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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope
Autoren: Michael J. Parrish
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Generalüberholung. Der Grund, weshalb ich mich genau an die Seriennummer erinnere, ist der, dass die RANGER im Jahr 2006 in die Schlagzeilen geriet, weil sie… weil sie…«
    »Was?«, fragten Aruula und Selina wie aus einem Munde.
    »Weil sie vernichtet wurde«, erwiderte Matt leise. »Bei einem terroristischen Anschlag auf ihren Reaktorblock wurde die RANGER vollständig zerstört. Sämtliche Besatzungsmitglieder fanden bei der Katastrophe den Tod. Der Vorfall sorgte dafür, das die Glaubenskriege eskalierten.«
    »Und Sie sind sicher, dass es sich dabei um dieses Schiff gehandelt hat?«, fragte Selina skeptisch.
    »Der Schiffstyp, die Seriennummer – alles deutet darauf hin. Und es war deutlich zu sehen, dass der ursprüngliche Name des Schiffes übermalt wurde. Also entweder haben wir es hier mit einer gigantischen Sinnestäuschung zu tun, oder…«
    »… es handelt sich um ein Schiff mit lebenden Toten«, vervollständigte Aruula mit einer Stimme, die so unheilvoll klang, dass der EWAT-Besatzung kalte Schauer über den Rücken liefen.
    Der Flugpanzer schwenkte über dem breiten Achterdeck ein. Jetzt war deutlich zu sehen, dass die Startbahn des Flugzeugträgers, über der sich groß und trutzig das Deckhaus mit der Brücke und dem Kommandoturm erhob, von behelfsmäßigen Bauten gesäumt wurde – Hütten, die aus rostigem Blech, Stahlplatten und Teilen von Flugzeugen zusammengesetzt waren. Einige schienen bewohnt zu sein, vor anderen waren Stände mit Waren aufgebaut. Und überall tummelten sich Menschen.
    Offenbar, dachte Matt, war die RANGER – oder HOPE – schon eine ganze Weile unterwegs. Der Zustand des Schiffes ließ darauf schließen, aber auch die Art, wie sich die Menschen an Bord häuslich eingerichtet hatten. Andererseits konnte der Flugzeugträger unmöglich schon seit einem halben Jahrtausend auf den Meeren umher schippern, dazu war alles in einem viel zu guten Zustand. Immerhin gab es noch funktionierendes Fluggerät…
    Die Menschen, die die Straße bevölkerten, flüchteten sich nach beiden Seiten, als der EWAT zur Landung ansetzte.
    Butterweich setzte Shaw den Flugpanzer auf. Er hatte inzwischen gelernt, auch mit nur einem Auge perfekt zu manövrieren.
    Die Bordgeräte ersetzen ihm das dreidimensionale Sehen.
    »Gut gemacht, Lieutenant«, lobte Selina. »Sie bleiben mit Farmer und Spencer an Bord. Alarmstart-Bereitschaft. Commander Drax und ich werden uns die Sache zunächst einmal aus der Nähe ansehen.«
    »Ich komme auch mit«, machte Aruula klar. Selina widersprach nicht. Da die Barbarin keinen Dienstgrad bekleidete, hatte der Captain ihr nichts vorzuschreiben.
    Außerdem waren die besonderen Fähigkeiten der Barbarin ihnen schon oft von Nutzen gewesen.
    »Verriegeln Sie das Schott, sobald wir draußen sind«, wies McDuncan den Piloten an. »Falls es zu Feindseligkeiten kommt, haben Sie die Erlaubnis, Waffengewalt einzusetzen.«
    »Sie trauen dem Frieden noch immer nicht«, konstatierte Matt.
    »Nein«, gab Selina zu. »Nach allem, was ich aus den Aufzeichnungen weiß, sind die Menschen in jener Zeit, der Sie entstammen, irrational und gewalttätig gewesen, Commander. Und was immer uns dort draußen erwartet, ich möchte nicht, dass es uns unvorbereitet trifft. Nicht nach allem, was geschehen ist.«
    Matt wusste nur zu gut, worauf sie anspielte.
    Auch in Parii hatten sie geglaubt, alten Freunden einen Besuch abzustatten – was dann geschehen war, ließ sich beim besten Willen nur als Albtraum bezeichnen, und es hätte McDuncan, Farmer und Shaw um ein Haar das Leben gekostet.
    Kein Wunder also, wenn die EWAT-Kommandantin jetzt Vorsicht walten ließ.
    Summend öffnete sich das Schott, und Matt, Aruula und McDuncan traten hinaus. Salzige Seeluft empfing sie, von einer rauen Brise getragen. Gerade als sie das Deck betragen, zischte die erste der beiden F14-Maschinen an ihnen vorbei und setzte auf einem schmalen freien Streifen der Landebahn auf.
    Der Anker der Maschine verfing sich im Halteseil, jäh verlangsamte sich ihr Tempo. Techniker und Deckpersonal in bunten Overalls eilte herbei, um den Jet möglichst rasch vom Rollfeld zu bekommen, damit auch die zweite Maschine landen konnte.
    Matt genoss es, den Lärm der Turbinen zu hören und das charakteristische Quietschen von Gummi, wenn die Flugzeuge aufsetzten. Es kam ihm vor, als hätte er eine Zeitkapsel geöffnet, die die Jahrhunderte überdauert hatte und aus der all diese vertrauten Geräusche drangen.
    Geräusche, von denen er
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