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1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm
Autoren: Unbekannt
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„Aber das Verhalten unseres Bully läßt mich nicht von dem Verdacht abkommen, daß Haiikin etwas im Schilde führt. Er meint es nicht aufrichtig. Ich glaube, es ist ein Fehler, mit ihm hinab nach Eremit zu fliegen. Warum hat er es nicht schon längst mit seinem Haibeischiff getan, wenn ihm soviel daran liegt, die Organismus-Zivilisation zu retten? Liegt es wirklich nur daran, daß er nicht ausreichend bewaffnet ist und von uns Hilfe erwartet? Oder erwartet er sie gar nicht, weil er uns ja doch für die Helfer des Kriegers Kalmer hält?"
    Die Vironauten hatten ihrem Kameraden aufmerksam zugehört.
    Leandra Masoudrakis schüttelte ihre schwarzen, schulterlangen Haare und blickte Sajzev aus tiefgründenden Augen an. „Manchmal wollte man es gar nicht glauben, daß ein Phlegmatiker wie du zu so messerscharfen geistigen Schlußfolgerungen fähig ist", meinte sie. „Du machst mich tatsächlich mißtrauisch gegen diese Cloreonen."
    „Nicht wahr?" strahlte Diogenes. „Ihr werdet es kaum glauben, aber beim Essen kommen einem die besten Gedanken!"
    Die PIZARRO näherte sich rasch dem einzigen noch existierenden Planeten des Systems. Virgo-Tor lag rund 22000 Lichtjahre vom Zentrumskern der Galaxis entfernt und war der stumme Zeuge furchtbarer Vorgänge, die vor fünftausend Jahren stattgefunden hatten. Mit einer Oberflächentemperatur von 7 000 Grad Celsius und einem Durchmesser von 1,6 Millionen Küometern ähnelte Virgo-Tor der irdischen Sonne, die sich allerdings in einem späteren Stadium befand als die gelbweiße Virgo-Tor mit ihrer Spektralklasse F.
    Sol war ein Stern des Typs G2 V.
    Eremit kam näher. Vereinzelt erweckte die Oberfläche den Eindruck, als handle es sich um einen kraterübersäten, atmosphärelosen Mond. Dann gab es wieder Landstriche, in denen Flora und Fauna so" üppig blühten, daß es direkt eine Schande war, daß die Cloreonen nicht dort wohnten, sondern sich unter die Oberfläche' verkrochen hatten. Die Gründe dafür waren inzwischen hinreichend bekannt, denn Stronker Keen hatte Bullys Meldungen sofort an die Vironauten weitergegeben. Der Anführer und Besitzer des Virenschiffs namens EXPLORER war inzwischen aufgetaucht und hatte seinen Kameraden mitgeteilt, was er in dem Archiv erfahren hatte. Eremit lag friedlich unter der PI-ZARRO. Nichts deutete darauf hin, daß mit dem Planeten etwas nicht stimmte. Erst in etwa zwanzig Kilometern Höhe durchstieß das landende Schiff den Schirm, der nur in einer Richtung für feste Gegenstände durchlässig war. „Kurs Polgebiet", sagte Kantall, und das Schiff führte den Befehl umgehend aus. Es flog in Richtung der Krone, und die Vironauten warteten gespannt darauf, daß Haiikin endlich wieder den „Mund" auftat und den Landeplatz bezeichnete, an dem die Kolonial-Cloreonen die Kraftstation vermuteten.
     
    *
     
    Fremdwesen machten beim ersten Kontakt auf Reginald Bull immer einen imposanten Eindruck. Und bei Haiikin merkte der Terraner bald, daß der Kolonial-Cloreone eine starke Persönlichkeit besaß.
    Vielleicht war auch ein wenig Sturheit oder Starrheit mit dabei, sofern man solche irdischen Maßstäbe anlegen konnte.
    Sie hatten sich in zwei Kilometern Höhe über der Oberfläche getroffen, und Bully war mit Stronker Keen und zwei weiteren Vironauten in die PIZARRO übergewechselt. Sie hatten sich in allen Einzelheiten angehört, was Haiikin und seine Begleiter wußten. „Die Situation hat sich grundlegend gewandelt", sagte Bully. „Das Bewußtsein der cloreonischen Zivilisation ist abgesetzt worden. Die drei Gehirnzellen waren mehrheitlich davon überzeugt, daß die Letzte Schlacht ein Unsinn ist. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß jene Klonfabrik namens MUTTER eine spezielle Gehirnzelle für die Auseinandersetzung mit Kalmer gezüchtet hat. Diese hat bereits die Macht über die Organismus-Gesellschaft übernommen. Damit scheinen von Seiten Eremits die endgültigen Voraussetzungen für die Letzte Schlacht geschaffen worden zu sein."
    „Perverse Gehirne, die sich das ausgedacht haben", sagte Kantall. „Mir graut davor, wenn ich nur den Namen Eremit höre."
    „Nicht unbedingt pervers", warf Diogenes ein. „Denkt an das seltsame Verhalten des Siebentiers.
    Bully reagierte auf Haiikin allergisch aufgrund eines inneren Instinkts. Er kann nichts dafür. Wir sollten herausfinden, was es damit auf sich hat. Etwas Ähnliches geschah damals. Die Cloreonen standen vor den Trümmern ihrer Zivilisation. Mit ihrem Wissen und ihrer Geisteskraft
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