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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond
Autoren: Dämonenkiller
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schönsten Brooklynslang. „Verdammt, warum kommt ihr so spät?"

    Die Hippies - zwölf junge Männer, acht Mädchen und vier Kleinkinder lebten in einer Kommune. In dem alten nepalesischen Bauernhaus hatten sie Wände eingerissen, so daß ein großer Wohn- und Aufenthaltsraum entstanden war, in dem auch gekocht wurde, und nur zwei kleine Kammern geblieben waren.
    Es war ein buntes Völkchen, das sich hier versammelt hatte. Einige trugen das tibetanische Obergewand, andere Wollpullover und Jeans. Im Kamin flackerte ein Feuer, und auf dem Herd stand ein Topf mit einer brodelnden, würzig riechenden Flüssigkeit. Im Haus roch es süßlich nach Haschisch und allerlei Ausdünstungen. Die Möblierung war spärlich. Es gab nur ein paar Wandborde mit Geschirr und dergleichen, einen niederen Tisch, an dem man auf dem Boden hocken konnte, und zwei Truhen in der Ecke. Yakfelle, handgeknüpfte Teppiche und Decken lagen auf dem Lehmboden. Allzu sauber war es nicht.
    Unga betrachtete die langhaarigen jungen Männer, die Mädchen und die vier Kinder - keines älter als drei Jahre -, die bei ihren Müttern saßen. Eine Öllampe brannte. Alle hockten auf dem Boden, und Joints gingen im Kreis herum.
    „Hallo!" sagte. Unga. „Ihr habt auf uns gewartet, höre ich?"
    „Klar", sagte der blonde Hippie, der sie hereingelassen hatte. „Josh hat gesagt, daß wir Besuch bekommen, wenn der Mond rot ist. Und Josh hat bisher noch immer recht behalten."
    Er deutete auf einen braunhaarigen schlanken Mann mit schulterlangem Lockenhaar und großen verträumten Augen.
    Josh musterte Unga, lächelte scheu und blies ein paar zarte Töne auf der Flöte, die er in den Händen hielt.
    „Hallo, Josh!" sagte Unga. „Woher hast du denn von uns gewußt?"
    „'ne Vision, Mann." Josh mußte dem Akzent nach ein Engländer sein; aus Wales vielleicht. „Hab ich oft, wenn ich high bin. Nur sind es meistens Sachen, die uns nicht betreffen. Politik, Unfälle, Katastrophen und so ein Scheiß."
    Unga wußte, daß es Hellseher gab, die Visionen hatten über zukünftige Katastrophen oder solche, die sich weit entfernt von ihnen abspielten und von denen sie eigentlich nichts hätten wissen können. Es war ein unerforschtes Phänomen der Parapsychologie. Vielleicht hatte Josh latente PSI- Kräfte.
    „Und was für eine Vision hast du diesmal gehabt, Josh?" fragte Unga.
    „Ein großes Biest mit riesigen Flügeln", sagte der Hippie. „Es hat einen Mann in den Klauen getragen. Dich. Ein anderes Biest trug die Frau dort, und unzählige von diesen unheimlichen Geschöpfen flatterten vor dem roten Mond. Ich wußte, daß der Geflügelte euch hierher bringen wollte. Deshalb haben wir gewartet."
    Unga zog seinen Mantel aus und hängte ihn zu den anderen Kleidungsstücken an den Wandhaken. „Bleib in Deckung, Don!" sagte er, ohne die Lippen zu bewegen. „Die Sache gefällt mir nicht."
    Er hängte die Mütze auf und half dann Reena, den Mantel auszuziehen.
    Unga setzte sich zu den Hippies. Sie waren alle aufgekratzt und high, denn sie saßen schon die ganze Nacht beisammen. Unga konnte keine dämonische Ausstrahlung spüren, und trotzdem war ihm die Sache nicht geheuer.
    Reena hockte sich im Lotossitz neben Unga und lehnte sich an seine Schulter. Eins von den Hippiemädchen gab seinem blonden Kind die Brust, als es zu weinen anfing. Der Kleine suckelte zufrieden, und die Mutter sog hin und wieder am Joint, wenn er ihr gereicht wurde. So bekam das Kind das Rauschgift schon in der Muttermilch mit.
    Auch Unga und Reena wurde der Joint angeboten, aber sie lehnten ab. Von Zeit zu Zeit spielte der Hippie Josh auf seiner Flöte. Auch andere musizierten mit Becken und Xylophonen. Einer hatte eine Zigarre. Aber jeder spielte, was er gerade wollte. Manchmal lauschten die Musikanten minutenlang in sich hinein, um nach einem bestimmten Ton zu suchen.
    Ein Hippiemädchen mit goldblondem Haar und einem bestickten Stirnband schlug auf dem Xylophon eine Tonfolge an, die melodisch klang. Ihre Wangen röteten sich, ihre Augen strahlten.
    „Seht ihr diese kristallklaren, himmelblauen Töne?" fragte sie mit heller Stimme auf französisch. „Man kann sich die Hände darin waschen."
    „Nein, Francoise", meinte ein bärtiger Hippie ernst und zupfte die Saiten seiner Gitarre. „Sie sind wie junge Füllen auf einer Sommerwiese."
    Für Unga war das alles überspanntes Gerede. Er und Reena bekamen jetzt Tee angeboten, den üblichen Ziegeltee, aber mit einer Beimischung. Unga merkte es erst, als
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