Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
öffnen.
    Sie schwebte in den Park hinein.
    Weit vor ihr bewegten sich große Herden von achtbeinigen Tieren, die gestreift waren wie Zebras, dabei jedoch eher Ähnlichkeit mit Lamas hatten.
    Irmina zog sich vorsichtig in ein Gebüsch zurück, als ein Beiboot leise rauschend über sie hinwegflog. Offenbar hatte Volcayr erst jetzt sein Raumschiff verlassen. Er flog zu einem weit entfernten Gebäude hinüber. Da die Terranerin auf jeden Fall wissen wollte, was er hier suchte, folgte sie ihm vorsichtig. Überall arbeiteten Roboter an der Pflege des Parks, und da äußerlich nicht zu erkennen war, mit welchen Systemen diese Maschinen ausgerüstet waren, versuchte sie, ihnen möglichst auszuweichen. „Kannst du feststellen, ob sie bewaffnet sind?" fragte sie den SE-RUN. „Tut mir leid", antwortete die Positronik. „Entweder handelt es sich um Maschinen einfachster Art, oder ihre Ausstattung ist so gut abgeschirmt, daß ich sie nicht analysieren kann."
    Zwei kugelförmige Roboter schwebten über einen Weg hinweg. Erschrocken fuhr Irmina zurück. Diese beiden Maschinen hatten Waf -fenarme, so daß nicht der geringste Zweifel daran bestehen konnte, welche Aufgaben sie zu verrichten hatten. Sie drückte sich in ein Gebüsch und wartete hier, bis sich die Kampfroboter außer Sicht befanden. Mittlerweile waren einige der achtbeinigen Tiere äsend näher gekommen.
    Irmina wunderte sich darüber, daß es offenbar nur diese einzige Tierart in der Kuppel gab. Bei der Flora gab es eine üppige Vielfalt. Warum nicht auch bei der Fauna?
    Da fiel ihr auf, daß die Tiere Atemwolken ausstießen, die sich rasch verflüchtigten. War es so kalt in der Kuppel? Sie überprüfte die Temperatur und schüttelte erstaunt den Kopf. Es war warm.
    Das Thermometer zeigte über dreißig Grad Celsius an. Unter diesen Umständen durfte der Atem der Tiere eigentlich nicht dampfen.
    Sie richtete ihre Para-Sinne auf die Atemwolken und machte eine überraschende Entdeckung.
    Die Achtbeiner atmeten Molekülschwärme aus!
    Jetzt konzentrierte die Mutantin sich auf die Moleküle, und es dauerte nicht lange, bis sie herausgefunden hatte, daß diese den gleichen Aufbau hatten wie jene in Rois „Fehdehandschuh" und jene, die Bully offenbar eingeatmet hatte.
    Die Atmosphäre in der Kuppel mußte damit angereichert, vielleicht gar übersättigt sein.
    War Volcayr nach Urdulan gekommen, um sich mit diesen Peptiden aufzutanken und zu stärken?
    Es mußte so sein. Nur wenn es so war, bekam die weite Reise des Elfahders einen Sinn.
    Offenbar brauchten die Elfahder und andere Troßangehörige, die Gefolgsleute eines Ewigen Kriegers gemeinhin, diese Stärkung. Die Vermutung lag nahe, daß sie nach den Peptiden süchtig waren.
    Irmina Kotschistowa pirschte sich an eines der Tiere heran. Es hob den Kopf, flüchtete jedoch nicht, so daß sie mühelos eine Probe der ausgeatmeten Moleküle einfangen und im SERUN verstauen konnte.
    Sie blickte zu dem fernen Gebäude hinüber, zu dem Volcayr geflogen war. Es schien nicht mehr nötig zu sein, daß sie ihm dorthin folgte, denn nun glaubte sie, den Grund für seine Anwesenheit in dieser Halle zu kennen.
    Ihr kam ein verwegener Gedanke.
    Warum sollte sie sich nicht an die vier Hanse-Spezialisten wenden? Die Gefahr, daß sie abgehört und entdeckt wurde, war groß, auf der anderen Seite konnte sie jedoch wichtige Informationen gewinnen.
    Sie erwischen mich nicht, schwor sie sich. Im Falle eines Falles werde ich schneller sein als sie. „Ich will mit den Hanse-Spezialisten reden", teilte sie der Positronik mit. „Ich brauche eine Verbindung zu ihnen. Sie befinden sich in Volcayrs Schiff."
    Es verging noch nicht einmal eine Minute, bis sich Doran Meinster meldete. Irmina war erleichtert, als sie erfuhr, daß alle vier Hanse-Spezialisten und die Cloreonen an Bord geblieben waren. „Du bist verdammt leichtsinnig, daß du dich hierher gewagt hast", bemerkte Doran Meinster. „Ich muß wissen, was Volcayr auf Urdulan will", erwiderte die Terranerin. „Er hat uns zu verstehen gegeben, daß er hier eine Art ,Kodex-Aufladung' erfährt", antwortete der Hanse-Spezialist. „Was auch immer das bedeuten mag."
    „Damit kann ich schon etwas anfangen", eröffnete sie ihm, „Ich erkläre es dir später."
    „Wir haben eine Bitte, Uns reicht es. Wir wollen nicht länger hier an Bord bleiben, sondern wir wollen zu den Vironauten zurück. Du mußt uns befreien."
    „Wie denn?" fragte die Mutantin. „Das übersteigt meine Möglichkeiten. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher