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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond
Autoren: Dämonenkiller
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hierhergeholt. Selbst für einen imposanten Tod, wie ihn ein Kämpfer der Weißen Magie wie Unga zweifellos verdiente, wären dies zu viele Umstände gewesen. Im Boden und in den Wänden der Tempelhalle, die nur im Hintergrund an jeder Seite drei Säulen aufwies, befanden sich Vertiefungen - Blutnäpfe, wie Unga gleich erkannte. Die Decke war nicht allzu hoch und kuppelartig angelegt, mit einer kleinen Oberkuppel und dreizehn länglichen, davon ausgehenden Nischen. Wie eine Blüte sah sie aus, aber in diesem Blütenkelch ballten sich dunkle Schwaden und Dämpfe, die unmöglich nur von den Fackeln stammen konnten. Es war, als glotzten Augen daraus hervor, und manchmal bildeten sich scheußliche Fratzen, die für Augenblicke auf das Treiben hinunterzuschauen schienen.
    „Luguri!" schrie Unga noch einmal.

    Und dann erschien der Erzdämon. Eine bläuliche Spirale war bei der Blutorgel zu sehen. Es stank nach Pech und Schwefel, und in das dämonische Raunen, Wispern und die anderen Töne mischte sich ein lautes Zischen. Dann stand Luguri da.
    Der Erzdämon hatte einen spitzen, eiförmigen, kahlen Schädel. dunkle Augenhöhlen und glühende Froschaugen. Er war groß und dürr und trug einen Umhang, der außen schwarz und innen rot war. Kabbalistische Zeichen und Symbole der Schwarzen Magie zierten ihn. Die Hände hatte Luguri in den Ärmeln des Umhangs verborgen. Er hatte den Mund halb geöffnet und zeigte lange, spitze Eckzähne im Unterkiefer.
    Dies war, soweit Unga wußte, Luguris tatsächliche Gestalt. Eine Aura des Grauens umgab ihn, die der Cro Magnon wegen des Zaubertranks um so intensiver spürte.
    Luguri streckte die rechte Hand mit seinen krallenartigen Spinnenfingern aus und wies damit auf Unga. „Unga! Es wird Zeit, daß du kommst. Wir haben dich hier schon eine Weile erwartet. Glaubtest du wirklich, du könntest unbemerkt und unerkannt reisen? Ich hätte dich auf jeden Fall von der Grenzstation hierher geholt. Der Padma-Sadhu mit seinem Mangobaumwunder kam mir gerade zupaß,"
    „Rede nicht herum, Luguri!" sagte Unga wütend. „Gib Reena frei und auch die anderen Padmas!" „Warum so eilig?" Der Erzdämon rieb sich die dürren Hände mit den langen Spinnenfingern. „Ich habe von Anfang an gewußt, wohin du unterwegs bist. Du hofftest, Reena wäre von den Padmas gerettet worden, als die riesigen steinernen Figuren des Dämonenschachs Amok liefen und alles zermalmten. Ein sterbender Padma hat dir erzählt, Reena wäre aufgestiegen und verschwunden, als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Der Sterbende meinte, dieses Wunder hätte die Padma-Gruppe in Katmandu bewirkt."
    Unga sagte nichts. Er sah Luguri nur voller Haß und Wut an.
    „Nun", fuhr der Erzdämon fort, „es waren tatsächlich Padmas, die Reena durch die Geistreise zu sich holen wollten, sie und auch noch andere. Aber ich habe dafür gesorgt, daß die meisten zu mir kamen. Ich kann sie gut brauchen, als Opfer und für Versuchszwecke."
    Der Erzdämon, der Herrscher der Schwarzen Familie, kicherte böse. Sein Überwachungssystem war besser, als Unga gedacht hatte; und um die Padmas stand es noch schlechter, als der Cro Magnon gefürchtet hatte.
    „Bist du ein Schwätzer geworden, Luguri?" fragte Unga verdrossen. „Laß die Padmas jetzt endlich frei, und dann sag mir, was du von mir willst!"
    „Nicht so schnell, Steinzeitmann! Bevor wir weiterreden, will ich dir erst aufspielen."
    Der Erzdämon griff in die schwarze und rote Tastatur. Erst jetzt bemerkte Unga, daß die Tasten aus Knochen bestanden. Schrille, disharmonische Töne hallten durch den Tempel. Sie waren eine Qual für das Ohr und die ganze Psyche.
    Am furchtbarsten aber war die Wirkung der Blutorgel auf die daran gefesselten Padmas. Das Blut strömte aus ihren Körpern und füllte die Näpfe an den Wänden und im Boden. Es war eine gräßliche Prozedur, bei der die Körper der Opfer manchmal fast blutleer wurden. Luguris Magie brachte das Blut aus den Körpern in die Näpfe. Dabei stützte er die Lebensfunktionen der Opfer, damit sie nicht so leicht sterben konnten. Die Schmerzen, die sie erleiden mußten, waren gräßlich, und am schlimmsten waren die Qualen der Todesangst, in der sie sich permanent befanden.
    Reenas Kopf und auch ihr Gehirn wurden plötzlich blutleer. Sie litt furchtbar. Ihr Gesicht fiel ein, stechende Schmerzen rasten durch ihren Kopf, und sie glaubte, sterben zu müssen. Aber die furchtbare Angst und der Schmerz blieben. Es kam keine Erlösung.
    Luguri ließ das
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