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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond
Autoren: Dämonenkiller
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war ein wenig dunstig, und Schwaden trieben vor dem roten Riesenmond her.
    Nie würde Unga diesen Flug vergessen. Einmal hielt Galahad in der Luft inne, als er mit seinen scharfen Augen in einem Tal eine Yakherde erblickte.
    „Was ist mit den Yaks?" fragte er Unga. „Widerstrebt es deinem zarten Gemüt auch, wenn meine Vampire sich an ihnen gütlich tun?"
    Unga befürchtete, daß auch die Hirten oder das sicher in der Nähe befindliche Dorf nicht ungeschoren davonkommen würden, wenn die Vampire über die Herde herfielen; außerdem hörten sie vielleicht nicht mehr auf Galahads Kommando, wenn sie erst einmal Blut getrunken hatten.
    „Es ist vereinbart, daß wir bis zu dem bezeichneten Punkt durchfliegen", sagte Unga. „Also halte dich daran! Sonst verlange ich, mit Luguri zu reden. Ich werde ihm sagen, daß du Schwierigkeiten machst."
    Galahad knurrte. Vor Luguri hatte er Angst. Er flog weiter, und die Yaks und ihre Hirten kamen ungeschoren davon.
    Galahad konnte es nicht erwarten, Unga endlich abzusetzen, um seiner Blutgier frönen zu können. Um sechs Uhr morgens ließ er sich in einem Talkessel nieder. Es war jetzt dunstig und neblig.
    „In diesem Tal gibt es Menschen, eine Gruppe von Hippies, die aus Katmandu ausgewiesen worden sind", sagte der Vampirkönig. „Sie werden euch sicher aufnehmen. Sie rauchen ein scheußliches Zeug, das ihrem Blut einen sehr schlechten Geschmack verleiht. Deshalb wollen wir ihren Lebenssaft nicht. Und sie nehmen allerlei Drogen."
    Unga fragte sich, woher Galahad das wußte. Dann erinnerte er sich an die schrillen Schreie und die hohen Pfeiftöne, die der Vampirkönig gelegentlich von sich gegeben hatte. Sicher hatte er sich mit seinen Yogins und den andern Vampiren im Ultraschallbereich verständigt. Ein paar von ihnen stammten vielleicht aus Katmandu oder dieser Gegend und kannte sich hier aus. Sie waren nach Blobzang gekommen, um dort. dem großen Ritual beizuwohnen, und nun flogen sie zurück.
    Unga, Reena und Don Chapman wurden in dem Tal abgesetzt, das von wogenden Nebeln erfüllt war.
    Sie bekamen auch ihre Gepäckstücke.
    „Versucht nicht, uns zu entfliehen!" sagte Galahad krächzend und heiser. Die Blutgier loderte in seinen notglühenden Augen. „Ihr könnt uns nicht entkommen."
    Unga sah die Umrisse von Gebäuden in den wogenden Nebelschleiern. Galahad und die drei Vampire, die mit ihm gelandet waren, erhoben sich wieder in die Lüfte. Ein letzter hoher und schriller Schrei, dann verschwanden sie in Nacht und Nebel.
    „Sie werden doch nicht Katmandu angreifen?" fragte Don Chapman.
    „Allenfalls einen Vorort", antwortete Unga. „Wahrscheinlicher ist, daß sie sich etwas Abgelegenes in den Bergen suchen. Sie haben noch zwei Stunden Zeit, bis die Sonne aufgeht."
    Der Mond glühte durch den Nebel und ließ die Schwaden rot erscheinen.
    „So", sagte der Cro Magnon. „Jetzt gehen wir zu den Hippies und verpflegen uns erst einmal."
    Unga hatte seine eigenen Pläne. Er wollte in Kürze aufbrechen, denn er hatte Galahad und auch seinen Gefährten nicht die Wahrheit gesagt. Es stimmte nämlich nicht, daß sie bei dem Vampirflug den Stützpunkt des Padma erst in der dritten Nacht erreichen würden.
    Unga nahm sein Gepäck auf, und auch Reena ließ es sich nicht nehmen, etwas zu tragen. Don Chapman schlüpfte wieder unter Ungas Mantel.
    „Für alle Fälle", sagte er. „Die Hippies brauchen mich nicht gleich zu sehen."
    „Ist es wahr, daß Haschischrauchen und Drogengenuß die Hippies vor den Vampiren schützen?" fragte Reena.
    Unga hob die Schultern.
    „Ich habe keinen Grund, das zu bezweifeln. Allerdings glaube ich nicht, daß Haschisch und Rauschgift pauschal gegen Vampire helfen. Vielleicht speziell gegen die Vampire des Galahad.
    Oder - was ich für wahrscheinlicher halte - diese Hippies hier haben ein besonderes Kraut oder eine Hausdroge, die diesen Nebeneffekt zeitigt.“
    Unga und Reena sahen nun ein Gehöft vor sich. Ein niederes Haus, aus Steinquadern gemauert, mit einem Dach aus Tonziegeln, einem Brunnen einem niedrigen Stallgebäude, einem Schuppen und einer Scheune. Soweit man das im Nebel erkennen konnte, war alles recht alt, machte aber einen ganz passablen Eindruck. Durch die Ritzen der Fensterläden des Haupthauses schimmerte Licht.
    Der Cro Magnon pochte an die Tür. Sofort wurde geöffnet. Unga sah einen langhaarigen und bärtigen jungen Mann mit einem langen Schafsfellmantel vor sich.
    „Wir haben euch schon erwartet", sagte der Hippie im
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