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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond
Autoren: Dämonenkiller
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ihm leicht und fröhlich zumute wurde. Die Kälte wich aus seinen Gliedern. Auch Reena lächelte.
    „Ihr habt uns etwas eingeflößt", sagte Unga und versuchte, empört zu sein. Aber es gelang ihm nicht. Plötzlich fühlte er sich diesen Hippies brüderlich verbunden. Als der Joint diesmal zu ihm kam, lehnte er ihn nicht mehr ab. Tief sog er den Haschischrauch in die Lungen ein und behielt ihn dort, bis er ihn wieder von sich geben mußte.
    Flüchtig dachte er an Dorian hunter. Der Dämonenkiller war einmal eine Zeitlang theriaksüchtig gewesen. Die Theriakpflanzen waren im Himalajagebiet gewachsen, im Todesgarten der Hekate, die damals die Fürstin der Finsternis und die Herrin der Schwarzen Familie gewesen war. Luguri, der wiederauferstandene Erzdämon, hatte sie später gestürzt und in London in die Alraunenwurzel zurückverwandelt, aus der sie entstanden war.
    Aber Unga verdrängte diese Gedanken schnell wieder. Dem Cro Magnon war es egal, ob er Theriak oder sonst etwas zu sich nahm. Endlich waren alle Sorgen und Ängste verschwunden. Unga war high.
    Auch Reena rauchte, und sie tranken den Tee aus.
    Da geschah etwas Unverhofftes. Die Szene erstarrte gleichsam. Die Hippies saßen plötzlich reglos wie Statuen da. Auch Unga und Reena konnten sich nicht mehr rühren. Der Kopf des verträumten Hippies Josh aber drehte sich um hundertachtzig Grad, und ein zweites Gesicht kam am Hinterkopf zum Vorschein. Es war ein Gesicht, das wie ein stilisierter Totenschädel aussah. In den Augen wohnte eine unergründliche Schwärze. Die Stirn trug ein V-Zeichen, und ein lila Schein umgab den Kopf mit dem nun schlohweißen Haar.
    Josh war ein Januskopf, ein Wesen von einer anderen Welt. Oder vielmehr ein Januskopf hatte Joshs Äußeres als Maske gewählt. Nur ein Januskopf oder ein sehr starker Dämon konnte seine Ausstrahlungen so verbergen, daß selbst ein auf dem Gebiet der Magie und Dämonologie so erfahrener Fachmann wie Unga sie nicht zu erkennen vermochte.
    Unga saß gelähmt da, dem Januskopf ausgeliefert. Selbst die Gewißheit, daß er nun vielleicht gleich sterben würde, vermochte ihn nicht sonderlich zu berühren.
    „Wer bist du und was willst du?" fragte Unga gefaßt.
    „Ich bin der Chakravartin", antwortete der Januskopf. „Du willst Luguri also verraten, wo der Stützpunkt des Padma ist, indem du Galahad und seine Vampirhorden hinführst? Du kannst ruhig unbefangen reden. Niemand kann uns beide belauschen. Niemand in diesem Raum und niemand außerhalb."
    „Das will ich gewiß nicht", entgegnete Unga. Ich mußte diesen Pakt mit Luguri schließen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als Galahad und seine Vampire loszuwerden."
    „Luguri hat dich schon einmal benutzt, beim Dämonenschach. Du weißt, daß du hier ganz in der Nähe der Padmafestung bist. Du hast Galahad und auch deinen Begleitern absichtlich etwas Falsches erzählt. Bestimmt wolltest du heute ausbrechen und zusammen mit dem Mädchen versuchen, Galahad und seine Vampire abzuschütteln und den Padma zu erreichen."
    „Du bist beinahe besser informiert als ich, Chakravartin", spottete Unga.
    Obwohl sein Gehirn von Drogen umnebelt war, war er auf der Hut.
    Genau diesen Plan hatte er gehabt. Aber alles wußte der Chakravartin offenbar auch nicht. Ihm schien nämlich nichts von Don Chapmans Anwesenheit bekannt zu sein. Auch Don hatte gewisse magische Kenntnisse, um sich zu tarnen.
    „Luguri ist gefährlich", sagte der Chakra wie im Selbstgespräch. „Galahad, sein Beauftragter, und seine Vampirhorden sind für meinen Geschmack viel zu nahe an der Padmafestung. Du wirst sie von hier wegführen, Unga! Nach Karakorum - oder jedenfalls weit nach Westen. Luguri hat Reena übrigens durch das Spiel auf der Blutorgel mit magischen Schwingungen aufgeladen, die sie ständig abstrahlt. Damit weiß der Erzdämon immer, wo sie sich befindet."
    Das Rauschgift, das er genossen hatte, hinderte den Cro Magnon daran, heftig zu erschrecken. Die Neuigkeit warf nämlich all seine Pläne über den Haufen. Wie er sich jetzt verhalten sollte, das wußte er noch nicht; das mußte er erst einmal in Ruhe durchdenken.
    „Woher weißt du von Luguri und der Blutorgel?" fragte Unga. „Und woher hast du gewußt, daß wir hierher kommen würden, Chakravartin?"
    Das stilisierte Totenschädelgesicht verzog sich zu einem Lächeln. Kalt und hochmütig wirkte es und zugleich unheimlich und fremd.
    „Ich habe meine Spione in Luguris Reihen", sagte der Chakravartin, „selbst in seiner
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