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1251 - Stalker

Titel: 1251 - Stalker
Autoren: Unbekannt
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RhesusÄffchen um die eigene Körpermitte, aber er hatte nichts Possierliches an sich. „Doch nicht wegen eines stänkerischen Kosmokraten!"
    „Halt den Mund, Skorsh", sagte Stalker und scheuchte den kleinen Quälgeist von der Schulter. Skorsh rutschte an seiner Seite herab und klammerte sich dann am Oberschenkel des linken Beines fest. Stalkers Bewegungen blieben trotz dieses Beinklotzes graziös. Aber er hatte auch etwas Theatralisches an sich.
    Das Gesicht in dem breiten und länglichen Echsenkopf wurde wieder so freundlich wie mit der Biomaske.
    „Ich bitte um Vergebung", sagte Stalker treuherzig in Richtung Adams und wandte sich dann wieder an alle Anwesenden, wobei er es meisterlich verstand, Taurec und Vishna zu ignorieren. „Aber ich konnte nicht anders. Es entspricht wohl meiner Mentalität, daß ich mich zu diesem Täuschungsmanöver entschloß. Ich habe die Menschenmaske gewählt, um leichter Zugang zu den Terranern zu bekommen. Nur schade, daß es ein Kosmokrat war, der mich demaskierte und die Situation dazu nützte, Stimmung gegen mich zu machen."
    Er hob die dünnen, knorpeligen Arme, als wolle er mit dieser Geste alle Anwesenden umarmen. „Meine Freunde, ich bin darum kein anderer geworden. Und wenn es mir gestattet ist, werde ich in einigen Worten umreißen, wie es zu diesem Konflikt gekommen ist. Es ist ein permanenter Konflikt."
    Rhodan sah Stalkers dreieckige Augen auf sich gerichtet, sie blickten ihn unschuldig und fragend an. Rhodan erteilte ihm mit einer Handbewegung das Wort.
    „Das Symbol der drei Pfeile ist nicht nur das Hoheitszeichen von ESTARTU, sondern auch Ausdruck der Lebensphilosophie meiner Superintelligenz", erklärte Stalker mit erhobener Stimme; sein „Zwilling" Skorsh kletterte dabei unruhig auf seinem Körper auf und ab. „Die drei Pfeile symbolisieren drei Kräfte – drei Wege. Der erste nach unten weisende Pfeil symbolisiert die Kosmokraten, die Ordnungsmächte überhaupt. Der zweite abwärts führende Pfeil steht für die Chaosmächte. Der dritte Pfeil aber symbolisierte den Weg, den ESTARTU eingeschlagen hat. Dieser dritte Weg ist der Weg der Unabhängigkeit, der Weg der Freiheit. Ein Mittelweg zwischen Kosmokraten und Chaotarchen. Die Völker von ESTARTU dienen weder den Kosmokraten noch Chaotarchen. Sie haben einen Weg zwischen diesen Kräften gewählt, den eigentlich alle Völker dieses Universums beschreiten müßten."
    Rhodan war hellhörig geworden. Die Hanse-Sprecher begannen miteinander zu tuscheln, aber keiner meldete sich zu Wort.
    Rhodan erinnerte sich wieder der Prophezeiung von ES, wonach die Menschheit eines Tages eigene Wege gehen würde, unabhängig von der Superintelligenz und den Kosmokraten. Damals war das undenkbar gewesen, doch durch Stalkers Ausführungen zeichneten sich gewisse Ansätze ab. War es das, was ES gemeint hatte?
    Stalker wandte sich plötzlich erneut Taurec zu, und seine Haltung bekam wieder etwas Lauerndes. Taurec saß wie ein Unbeteiligter da, als ginge ihn das alles nichts an, sein Blick wirkte schläfrig.
    „Die Lebensphilosophie der ESTARTU-Völker paßt den Kosmokraten natürlich nicht", sagte Stalker anklagend, aber ohne eine Spur von Feindseligkeit. „Wo käme man hin, wenn sich alle denkenden Wesen dieses Universums von den Kosmokraten abwendeten? Welche Macht hätten die Kosmokraten dann noch auf diese Wesen der unteren Ebene? Und um diesen Einfluß der Kosmokraten auf unser Universum fürchtet Taurec.
    Darum haßt er mich, darum ist er mein Feind. Und Taurec hätte mich zu gerne auch als Feind der Terraner abgestempelt. Denn er befürchtete, daß ich einen schlechten Einfluß auf sie ausüben, sie abwerben könnte, auch den dritten Weg zwischen den Kosmokraten und den Chaotarchen zu beschreiten.
    Den Weg der Selbstbestimmung, der Unabhängigkeit und der Freiheit."
    Rhodan war von dieser Rede beeindruckt.
    Er ließ seine Blicke schweifen, um zu sehen, wie Stalkers Worte bei den anderen gewirkt hatten. Sein Sohn Michael zwinkerte ihm zu, Demeter wiegte den Kopf. Tiff machte ein Zeichen der Anerkennung, Waringer hob die Hände und applaudierte lautlos. Irmina Kotschistowa wirkte so geistesabwesend wie Reginald Bull. Jennifer Thyron sprach leise auf ihren Mann Ronald Tekener ein, doch er verzog keine Miene. Aber er wirkte irgendwie skeptisch.
    Galbraith Deighton ergriff das Wort und sagte: „Eines soll klargestellt werden. Wir wollen hier nicht Stimmung gegen die Kosmokraten machen."
    „Stalker hat sich nur gegen Taurecs
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