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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond
Autoren: Dämonenkiller
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begrüßte, und durch die Magie das Mangobaumwunder zunichte gemacht. Jedenfalls war die Menge Unga feindlich gesonnen. Schon wurden Steine aufgehoben, und krumme Messer mit Teichverzierten Griffen blitzten.
    Die dunkle Aura des gespenstischen Baumes war gewichen, das Heulen des Windes wieder abgeflaut. Mit wütenden Aufschreien, Anklagen und Beschuldigungen brüllend, rückte der Mob in geschlossener Front gegen Unga vor. Diese Leute waren nicht bereit, ihm zuzuhören, zumal Unga sich mit ihnen ohnehin kaum verständigen konnte. Sie wollten sein Blut sehen. Von allen Seiten war Unga eingeschlossen.
    Unga hatte nicht die Absicht, sich in diesem Nest an der indisch-nepalesischen Grenze einfach totschlagen zu lassen. Er schaute sich nach einem Zufluchtsort um, zu dem er sich durchkämpfen konnte.
    „Halt dich fest, Don!" raunte der Cro Magnon Don Chapman zu. „Gleich geht's rund."
    „Gut", antwortete Don Chapman, der unter dem wollenen Umhang hervorgelugt und die Rufe gehört hatte.
    Der Zwergmann, dreißig Zentimeter groß und nicht schwerer als eine Katze, zog seine Miniaturpistole unter der Jacke hervor, um Unga vielleicht unterstützen zu können. Ein Kreis von Menschen umgab den Cro Magnon; die Meute war nur noch fünf Meter entfernt.
    Unga zeigte keine Angst, und das ließ die Angreifer zaudern. Der Cro Magnon überlegte, ob er versuchen sollte, sich zur Grenzstation durchzuschlagen, oder ob er besser in die Berge floh. Da sah er, ein Stück entfernt, auf einem verschneiten Hügel eine Gestalt stehen, die ihm zuwinkte. Es war ein Mädchen oder eine junge Frau, die trotz der Kälte nur einen leichten Sari trug, das indische Wickelgewand, und keine Kopfbedeckung. Das Muster des Saris erkannte Unga wieder. Es war das gleiche wie auf dem Blatt vom Mangobaum, das ihm buchstäblich in die Hände gefallen war.
    Nun gab es für den Cro Magnon kein Zögern mehr.
    „Achtung, Don!" sagte er.
    Eine Frau, die unter den Angreifern stand, kreischte auf, und ein paar andere der Heranrückenden streckten den gespreizten Mittel- und Zeigefinger vor und bildeten ein zur Erde weisendes V- Zeichen. Das Zeichen sollte den bösen Blick und dämonischen Einfluß abwehren.
    Die abergläubischen Leute glaubten, Unga hätte sich mit seinem bösen Schutzgeist unterhalten. Ein Stein flog auf den Kopf des Cro Magnon zu. Unga wich schnell und geschmeidig aus.
    Der Cro Magnon schleuderte seine schwere Reisetasche in die Menge, um von ihr nicht behindert zu werden. Er war mit dem Rücken fast bis an den verdorrten Baum zurückgewichen. Nun stürzte er vor, mit dem Kampfschrei der Cro Magnon-Horde, der er angehört hatte. Ein uriger Schrei war es, ein Gebrüll, das selbst Bestien erzittern ließ. Unga raste zwischen die Angreifer und schlug wie ein Berserker um sich. Wo seine harten Fäuste trafen, da ging ein Angreifer zu Boden oder war kampfunfähig. Einem Mann mit einem Messer versetzte der Cro Magnon einen schweren Tritt. Unga hatte die Kräfte der Urzeit und den Kampfgeist des Steinzeitmenschen. Er hatte vor Äonen mit Säbelzahntigern gekämpft und dem riesigen Höhlenbären. Angst kannte er nicht. Das Kämpfen steckte ihm im Blut.
    Der wollene Umhang wurde ihm von den Schultern gerissen. Ein Steinwurf traf ihn an der Wange. Mit einem Wutschrei packte der Cro Magnon den schweren Stein. Er warf ihn in das vor Haß verzerrte Gesicht des stämmigen schlitzäugigen Mannes, der ihn geschleudert hatte. Der Stein traf den Mann an der Stirn. Tot sank der Getroffene zu Boden.
    Unga hatte ein paar Nasen und Knochen zertrümmert und etliche Zähne ausgeschlagen, während er den Ring der Angreifer durchbrach. Sein linker Arm war durch einen Messerschnitt verletzt, doch das war für den Cro Magnon nur ein Kratzer.
    Er wandte sich um, den Angreifern zu, die ihm brüllend nachsetzen wollten. Don Chapman schaute aus dem Tuch, das Unga ähnlich wie eine Armschlinge an der linken Seite trug, und schoß mit seiner Miniaturpistole. Er zielte auf die Gesichter der Angreifer. Die Explosivgeschosse rissen stark blutende Wunden.
    Die Menschen brüllten jetzt nicht nur vor Zorn, sondern auch vor Entsetzen. Aber noch war ihre Angriffswut nicht erloschen. Einer kam von links und wollte Unga einen Dolch in die Rippen rennen. Der Cro Magnon gab ihm mit der rechten Hand eine Ohrfeige, daß er sich überschlug und in eine Schneewehe kugelte. Dann wehrte er den Stockschlag eines anderen Angreifers ab, packte ihn an den Beinen, wirbelte ihn herum und schleuderte ihn in
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