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126 - Hinter der Grenze

126 - Hinter der Grenze

Titel: 126 - Hinter der Grenze
Autoren: Stephanie Seidel
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machte ihn nervöser als er ohnehin schon war.
    »Aber ich kann ihn fahren und Sie können ihn navigieren. Gemeinsam werden wir das, hm, schon schaffen.«
    »Wir haben keine Chance.« Sie blieb stehen. »Nicht bei diesem Wetter.«
    Jed schaltete die Motoren mit einem Knopfdruck ein.
    Fiona Cummings setzte sich an die Navigationskonsole.
    »Nicht die geringste Chance«, wiederholte sie.
    ***
    Knirschend setzte das Boot auf die Felsen auf. Matt sprang hinaus und sah sich um. Auf der anderen Seite der kleinen Insel hatte er Kämpfe gesehen; hier schienen sie allein zu sein. Er hoffte, dass Lieutenant Cummings nichts passiert war, aber die meisten seiner Gedanken kreisten um Aruula.
    Lansdale zog das Boot ganz auf das Ufer und entsicherte sein Gewehr. Neben Matt kletterte er die Felsen empor und duckte sich plötzlich. »Da ist sie, Sir.«
    Matt hob vorsichtig den Kopf. Einige Meter entfernt führten Teggar und Mecloot Aruula zu einem geschmückten Boot. Sie hatte eine Wunde am Unterarm und bewegte sich unsicher, wie in Trance. Der Hüter hockte auf einem Felsen und beobachtete sie mit schräg gelegtem Kopf.
    »Sie haben sie infiziert«, flüsterte Matt schockiert. Er wollte aufspringen, aber Lansdale hielt ihn zurück.
    »Warten Sie, bis Aruula im Boot ist, Sir«, sagte er. Der Regen lief wie Tränen über sein Gesicht. »Da ist sie sicherer.«
    Er hatte Recht, auch wenn es Matt schwer fiel, das einzusehen. Mit zusammengebissenen Zähnen beobachtete er, wie die beiden Krieger Aruula ins Boot setzten und es von den Felsen abstießen. Dann wandten sie sich dem Hüter zu und verneigten sich. Das schien eine Art Ritual zu sein.
    Matt nickte Lansdale zu. »Jetzt!« Er sprang auf. Mit dem ersten Schuss streckte er Teggar nieder, mit dem zweiten Mecloot. Der Hüter erhob sich flügelschlagend in die Luft.
    Lansdale folgte seinen Bewegungen mit den Gewehrlauf.
    »Der kommt auf uns zu!«, rief er. Wie in Zeitlupe sah Matt das fremde Wesen. Seine Augen waren braun und groß. Es hatte die Hand ausgestreckt, als wolle es ihn begrüßen.
    Nicht schießen , wollte Matt rufen, doch im gleichen Moment zischte das LP-Gewehr. Blut schoss aus dem Kopf des Affen. Er taumelte und schlug hinter einem Felsen schwer auf den Boden.
    »Ein Monster weniger«, sagte Lansdale zufrieden.
    Matt schüttelte den Kopf und verbiss sich die Wut, die kurz in ihm aufwallte. Schießwütiger Narr!
    Dann fiel ihm etwas auf und er legte den Finger auf die Lippen. »Hören Sie das? Sie kämpfen nicht mehr.«
    Tatsächlich – hinter dem Pfeifen des Sturms und dem Donnern des Gewitters war der Schlachtenlärm verstummt; so plötzlich, dass die Ruhe geradezu erschreckend war.
    Und dann tauchten sie auf, die Krieger des Sees. Pfeile und Schwerter steckten in ihren Körpern, Äxte hielten sie in den Händen. Männer, die vielleicht schon seit Jahrhunderten verfeindet waren, schritten nebeneinander her. Ein paar lösten sich aus den Reihen und liefen zu ihrem gefallenen Gott. Der Wind trug ihre klagenden Rufe zu Matt hinüber. Die anderen brüllten und rannten los.
    »Scheiße«, sagte Lansdale. Er hob sein Gewehr, obwohl er wissen musste, dass die Übermacht zu groß war.
    »Zurück!«, rief Matt. Er dachte an das Boot, auf dem Aruula war. Wenn sie das erreichen konnten…
    Er hatte den Gedanken noch nicht beendet, als eine zweite Gruppe Krieger direkt vor ihnen auftauchte. Matt schoss und wich ihnen aus. Der einzige Fluchtweg, den es noch gab, führte sie nach oben.
    »Vielleicht können wir uns am Felsen verschanzen!«, rief er. Lansdale schoss mechanisch wie ein Roboter, dann folgte er Matt nach oben. Der Weg wurde immer schmaler – und endete in einem tiefen Abriss. Hier ging es nur noch weiter, wenn man Flügel besaß.
    Das war's, dachte Matt.
    Die Krieger ließen sich Zeit. Sie kannten den Felsen besser als er und wussten, dass es kein Entkommen geben würde. Die erste Gruppe tauchte jetzt am Fuß des Turms auf –– und spritzte auseinander, als Felsen zwischen ihnen aufschlugen und zwei von ihnen zermalmten.
    Matt hörte ein kreischendes, wummerndes Geräusch, dann kratzte der EWAT funkensprühend am Fels entlang. Lieutenant Cummings stand in der geöffneten Luke und warf Matt ein Seil entgegen. Er griff danach, doch der EWAT stieg gleichzeitig auf und kippte zur Seite. Er hielt den Atem an, als Cummings beinahe aus der Tür stürzte.
    Lansdale feuerte ununterbrochen auf die Krieger, in die jetzt Bewegung kam. Das Seil schleifte über den Boden. Die List
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