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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin
Autoren: Unbekannt
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der Macht des Ewigen Kriegers zu widersetzen. Ich vernichte dich."
    Er fuhr plötzlich herum und verschwand in einem Labor. Im nächsten Moment krachte es auch schon.
    Kido zertrümmerte alles, was ihm in die Quere kam.
    Und Irmina Kotschistowa begriff endgültig.
    Bei der Molekülprobe, die sie von Urdalan mitgebracht hatte, handelte es sich um Kodexmoleküle, mit denen die Gefolgsleute Volcayrs offenbar geprägt wurden. Mit diesen Gedächtnisstoffen konnten ganz bestimmte Eigenschaften hervorgerufen werden. Wer die Urdalanmoleküle einatmete, hielt sich offenbar für einen Ewigen Krieger und handelte auch danach. Doch die Wirkung der Moleküle war offenbar nicht bei allen Lebewesen gleich.
    Bei einigen führte sie zur Raserei.
    Vielleicht auch zum Irrsinn?
    Irmina blickte in das Labor, in dem Kido herumtobte. Der Heimatlose verhielt sich tatsächlich so, als habe er den Verstand verloren. Mit bloßen Fäusten zertrümmerte er die Laborgeräte. „Hör auf damit", rief die Terranerin. Sie fiel ihm in den Arm und versuchte, ihn aufzuhalten.
    Doch Kido wußte nicht mehr, was er tat. Er war nicht mehr er selbst. Er schlug wütend auf Irmina ein.
    Sie wollte ihm nicht weh tun, mußte sich andererseits jedoch wehren, da er mit aller Kraft zuschlug und nicht die geringste Rücksicht nahm. Es gelang ihr schließlich, ihn mit einem Arm zu halten und mit der anderen Hand eine Betäubungsspritze aus einem Schrank zu holen.
    Kido merkte, welche Gefahr ihm drohte, und er verdoppelte seine Anstrengungen. Sie stürzten zu Boden und wälzten sich in wildem Kampf im Labor hin und her, bis es der Mutantin endlich gelang, ihm das betäubende Mittel zu verabreichen.
    Sekunden später wurde Kido ruhig. Er verfiel in einen Zustand der Starre, in dem er völlig leblos wirkte. Tatsächlich glaubte Irmina im ersten Moment, daß sie ihn getötet hatte. Vorsichtig legte sie ihn unter den Scanner. „Du kleiner, neugieriger Kobold", sagte sie leise, als sie wenig später erleichtert feststellte, daß er keineswegs tot war, sondern daß seine Gehirntätigkeit, normal oder sogar ein wenig erhöht war.
    Sie überlegte, was sie tun konnte. Kido hatte Gedächtnisstoffe eingeatmet, die ihn kodifiziert hatten. Derartige Stoffe waren ihr schon lange bekannt. Dabei handelte es sich um eiweißähnliche Moleküle, die gewisse Informationen in sich trugen. So gab es beispielsweise das Peptid mit der Information meide die Dunkelheit Wurde dieses Peptid jemandem injiziert, so entwickelte das Opfer eine ausgeprägte Furcht vor der Dunkelheit.
    Die Kodexmoleküle, denen nicht nur Kido, sondern auch Bully und Roi ausgesetzt waren oder gewesen waren, brauchten nicht injiziert zu werden. Sie gelangten über das Atmungs- oder das Verdauungssystem in den Körper, lagerten sich in den Gehirnzellen ab und sorgten für das angestrebte Reflexverhalten.
    Irmina legte Kido die Hand an den Kopf. „Eigentlich müßte ich dir sogar dankbar sein, daß du neugieriger Kerl die Probe eingeatmet hast", sagte sie. „Damit hast du mir geholfen, die Zusammenhänge schneller zu erkennen."
    Sie fragte sich, wie lange die Wirkung der Kodexmoleküle anhalten würde, und sie wußte keine Antwort.
    Würde Kido in diesem Zustand der Starre bleiben, oder würde er sich erholen und wieder völlig normal sein, wenn die Wirkung des Betäubungsmittels abklang?
    Auch das wußte sie nicht.
    Sie untersuchte Kido eingehend, kam aber nicht entscheidend weiter. Selbst mit dem Scanner kam sie zu keinem ausreichend aussagekräftigen Ergebnis. Es schien sogar, als ob der Scanner den Zustand der Starre bei Kido vertiefe.
    Als die ÄSKULAP in das Cepor-System zurückkehrte, hatte sich Kidos Zustand noch immer nicht verändert. Reginald Bull kam an Bord, um sich den Heimatlosen anzusehen. „Ich merke nichts mehr", eröffnete er Irmina Kotschistpwa. „Ich habe keine Entzugserscheinungen mehr -kein Husten, kein Niesen, kein Übelsein. Offenbar hat der Zellaktiyator nun doch noch regulierend gewirkt."
    „Das beruhigt mich ein wenig", erwiderte die Metabio-Gruppiererin. „Ich habe die Möglichkeit, in das Zellgeschehen einzugreifen, aber ich möchte es wirklich nur dann tun, wenn es gar nicht mehr anders geht. Ich weiß noch viel zuwenig über diese Moleküle, und es könnte immerhin sein, daß ich mit einer Manipulation eine ganz und gar unerwünschte Reaktion verursache. Deshalb ist es mir lieber, wenn Kido sich ohne mein Dazutun von diesen Molekülen befreit."
    Sie berichtete nun ausführlich, was
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