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125 - U.S.S. Hope

125 - U.S.S. Hope

Titel: 125 - U.S.S. Hope
Autoren: Michael J. Parrish
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das änderte nichts daran, dass der Anblick des Flugzeugträgers etwas in ihm auslöste, das er lange nicht mehr verspürt hatte – zum letzten Mal, als er vor Jahren wieder seinen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hatte.
    Das Gefühl von Heimat…
    Auch Selina McDuncan und ihre Leute staunten. Allerdings löste der Anblick des Flugzeugträgers bei ihnen weniger heimatliche Gefühle aus als vielmehr Vorsicht. Die Bunkerzivilisationen waren es gewohnt, als einzige im Besitz fortgeschrittener Technologie zu sein. Schon die Tatsache, dass ihnen die Existenz eines solch riesigen Schiffes bislang verborgen geblieben war, weckte ihr Misstrauen.
    »Nun, Commander?«, erkundigte sich Hawkeye über den Funkkanal. Der Stolz war der Stimme des Piloten deutlich anzuhören. »Habe ich Ihnen zu viel versprochen?«
    »Nein«, gab Matt zu. »Obwohl ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll.«
    »Dann sagen Sie einfach gar nichts und bleiben Sie auf Empfang. Pri-Fly wird Ihnen einen Landeplatz zuteilen.«
    »Verstanden«, bestätigte Matt, und tatsächlich drang schon kurz darauf die Stimme des wachhabenden Offiziers der Primären Flugkontrolle aus dem Lautsprecher. Er wies dem EWAT einen Platz auf dem breiten Heck des Schilfes an, wo normalerweise die Hubschrauber starteten und landeten. Matt überließ Shaw wieder das Steuer – der Pilot hatte mehr Erfahrung darin, punktgenau zu landen.
    »Die Leistung liegt jetzt nur noch bei einem Viertel«, stellte der Shaw missbilligend fest, während er den EWAT in einen günstigen Anflugwinkel brachte. »Damit kommen wir zwar noch heil runter, aber nicht mehr von hier weg. Da werden einige Reparaturarbeiten fällig sein.«
    »Kein Problem«, meinte Matt. »Ich bin sicher, man wird uns jede nur denkbare Unterstützung zukommen lassen, wenn erst alle Missverständnisse beseitigt sind.«
    »Glauben Sie das wirklich?«, fragte Selina McDuncan.
    »Ehrlich gesagt, Commander, habe ich den Eindruck, dass Sie diese Sache ein wenig zu emotional angehen. Sie haben nicht einen einzigen Grund, diesen Leuten zu vertrauen, aber Sie tun es trotzdem.«
    »Richtig.« Matt nickte und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. »Sehen Sie es mir nach, Captain – aber in dieser Sache folge ich einfach meinem Gefühl.«
    »Ihr Gefühl in allen Ehren, Commander, aber ich werde nicht diese Maschine und das Leben der Besatzung riskieren, nur weil Sie ein paar sentimentale Erinnerungen hegen.«
    »Das würde ich ebenfalls nie tun«, stellte Matt klar. »Aber Sie müssen verstehen, dass die Existenz dieses Flugzeugträgers für mich ungefähr so sensationell ist wie das Immunserum für Ihre Leute. Es könnte alles ändern, was ich bislang als sicher angenommen habe. Möglicherweise, Captain, sind dort unten noch mehr Menschen, die so denken und fühlen wie ich. Vielleicht habe ich dort Freunde.«
    »Sie haben auch hier Freunde«, entgegnete Selina, und es klang fast ein wenig verletzt.
    »Ich weiß.« Matt lächelte. »Und ich kann Sie nur bitten, mir in dieser Sache zu vertrauen. Ich fühle, dass dort auf dem Schiff neue Verbündete warten – und in unserem Kampf können wir jeden Verbündeten brauchen, den wir kriegen können.«
    Der Captain widersprach nicht. Stattdessen bedeutete sie Shaw mit einem Nicken, den EWAT zur Landung zu bringen.
    Der Panzer nahm einen tiefen Anflugwinkel und flog am Rumpf des Flugzeugträgers vorbei, der wie eine riesige Wand aus grauem Stahl aufragte. Aus der Nähe betrachtet wirkte das Schiff bei weitem nicht mehr so neu und unversehrt wie aus der Ferne – vielfach hatte Rost am Stahl genagt und die graue Farbe aufgefressen.
    Vorn am Bug prangte der Name des Schiffes. Man konnte deutlich sehen, dass die originale Bezeichnung mit Farbe überstrichen worden war. Jetzt stand dort in blockigen weißen Buchstaben der Name USS HOPE.
    Die Seriennummer unterhalb des Namens war schon halb abgeblättert, aber noch zu lesen. Mark entziffert sie als CV-61 – und gab einen verblüfften Laut von sich.
    »Was ist?«, fragte Aruula.
    »Diese Nummer, CV-61…«
    »Was ist damit?«
    »Das… das kann nicht sein. Es ist einfach unmöglich«, stammelte Matt.
    »Was ist unmöglich, Commander?«, wollte jetzt auch Selina McDuncan wissen.
    »Die Seriennummer CV-61«, erklärte Matt, »gehörte der USS RANGER, einem Flugzeugträger, der bereits Anfang der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts aus dem Verkehr gezogen wurde. Ein paar Jahre später machte man ihn dann wieder flott und unterzog ihn einer
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