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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond
Autoren: Dämonenkiller
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wurden Unga ins Genick geweht.
    Der Cro Magnon mußte sich zusammennehmen, um nicht mit den Zähnen zu klappern. In der Steinzeit hatte er im Winter warme Felle getragen, die viel besser wärmten als jeder Stoff.
    Don Chapman sprang nun aus dem schwarzen Tragetuch und lief neben Unga her, damit er sich wenigstens bewegen konnte.
    Selbst in Gorakhpur war es noch leidlich warm gewesen, und Unga hatte sich mit dem wollenen Umhang beholfen. Er hatte an der Grenze, wo in den Herbergen und Gasthäusern auch alles mögliche verkauft wurde, oder in Nepal drüben warme Wintersachen erstehen wollen. Das ging nun nicht. Ungas Führerin schritt voran, unberührt von der Kälte, und sie legte ein Tempo vor, das ein normaler Mensch nicht durchgehalten hätte. Die Schlucht machte ein paar Biegungen und wurde immer düsterer.
    Unga packte die Dämonin an der Schulter. Über das Heulen des Windes hinweg fragte er sie laut: „Wohin führst du uns? Ich spüre die dämonische Atmosphäre in dieser Schlucht deutlich."
    Die Augen des Dämons, der in Gestalt einer schönen jungen Inderin vor Unga stand, glühten rot. „Du hast recht, Unga", kam die Antwort, und sie hatte einen Unterton, der Unga nicht gefallen wollte. „Aber du kannst jetzt nicht mehr umkehren. Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn wir dich hätten töten wollen, hätten wir es längst tun können, nachdem du deinen Kommandostab verloren hast."
    „Du bist gut informiert", sagte der Cro Magnon. „Angst habe ich keine, aber mir paßt es nicht, daß ich wie ein blinder Hammel hinter dir hertrotten soll, ohne zu wissen, was mich am Ziel erwartet. Gib mir eine Antwort, sonst wirst du eine Überraschung erleben und merken, daß ich auch ohne Kommandostab kein harmloser Gegner bin! Ich habe jahrtausendelang keinen gehabt und trotzdem Dämonen bekämpft und getötet."
    Die schöne junge Frau mit dem Sari fauchte, und eine gespaltene, schwarze Zunge zuckte über ihre kirschroten Lippen. Ihr Gesicht verzerrte sich. Das furchtbarste aber war, daß der blaue Punkt auf ihrer Stirn sich verwandelte und zu einem Schlangenkopf wurde. Eine kleine, blaue Schlange streckte aus einem Loch in der Stirn der Dämonin den Kopf. Diese Schlange hauste in ihrem Kopf, und bestimmt war sie hochgiftig. An der Seite hatte sie etwas, das wie Flossen aussah.
    Don Chapman erstarrte und riß die Miniaturpistole hervor, als auch aus den Brüsten der Dämonin Schlangen züngelten, aus jeder Brust eine. Faustgroß waren die Schlangenköpfe, blau und mit gelben, gespalteten Zungen. Unga hatte den Eindruck, daß die Haut der Dämonin schuppig wurde. Zeigte sie jetzt ihre wahre Gestalt?
    Aber schon hatte die Dämonin sich wieder in der Gewalt. Sie nahm ihr hübsches menschliches Äußeres wieder an. Die Schlangen verschwanden; nur ihre Stimme klang immer noch zischend.
    „Sprich nicht mehr davon, daß du Dämonen getötet hast, Unga! Ich weiß über dich Bescheid. Ich weiß, daß du Hanuman getötet hast, den obersten Dämonen Indiens, Crashvantra, seinen Sohn, und andere. Ein Höherer, als ich es bin, will mit dir sprechen. Wenn es nach mir ginge, würden du und dein Zwergbegleiter schon längst die Schlangenzähne spüren."
    „Was ist mit Reena?" fragte Don Chapman, der noch immer seine Miniaturpistole in der Hand hielt. Das Gesicht der Dämonin wurde ausdruckslos.
    „Auch sie werdet ihr finden. Kommt jetzt! Er wartet nicht gern."
    Wieder ging sie voran. Der eisige Wind heulte wie ein wildes Tier. Eigentlich hätte die Schlucht mit Schnee angefüllt sein müssen, aber da waren nur kahle, nackte Felsen, von denen manche an groteske krötenhafte Figuren erinnerten.
    Unga und Don Chapman folgten der Schlangendämonin.
    Die Schlucht mündete in ein Tal, das unregelmäßig geformt war und von dem zahlreiche Schluchten abzweigten - wie Beine einer ekligen Spinne. In der Mitte dieses Tales stand ein düsteres Gebäude, annähernd quadratisch, mit Säulen und Skulpturen davor. Düster war das Tal und unheimlich. Raunende Stimmen, die man nicht verstehen konnte, erfüllten es. Der Wind heulte hinein, und manchmal wurden Töne laut; sie klangen unwirklich und fern, doch den Zuhörer berührten sie sehr intensiv.
    Die Schlangendämonin führte Unga und Don Chapman zu dem Gebäude hin. Die in den Stein gehauenen Figuren waren in der Hindutradition dargestellt. Aber die Reliefs und Skulpturen zeigten nur grausige Szenen, und die Gesichter der Dargestellten waren entweder verzerrt oder dämonische Fratzen. Zudem
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