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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope
Autoren: Michael J. Parrish
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und schritt die Konsolen des Steuermanns und der Maschinenkontrolle ab, gab Befehl, die Fahrt wieder aufzunehmen.
    Die RANGER und ihre Begleitschiffe setzten ihre Patrouille fort. Die beiden Fliegerstaffeln blieben in der Luft, um sicherzustellen, dass die Flüchtlingsschiffe auch wirklich den Rückzug antraten – andernfalls hatten sie Feuererlaubnis.
    Es war um exakt 11:16 a.m., als die Meldung eintraf, die alles verändern sollte.
    Ein blutjunger Fähnrich brachte sie aus der Funkzentrale – eine verschlüsselte Nachricht vom Flottenhauptquartier in San Diego. Durch Eingabe ihrer persönlichen Codes ließen O’Reilly und McNamara die Mitteilung entschlüsseln – und erfuhren die niederschmetternde Wahrheit.
    Der Marinenachrichtendienst hatte zuverlässige Informationen darüber erhalten, wem der bevorstehende Anschlag gelten sollte: nicht Guantanamo und auch keiner anderen Einrichtung der US-Streitkräfte.
    Sondern der USS RANGER.
    Und was noch schlimmer war: Der Geheimdienst vermutete die feindlichen Terroristen bereits an Bord!
    Die Nachricht traf die beiden Führungsoffiziere wie ein Schock, denn damit war zum ersten Mal geschehen, was Sicherheitsexperten des Militärs insgeheim längst befürchtet hatten: Die Streitkräfte waren unterwandert worden, die Bedrohung kam jetzt aus dem Inneren.
    O’Reilly reagierte augenblicklich.
    Als Oberbefehlshaber der Kampfgruppe ließ er den gesamten Flottenverband in Gefechtsbereitschaft versetzen.
    Roter Alarm wurde ausgelöst, die Sicherheitsdienste wurden verständigt.
    Die Zugänge zur Brücke, zu den Kommunikationseinrichtungen, zu den Hangars und zur Flugkontrolle wurden mit Einheiten schwer bewaffneter US-Marines besetzt. Außerdem ließ O’Reilly Suchtrupps bilden, die jeden einzelnen Winkel des Schiffes durchkämmen sollten.
    Wenn sich die Attentäter tatsächlich an Bord aufhielten, würden sie früher oder später gefunden werden.
    Hoffentlich, dachte der Admiral, nicht zu spät…
    O’Reilly rang eine Weile mit der Frage, ob er die Besatzung über die Hintergründe der Durchsuchungsaktion informieren sollte. McNamara war dagegen – er befürchtete, dass es an Bord zu einer ausgewachsenen Panik kommen könnte, die die Kampfkraft und die Einsatzbereitschaft der Crew schwächen würde.
    Der Admiral entschied jedoch dagegen. Die Besatzung eines Flugzeugträgers war es gewohnt, unter extremen Bedingungen zu arbeiten und auch in Stresssituationen ihren Job zu machen.
    Und 5280 Augenpaare – das war sicher – sahen mehr als nur ein paar hundert.
    Also hielt O’Reilly über das Flotten-Interkom eine kurze Ansprache, die – analog zur berühmten Gettysburg-Rede von Abraham Lincoln – von der Besatzung scherzhaft als
    »Guantanamo Adress« bezeichnet wurde. Darin teilte der Admiral der Besatzung mit, was geschehen war, und ermahnte sie, die Augen offen zu halten und wachsam zu sein, da der Feind überall lauern könnte.
    Er konnte nicht ahnen, wie lange diese Worte in Erinnerung bleiben würden.
    ***
    Gegenwart 2520
    Der Pilot mit dem Codenamen Hawkeye hatte stark untertrieben. Was von einem Augenblick zum anderen das Kanzelglas des EWATs ausfüllte, war keine kleine Überraschung, sondern eine riesengroße, und das im wörtlichen Sinn.
    Schon seit geraumer Zeit hatten die Scanner etwas geortet – eine beachtliche Ansammlung von Metall und Elektronik, die sich langsam über das Wasser bewegte, und natürlich hatte Matthew Drax Vermutungen angestellt. Wirklich glauben konnte er es allerdings erst, als sich der Nebel über der See lichtete und sich die Umrisse eines gigantischen Schiffes aus den Schwaden lösten.
    Kein Zweifel – es war ein Flugzeugträger der US Navy.
    Der Anblick war für Matt wie ein Schock.
    In den vergangenen vier Jahren, in denen er in dieser bizarren Zukunft gestrandet war, hatte er stets geglaubt, dass seine Staffelkameraden und er die einzigen waren, die aus der alten Zeit überlebt hatten – aber dieser Flugzeugträger, der dort träge und riesenhaft durch die grauen Wellen pflügte, schien das Gegenteil zu beweisen.
    War es möglich?
    Sollte es noch weitere Menschen geben, die es in diese dunkle Zukunft verschlagen hatte?
    Matt wagte es kaum zu denken, dennoch spürte er eine vage Hoffnung. Aruula, die seine Unruhe fühlen konnte, legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter, als wollte sie ihm zu verstehen geben, dass diese Zukunft inzwischen sein Zuhause geworden war, dass er auch hier Freunde hatte und eine Gefährtin.
    Aber
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