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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor
Autoren: Larry Brent
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»Werden Sie kommen?«
    »Ich muß wohl«, lachte X-GIRL-C.
    »Ein Tag, der ohne Frühstück beginnt, ist kein richtiger. Gute
Nacht, Herr Linkert!«
    Sie drückte die Tür hinter sich ins Schloß.
    Linkert näherte sich seiner Zimmertür und griff unwillkürlich in
die Jackettasche, um die Schlüssel herauszuziehen. Da erst merkte er, daß er
sie überhaupt nicht mitgenommen hatte.
    Tatsächlich war die Tür nicht abgeschlossen!
    Er betrat den Raum und schloß die Tür hinter sich ab.
    Instinktiv warf er erst einen Blick in die Runde, als fürchte er,
die Ereignisse könnten sich wiederholen. Doch die schöne junge Frau, die sich
als Barbara Valent vorgestellt hatte, erschien ihm nicht wieder. Im Gespräch
mit Morna war ihm aufgegangen, daß es sich tatsächlich um den Geist einer Toten
handeln mußte, die gehofft hatte, durch ihn Hilfe zu finden.
    Er schlüpfte aus seinem Jackett, warf es achtlos über die
Sessellehne und setzte sich dann auf das Bett, um die Schuhe auszuziehen.
    Er wandte dem Fenster den Rücken zu. In der dunklen Ecke zwischen
Fenster und Schrank bewegte sich der Vorhang, die dort lauernde Gestalt löste
sich langsam und lautlos aus ihrem Versteck.
    Horst Linkert beschäftigte sich mit der rätselhaften Barbara
Valent und ahnte nicht, daß sie ihm in diesen Sekunden sehr nahe war ...
    Die gläserne Tür zum Hoteleingang unten wich zurück, und eine
einsame Besucherin, mit einem beschmutzten Wollmantel bekleidet, betrat die
Hotelhalle.
    Die Empfangsdame, die in einem Magazin blätterte, blickte erstaunt
auf. Sie hatte kein Fahrzeug kommen hören ...
    Die junge, blonde Frau ging nicht direkt zur Rezeption, wie es
üblich gewesen wäre - ihr Ziel war die nach oben führende Treppe, die sie eilig
ansteuerte.
    Die Empfangsdame sprang auf. »Hallo!« rief sie der Fremden nach.
»Wo wollen Sie denn hin?«
    Bei der Angesprochenen handelte es sich um keinen Gast des Hotels,
sie wandte trotzdem nicht den Kopf, verschwand um die Ecke und setzte ihren Weg
fort.
    Die Hotelangestellte eilte der Unbekannten nach.
    Die blonde Frau, die über die Treppe rannte, war niemand anders
als Barbara Valent. Sie bewegte sich federleicht, durchquerte den Korridor und
lief direkt auf Morna Ulbrandsons Zimmer zu.
    Wie ein Geist passierte sie die dunkle Holztür, schon im nächsten
Moment war sie im Zimmer der Schwedin, die von alledem nichts merkte, weil sie
unter der Dusche stand. Da wurde mit sanfter Hand der Duschvorhang
zurückgezogen, und Morna wirbelte herum wie von einem Peitschenschlag
getroffen.
    Sie stand Barbara Valent Auge in Auge gegenüber.
    Das war genau die Frau, die Horst Linkert beschrieben und gesehen
hatte.
     
    ●
     
    »Helfen Sie ihm ... er befindet sich in äußerster Gefahr!« sagte
der Spuk. »Er merkt nämlich nichts. Er ist todmüde und weiß nicht, was
geschieht .«
    »Geschieht? Was soll geschehen?« kam es mechanisch über Mornas
Lippen.
    »Er sollte mir helfen - er hat versagt. Er hatte mit seinem Körper
die Möglichkeit dazu. Doch er konnte mir nicht glauben . Der Mann im Zimmer
nebenan schwebt in Todesgefahr. Helfen Sie ihm wenigstens!«
    Da löste die Gestalt sich auf, wurde durchscheinend und verschwand
im nächsten Moment lautlos und rätselhaft.
    Morna verlor keine Sekunde. Ohne sich erst lange abzufrottieren,
schlüpfte sie in ihren Morgenrock, schlang den Gürtel um ihre Hüften und betrat
den Korridor, wo soeben die Empfangsdame auftauchte und sich irritiert nach
allen Seiten umschaute. Schon war Morna an der Tür von Linkerts Zimmer und
klopfte heftig an. »Hallo, Herr Linkert! Können Sie mich hören?!«
    Da hörte sie ein dumpfes, entferntes Stöhnen.
    Hinter dieser Tür wurde jemand gewürgt!
    Morna lief zwei Schritte zurück und warf sich dann mit ihrem
ganzen Körpergewicht gegen die Tür. Es bedurfte nur eines Anlaufs. Splitternd
brach das Schloß aus der Halterung, und die Schwedin wurde förmlich in das
Innere des Raumes katapultiert. Was sich ihren Blicken bot, gehörte in einen
Horrorfilm oder Alptraum. Horst Linkert lag quer über dem Bett, und die breiten
Schlammhände der Moorleiche umklammerten seine Kehle.
    Der massige Kopf des Geschöpfes ruckte in die Höhe, als die
Schwedin so unerwartet auftauchte.
    Im gleichen Augenblick ließ das Ungetüm von seinem Opfer los und
streckte seine kraftvollen Arme nach der PSA-Agentin aus.
    Im ersten Moment schien es, als ob Morna genau in diese Arme
laufen würde. Doch blitzartig bremste sie, tauchte unter den
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