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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond
Autoren: Dämonenkiller
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der Finsternis - wie Luguri oder vielleicht ein Januskopf - vermochten Unga zu narren.
    Der Cro Magnon berührte Don Chapman leicht an der kleinen Schulter und machte ihm mit den Fingern hinter dem Rücken der Führerin ein Zeichen.
    Unga war sicher, daß dieses schöne Mädchen ein dämonisches Wesen war. Aber er folgte ihr trotzdem weiter, obwohl er die Ausstrahlung deutlich spürte. Zurückkehren zu der Grenzstation konnte Unga nicht, und in seiner dünnen Kleidung bei dieser bitteren Kälte in die Berge flüchten wollte er auch nicht. Zudem mußte er auf Don Chapman Rücksicht nehmen; der Zwergmann konnte die Kälte bei weitem nicht so gut vertragen wie der hünenhafte Unga.
    So mußte Unga wohl oder übel der Dämonin folgen. Er hoffte, etwas über Reena zu erfahren. Seit ihrer Ankündigung, ihn zu ihr führen zu wollen, hatte die schöne Inderin kein Wort mehr gesprochen. Auf Fragen des Cro Magnon reagierte sie nicht. Zu versuchen, sie zu überwältigen und etwas aus ihr herauszupressen, war zu riskant. Mit der Reisetasche hatte Unga all seine magischen Hilfsmittel bis auf die gnostische Gemme, die er um den Hals trug, verloren. Auch das lange, schwere Kampfmesser, das Unga vorzugsweise benutzte, befand sich in der Tasche.
    Der Schnee war hart gefroren und knirschte unter Ungas leichten Halbschuhen. Seine Zehen spürte er schon nicht mehr. Er war hastig aufgebrochen, nachdem das Todesschach zwischen Luguri, dem Erzdämonen der Schwarzen Familie, und dem Januskopf Chakravartin, dem Oberhaupt der Chakra- Sekte, beendet war. Don Chapman, der Zwergmann, hatte das magische Schachspiel, das auf übernatürliche Weise mit titanischen Figuren gespielt wurde, effektvoll gestört; so effektvoll, daß die außer Kontrolle geratenen Schachfiguren sich gegenseitig zerstörten.
    Unga hatte in Indien zuvor Dorian Hunter, den Dämonenkiller, Coco Zamis und einen veränderten Olivaro getroffen. Er hatte den Eindruck gehabt, daß Olivaro, ein abtrünniger Januskopf, der einmal der Fürst der Finsternis und der Herrscher der Dämonen gewesen war, nun auf der Seite des Guten stand. Dorian Hunter und seine Gefährten hatten auch den Zwergmann Don Chapman bei sich gehabt, den Unga seit dem Abenteuer mit dem Dämonen Ravana schon für tot gehalten hatte.
    Nachdem nun also das Dämonenschach beendet war, hatten Dorian Hunter, Coco und Olivaro sich mit Hilfe des Ys-Spiegels auf die Januswelt Kether begeben, um von dort zum Padmasambhawa Bodhisattwa zu gelangen. Padma, der Erhabene, war eine Schlüsselfigur im Kampf zwischen den Mächten des Bösen und des Guten. Ihm sollte gegen die Janusköpfe und die Chakras, die ihn auf seinem Hauptstützpunkt eingeschlossen hatten und ihn sehr gefährlich bedrohten, beigestanden werden.
    Unga, der eigene Pläne verfolgte, trennte sich mit Don Chapman von Dorian Hunter und dessen beiden Begleitern. Der Cro Magnon behielt manche Dinge für sich. Er wußte mehr, als er den anderen sagte. Einiges war schon zum Vorschein gekommen, aber das weitaus meiste verschwieg der Cro Magnon noch. Er war ohnehin keiner, der sich gern reden hörte und Geheimnisse ausplaudern mußte.
    Unga wollte sich um Reena kümmern, eine schöne Padma-Sadhu, mit der er ein Verhältnis hatte und für die er sich verantwortlich fühlte. Eine so große Liebe wie die zu der schönen, so unglücklich ums Leben gekommenen Manjushri, der Tochter des Maharadscha von Jaipur, war es nicht. Aber Unga hätte Reena nie im Stich gelassen, mit der er schon so viele Gefahren geteilt hatte.
    Er war nicht nach Katmandu, der Hauptstadt Nepals, geflogen, weil der Flughafen, der einzige des Himalajastaates, sicher von den Dämonen und Chakras streng überwacht wurde. Außerdem hatte Unga gehofft, unerkannt zu der Padma-Gruppe in Katmandu vorstoßen zu können. Der Cro Magnon nahm an, daß die auf geheimnisvolle Weise verschwundene Reena sich in Katmandu befand.
    Unga war zusammen mit Don Chapman per Eisenbahn bis Gorakhpur gereist. Mit einem Reisebus, dem billigsten Transportmittel, hatten sie von dort nach Katmandu weiterreisen wollen. Aber jetzt war alles anders gekommen.
    Der Cro Magnon stapfte hinter seiner dämonischen Begleiterin durch den Schnee. Am Waldrand bog sie nach rechts ab. Dann führte sie Unga und Don Chapman an Hügeln vorbei zu einer Schlucht. Das Gelände fiel etwas ab. Immer höher ragten die düsteren Wände der Schlucht auf, in der sich der eisige Wind fing und seltsam heulende Töne erzeugte. Kristalle gefrorenen Schnees
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