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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor
Autoren: Larry Brent
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zugreifenden
Händen hinweg und rammte mit dem rechten Ellbogen gegen den schlammigen Leib,
der schmatzend nach hinten taumelte, quer gegen die Fensterbank schlug und mit
dem Schädel gegen das Fensterkreuz knallte.
    Die Empfangsdame, die an der Tür auftauchte, wurde Zeuge eines
Ereignisses, das sie in ihrem ganzen Leben nicht mehr vergaß.
    Der Mann auf dem Bett war zu benommen, als daß er merkte, worum es
im einzelnen ging.
    Zwischen Morna Ulbrandson und dem Moormenschen kam es zu einer
tödlichen Auseinandersetzung.
    Schmatzend und rasselnd warf das Schlammwesen sich mit seinem
ganzen Gewicht auf X-GIRL-C.
    Die Schwedin flog gegen den Schrank.
    Zwei, drei Sekunden lang war Morna wie benommen, und diese Zeit
kam der Moorleiche zugute. Starke Hände legten sich um ihren Hals und drückten
zu. Die Hotelangestellte an der Tür preßte ihre rechte Faust gegen den Mund.
Sie war unfähig, etwas zu tun, und stand da wie gelähmt.
    Morna Ulbrandson wurde in die Höhe gezogen, schlug und trat heftig
um sich, während die Luft ihr knapp wurde, ohne jedoch zunächst zu einem Erfolg
zu kommen. Ihre Schläge verpufften wirkungslos in dem massigen, schlammigen
Körper, der geformtes Moor war .
    Dieses Wesen da vor ihr empfand keinen Schmerz, brauchte nichts zu
fürchten. Nur durch eine Last, durch eine übermenschliche Kraftanstrengung konnte
sie sich befreien und versuchen, dem Unheimlichen doch noch ein Schnippchen zu
schlagen.
    Sie riß alle Kraft zusammen, es schien, als würden ihre Beine sich
selbständig machen. Aus dem Stand heraus schwang sie sich nach vorn, riß die
Beine an und stieß sie dann mit voller Wucht ab. Beide Füße knallten in die
Magengegend ihres Widersachers.
    Durch den Druck wurde der Angreifer gezwungen, drei Schritte nach
hinten auszuweichen, um einen festen Stand zu erhalten.
    Bei dieser Gelegenheit lockerte er den Griff der Hände.
    Das kam Morna zugute.
    Blitzartig mit einer Geistesgegenwart, wie sie typisch war für
diese Frau, sprang sie nach vorn und rammte ihren Gegner voll. Gleichzeitig riß
sie ihre Arme hoch und - obwohl sie halb blind war vor Luftmangel - setzte ihre
ganze Kraft ein und alles auf eine Karte.
    Die Moorleiche flog gegen das Fenster. Diesmal mit solcher Wucht,
daß die Scheibe zersplitterte und sie hinaustaumelte durch die nun offene
Balkontür. Sie torkelte sogar noch gegen das niedrige Gestänge der Balkonbrüstung.
Dies war für X- GIRL-C die Chance ihres Lebens. Sie setzte nach mit einem
zweiten Angriff, warf sich blitzschnell nach vorn, sprang wendig in die Höhe
und versetzte dem schlammigen Ungetüm nochmal einen Tritt, so daß der
Moormensch das Übergewicht verlor und über die Brüstung stürzte.
    Da hallte kein Schrei durch die Nacht.
    Zwei Stockwerke tiefer klatschte die Schlammasse auf den Boden.
Man hörte förmlich das schmatzende Geräusch. Schon war Morna an der Brüstung
und starrte in die Tiefe.
    Zwischen wirbelnden Nebelschleiern sah sie den großen Körper des
Moormenschen am Boden liegen.
    Im ersten Moment rührte sich das Geschöpf nicht. Dann aber
richtete es sich wieder zur vollen Größe auf, sah sich irritiert um, warf den
Kopf in den Nacken und streckte beide Arme gierig und bedrohlich nach der
Schwedin aus, die sich oben mit aufgelöstem Haar und schweißüberströmt gegen
die Brüstung lehnte und wußte, daß der Kampf in den nächsten Minuten weiterging
.
    Der Sturz hatte den Unheimlichen nicht vernichtet, nicht mal verletzt.
Teuflisches Leben steckte in dieser Ansammlung aus schwarzem Moor.
     
    ●
     
    Anton Gessler fuhr wie der Leibhaftige.
    Iwan Kunaritschew wurde es manchmal angst und bange, wie er so auf
der Stoßstange und der Anhängerkupplung hockte, wie seine Finger klamm wurden
und Feuchtigkeit durch seine Kleidung drang.
    Dann lenkte Anton Gessler den Opel Caravan plötzlich scharf nach
rechts.
    Plötzlich stand der Opel.
    Gessler parkte den Wagen genau neben einem zweiten, der schräg vor
dem Eingang zu einer dunklen Höhle mitten in den Bergen stand. Der dicke Wirt
lief schnaufend mit einer Taschenlampe bewaffnet zum Höhleneingang, tauchte in
die Dunkelheit und rief wie von Sinnen nach seinem Sohn.
    Kunaritschew folgte dem Wirt. Im Vorbeilaufen warf er einen
schnellen Blick auf das dunkle Fahrzeug in unmittelbarer Nähe des Opels.
    Es war ein Audi 100, dunkelblau, mit einem Frankfurter
Kennzeichen. F - QZ 3091, las er ...
    Iwan tauchte ein in den düsteren Höhleneingang.
    »Martin ... Martin ... mach’ keinen Unfug! Komm’
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