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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht
Autoren: Unbekannt
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Blick hinein genügte, um das Gefühl zu vermitteln, die Augen wären mit scharfem Sand beworfen worden. „Atlan!" schrie Iruna.
    Ich ließ meinen Halt los, wurde über eine eisglatte Schräge aus geschmolzenem Metall geschleudert und prallte mit der Akonin zusammen. Umschlungen glitten wir in eine Vförmige, schmale Rinne. Im selben Augenblick normalisierte sich die Schwerkraft auf Werte, mit denen der Antigrav des TIRUNS mühelos fertig wurde. „Wo sind wir, Atlan?" schrie Iruna. Sie schien völlig mit den Nerven fertig zu sein.
    Ich sah mich um, sie immer noch festhaltend.
    Wir lagen in der schräg nach oben führenden Rinne, die anscheinend auf dem höchsten Punkt des Grenzwalls endete, denn dort gab es ein hellstrahlendes, auf der Spitze stehendes Dreieck, das eigentlich nur die Öffnung zur Lichtebene sein konnte. Die Rinne war ein Einschnitt in einem Bergkegel aus grauweißem, glänzendem Metall, das sehr geschmeidig wirkte. Ich tippte auf gediegenes Platin.
    Wir waren dicht vor dem Ziel, aber von den Gefährten ließ sich niemand hören oder sehen. Giffi Marauders und Sokrats Plan schien aufgegangen zu sein. Im stillen bat ich dem Nomaden alle;, Verdächtigungen ab, die ich ihm in der vergangenen Zeit angehängt hatte. Iruna schien genauso zu empfinden.
    „Bald haben wir es geschafft", sagte ich zu ihr und klappte unsere Druckhelme zurück.
    Wir küßten uns wie selbstverständlich - und mir war dabei, als verwandle sich meine Wirbelsäule in eine Konstruktion aus Trockeneis, auf der ein rotglühender Teufel aufund niederfuhr. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich schnappte nach Luft, als wir uns wieder voneinander lösten.
    „Jetzt kann uns nichts mehr trennen", keuchte Iruna, und ihre Augen leuchteten vor Glück.
    „Ja, dort oben sind wir in Sicherheit", erwiderte ich. „Wir müssen nur zusehen, daß unsere Gefährten die Lichtebene auch erreichen."
    Ich merkte, warum ich sie bisher nicht über Funk gehört hatte. Das Helmgerät hatte sich auf minimale Leistung verstellt. Ich schaltete es höher.
    Im gleichen Moment hörte ich die Gefährten nach mir und Iruna rufen.
    Mit wenigen Worten erklärte ich ihnen, wo wir uns befanden - und eine halbe Minute später erreichten sie die Rinne von beiden Seiten und glitten zu uns herab.
    „Wir haben die Verfolger abgehängt", stellte ich fest. „Auch von Wachtruppen ist nichts zu sehen. Ich denke, wir nutzen die Gunst der Stunde und steigen zum Durchgang in die Lichtebene hinauf, aber zu Fuß, damit wir nicht im letzten Moment noch geortet werden."
    Giffi Marauder blickte mich so eigentümlich an, daß ich sofort wußte, daß es ein Problem gab. „Was ist los, Shaggy?" erkundigte ich mich mit dumpfer Ahnung kommenden Unheils.
    Der Nomade schüttelte den Kopf. „Nicht hier", erwiderte er. „Ich muß ohne Helmfunk mit dir sprechen, Atlan - und mit ihr." Er blickte Iruna an. „Mit Iruna von Bass-Thet?" vergewisserte ich mich. „Mit ihr, ja", antwortete er ausweichend und anscheinend tödlich verlegen, aber auch mit einer Eindringlichkeit, der ich mich nicht zu entziehen vermochte. „Geht schon voraus!" wandte ich mich an die übrigen Gefährten. „Wir drei kommen bald nach."
    „Aber wartet nicht zu lange damit!" mahnte Tengri, ohne uns anzusehen.
    Er weiß oder ahnt etwas! raunte der Logiksektor.
    Aber was, verdammt? dachte ich zurück und erschauderte. „Bitte, schaltet den Funk aus!" sagte Giffi und ging uns mit seinem Beispiel voran.
    Iruna und ich erfüllten die Bitte, dann konnte ich mich nicht mehr bezähmen und flüsterte in heißer Erregung: „Was, zum Teufel, hast du mir mitzuteilen, Shaggy?"
    Er senkte den Blick, doch dann sah er mich wieder fest an - und ich erkannte, daß in seinen Augen kein Falsch war. „Sprich, bitte!" sagte ich leise. „Sie kann nicht mitkommen", erklärte Giff iund sah Iruna an.
    „Was?" entfuhr es mir, dann stutzte ich. „Warum nennst du sie nicht bei ihrem Namen, sondern redest darum herum?"
    „Sie heißt nicht Iruna und ist auch keine Akonin", flüsterte der Nomade stockend.
    „Die Finsternis soll dich holen, Bastard!" fauchte sie Giffi an wie die Tigerin, die ihre Jungen verteidigt. „Töte ihn, Atlan!"
    „Ihr würdet beide sterben", erklärte Giffi hastig. „Das Sextadimelement der Lichtebene ist tödlich für jeden Sarlengort, der einmal in einem aufgezwungehen Alptraum in seinem weißen Turm gefangen war -und sie ist eine Sarlengort. Du würdest sie festhalten, wenn sie stürbe, Atlan, und müßtest
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