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1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm
Autoren: Unbekannt
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konnten sie den Schock gar nicht überwinden. Sie reagierten zumindest teilweise instinktiv, und vieles, was damals in die Wege geleitet wurde, entsprang dieser Situation. Ich glaube nicht, daß Wesen wie Sadanmag oder Kallimachos auch nur im geringsten an eine künstliche Zivilisation dachten."
    „Hört, hört, unser Tierfreund spricht!" rief Myrta aus, und Reginald Bull meinte irritiert: „Ich reagiere nicht allergisch auf Haiikin. Was soll der Unsinn?"
    „Bully ist unser Haustier", klärte Elias Kantall ihn auf. „Du wirst ihn noch kennenlernen. Er ist der Schrecken der PIZARRO."
    „Wenn es weiter nichts ist", nickte der ehemalige Hanse-Sprecher.
    Die beiden Virenschiffe drifteten nebeneinander dem Zentrum des Nordpolgebiets zu. Der Pulk der übrigen Schiffe folgte ihnen in einigem Abstand. Die einzelnen Segmente waren ausgeschwärmt und bildeten einen Halbkreis um die PIZARRO und Bullys Schiff. „Wir müssen noch näher heran", übersetzte der Translator Haiikins Worte. Der Kolonial-Cloreone hatte sich in einer der Mulden niedergelassen, die ringsum am Boden verteilt waren. Sie gehörten zur festen Einrichtung des Virenschiffs und konnten nicht mehr verändert werden. Reginald Bull selbst hatte sich auf einem Klappstuhl aus Virensubstanz niedergelassen.
    Die Ortung meldete nichts. Es gab keine Anlagen unter der Oberfläche, nicht einmal Energieleitungen konnten festgestellt werden. Und das, obwohl sich die PIZARRO innerhalb jenes Gebietes befand, in dem frühere Expeditionen von den Kolonien gelandet waren und ihre Funksprüche gesendet hatten.
    Auch andere Spuren konnten keine entdeckt werden. Die Schiffe und die Verschollenen blieben verschwunden/Sie hatten keine Zeichen oder Nachrichten hinterlassen, und ihre Funkberichte, die aufgezeichnet worden waren, blieben die einzige Erinnerung an sie.
    Dafür trat eine andere Entwicklung ein, mit der Bully insgeheim bereits gerechnet hatte. Erkennbar war sie an den feinen, schwarzen Linien, die sich mit einemmal zwischen und über den Gipfeln der Berge im Hintergrund bildeten. Sie stammten von Fluggeräten, und sie ließen nur einen Schluß zu.
    Das Kriegsbewußtsein der Cloreonen hatte zu handeln begonnen. Gleichzeitig mit Bullys Entdeckung gab das Virenschiff Alarm, und über die Verbundschaltung mit den anderen Segmenten trafen fast gleichzeitig neunundzwanzig gleichlautende Meldungen ein. „Verteidigungsbereitschaft herstellen", ordnete Bully an. Er war aufgestanden und an das Panoramafenster getreten. Elias Kantall tat es ihm nach. Gemeinsam blickten sie dem entgegen, was auf sie zukam. Sie wußten nicht, was das Kriegsbewußtsein plante. Sie kannten nicht seine Macht und hatten sich bisher lediglich einen Überblick über die Waffentechnik der Cloreonen verschaffen können. Sie entsprach in etwa dem Standard, den die terranische im Jahr 2400 n. Chr. besessen hatte. Nur die Gentechnik war fortgeschrittener. Diese Einschätzung war es unter anderem, die in Bully den Gedanken genährt hatte, den Cloreonen unter allen Umständen gegen einen offensichtlich überlegenen Gegner zu helfen.
    Die Maßnahmen gegen das Kriegsbewußtsein erwiesen sich zumindest vorläufig als unnötig. Die ersten Trupps der Antikörper näherten sich den Virenschiffen bis auf zehn Kilometer und gingen dann am Boden in Stellung. Sie kamen jedoch von allen Seiten, und die Vironauten durchschauten die Absicht des Kriegsbewußtseins, die Schiffe einzukreisen. Da über ihnen der undurchdringliche Schutzschirm lag, besaßen sie jetzt nur noch ein eingeschränktes Operationsfeld, und die Cloreonen verfügten über eine ausreichende Menge an Luftfahrzeugen, um eine Luftschlacht inszenieren zu können.
    Mirandola Cainz und Colophon Bytargeau setzten sich mit der PI-ZARRO in Verbindung. Die beiden Hanse-Spezialisten forderten Bully auf, einen vorbeugenden Angriff gegen einen der Trupps zu führen, um die Fähigkeiten der Virenschiffe unter Beweis zu stellen. Der Terraner lehnte es ab.
    Nichts lag ihm ferner als ein Angriff auf Irregeleitete, die wie in allen Kriegen lediglich die Befehle der eigentlich Schuldigen ausführten und meist nicht wußten, worauf sie sich eigentlich einließen.
    Unmündig im individuellen Sinn war die Organismus-Zivilisation auf Eremit in jedem Fall, das hatte man nach der Landung schnell herausgefunden. „Wir warten ab", sagte Reginald, und Kantall und Keen ließen ein beifälliges „Bravo!" ertönen.
    Diogenes zupfte Bully am Ärmel und flüsterte ihm etwas ins
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