wollte er ihn jeden Moment aufspießen.
    Der Inspektor trat nicht zurück. Er hatte die Überraschung auch schnell wieder verdaut. Er zog mit einer glatten Bewegung die Beretta und richtete die Mündung auf den gelben Teufel.
    Für einen winzigen Moment tat sich etwas in dessen Augen. Sie blitzten auf, dann nahmen sie wieder den normalen unbeteiligten Ausdruck an, und im
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