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126 - Hinter der Grenze

126 - Hinter der Grenze

Titel: 126 - Hinter der Grenze
Autoren: Stephanie Seidel
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of Mistakes wurde wieder vom Wind gegen die Felswand gedrückt.
    Matthew warf sich nach vorne und ergriff das Seil.
    »Lansdale!«, schrie er. Mit einem Ruck wurde er empor gerissen, spürte einen zweiten Ruck, als sich jemand an seinen Gürtel klammerte.
    Der EWAT kippte zur Seite, sank tiefer.
    »Zieh hoch!«, brüllte Matt. Seine Stiefelspitzen schlugen gegen den Kopf eines Kriegers. Er und Lansdale zogen die Beine an, als Hände nach ihnen griffen. Endlich stieg die List of Mistakes himmelwärts. Der Felsturm wurde rasch kleiner.
    Matt blickte über den sturmgepeitschten See hinweg, aber Aruula oder das Boot konnte er nirgends sehen.
    ***
    Winter 2520
    Er starb zum letzten Mal. Seine Kinder hatten Snapper unter einen Vorsprung gezogen. In ihren Gesichtern standen Tränen, oder vielleicht war es auch Regenwasser; er hatte den Unterschied nie richtig verstanden.
    Ein Teil von ihm wusste, dass sie nun sterben würden, so wie alle starben, die von ihm gingen. Und wenn er ging, dann gingen sie auch.
    Snapper spürte die Hände, die über sein Fell streichelten, hörte die sanften Worte seiner Kinder und schloss die Augen.
    Die Einsamkeit verging.
    Mehr hatte er nie gewollt.
    ***
    Sie hatten ihn überstimmt, Fiona und Simon und, wenn auch zögernd, Jed.
    Nach der Landung des EWAT hatte Matt sofort wieder aufbrechen wollen, um nach Aruula zu suchen, doch das Unwetter hatte die List of Mistakes ganze fünf Mal zu Boden gedrückt. Der Sturm hatte noch an Stärke gewonnen. Das Navigationssystem spielte verrückt, ein Sichtflug war unmöglich.
    Matt wusste, dass die richtige Entscheidung gefällt worden war, aber er hatte sich trotzdem allein ins Cockpit zurückgezogen, um auf das Ende des Unwetters zu warten.
    Draußen peitschte der Regen gegen die Scheiben und der Sturm tobte so heftig, dass der EWAT in den Böen wackelte.
    Wahrscheinlich hatte es Aruula bis ans Ufer geschafft, wahrscheinlich hatte sie irgendwo Schutz gefunden, in einer Hütte, einer Höhle, einem Erdloch. Sie kannte die Natur und wusste, was sie tun musste.
    Aber konnte sie das noch retten?
    Wenn er die Wunde an ihrem Arm richtig deutete, war sie von Nanobots infiziert. In jeder weiteren Minute, die verging, würden sich die mikroskopisch kleinen Roboter in ihrem Körper ausbreiten – und sie unsterblich machen.
    Eine Unsterblichkeit, die nun, da der Hüter tot war, nicht lange dauern würde. Der Jagdtrupp war nach sieben Tagen elendiglich krepiert, nur weil er sich zu weit von dem geflügelten Affen entfernt hatte. Was würde nun geschehen, da er tot war? Welche Frist blieb den Bewohnern der beiden Dörfern? Wie viel Zeit blieb Aruula?
    Matt starrte hinaus in die schwarze Nacht.
    Wo bist du, Aruula?
    ENDE
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