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1251 - Stalker

Titel: 1251 - Stalker
Autoren: Unbekannt
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Anklage gegen Stalker angedeutet hatte. Die Bioschicht auf Stalkers Brust platzte, und ein kleines, geschwänztes und ein Meter großes knöchernes Wesen sprang ins Freie.
    Es landete federnd auf dem Boden, kroch jedoch behände über eines von Stalkers dünnen Beinen auf seine Schulter. Dort angekommen, rief es mit schriller, durchdringender Stimme in gut verständlichem Interkosmo: „Ruhig bleiben, ganz ruhig bleiben! Du wirst dich doch von einem miesen Kosmokraten nicht provozieren lassen. Doch nicht du!"
    Irgendwie sorgte dieser überraschende Auftritt von Stalkers „Zwilling", wie Taurec ihn genannt hatte, zu einer Beruhigung der Situation. Das Erscheinen dieses gnomenhaften Geschöpfes verzerrte alles ins Groteske. Die Spannung löste sich auf.
    Taurec glich nicht mehr einem sprungbereiten Raubtier. Stalker entledigte sich der letzten Spuren seiner Bio-Maske wie ein Schauspieler nach Beendigung der Vorstellung.
    Tekener aber fragte sich, was ohne diesen Zwischenfall zur rechten Zeit passiert wäre.
     
    6.
     
    Perry Rhodan war in Gedanken eigentlich ganz woanders.
    Er dachte an Gesil und daran, was sie über ihn als werdenden Vater gesagt hatte.
    Und er beschäftigte sich die meiste andere Zeit mit dem Chronofossil EDEN II, wie man das Zentrum der Mächtigkeitsballung von ES finden konnte, wo man mit der Suche beginnen sollte ... Ernst Ellert! ... Rhodan erwartete sehnsüchtig seine Rückkehr, in der Hoffnung, von ihm Hinweise über die Position von EDEN II zu bekommen. Der Loolandre befand sich bereits unterwegs ins Sternbild Haar der Berenike. Die Endlose Armada war im Aufbruch. Die Reste des Virenimperiums hatten sich verteilt und suchten Kontakt zu den Galaktikern ... Ein Fernweh – das „Sternweh" – hatte alle im Solsystem gepackt ...
    Dies alles beschäftigte Rhodan, darum war er Adams Aufforderung zu dieser Sondersitzung der Hanse-Sprecher nur widerwillig gefolgt. Er war Homers Wunsch nachgekommen, hielt sich jedoch im Hintergrund.
    Der Finanzchef der Hanse verstand es, ihr aller Interesse zu wecken, indem er einen Extragalaktiker präsentierte. Und Taurec sorgte für weitere Spannung, indem er den Fremden, den Gesandten einer Mächtigkeitsballung ESTARTU, demaskierte.
    Aus einem Menschenähnlichen war ein chitingepanzertes Wesen geworden. Sotho Tal Ker, der Knöcherne. Stalker stand jetzt völlig nackt da. Seine dünnen Arme und Beine schienen aus lauter Wirbeln zu bestehen, die durch sichtbare Sehnen und Muskeln zusammengehalten wurden. Die hochangesetzten Armgelenke und die Knie waren etwas verstärkte Knochengebilde mit zapfenartigen Vorsprüngen. Der Brustkorb bestand aus gerippten Knochenplatten. Er trug einen Rückentornister, der seinen Hohlrücken füllte.
    Sein Gesicht hatte nichts Menschliches mehr an sich. Statt einer Nase besaß er einen schnabelartigen, hornigen Auswuchs mit einem breiten, ausladenden Mund, der durch wulstige, jedoch nach unten gezogene Oberlippen immer noch irgendwie sinnlich wirkte.
    Die Stirn war fliehend, trotz der stark hervortretenden Augenbrauenwülste und des von der „Nasenwurzel" aufsteigenden fingerhohen Knochenkamms. Zwischen dem ausgeprägten Jochbein und den stark hervortretenden Backenknochen waren gelbe Augen mit schwarzen Schlitzpupillen eingebettet. Sie waren groß und dreieckig und hatten auch drei Lider. Diese zuckten während der ganzen Zeit, die Rhodan Stalker beobachtete, nur einmal.
    Stalker hatte ein verlängertes Steißbein, das wie ein Schwanzstummel aus einem halben Dutzend Knorpeln aussah und fast waagrecht von den starken Beckenknochen abstand. Bei seinem Anblick erwartete man unwillkürlich, daß es bei jeder Bewegung knirschen und knacken müsse. Doch dem war nicht so, Stalker bewegte sich lautlos und geschmeidig, und dabei war sein Muskel – und Sehnenspiel deutlich zu sehen. Besonders markant war es bei seinem Mienenspiel, wenn seine Backenmuskeln arbeiteten, die sich über dem starken, schwungvollen Unterkiefer spannten.
    Tifflor und Deighton hatten schnell geschaltet. Gleich nach der Auseinandersetzung zwischen Stalker und Taurec waren von allen Seiten uniformierte Sicherheitsbeamte in den Raum geströmt. Die Waffen entsichert, einsatzbereit.
    Aber die Situation hatte sich beruhigt.
    Stalkers „Zwilling", der wie ein ein Meter großes, abgemagertes Ebenbild von ihm aussah, ließ wieder seine schrille, Stimme hören.
    „Nur nicht die Nerven verlieren!" rief der Kleine und rollte seinen einen Meter langen Schwanz wie ein
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