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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht
Autoren: Unbekannt
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getroffener Gegner spurlos verschwand. Deshalb nahm er an, daß die Beutewaffe nach dem Prinzip des Boogens arbeitete. Auf eine Nachprüfung, was aus den Getroffenen wurde, verzichtete er, denn dann hätte er sich selbst boogen müssen. Die Ungewißheit war ihm dazu jedoch zu groß.
    Er ging auf die „Bleitür" zu, die sich auch diesmal automatisch vor ihm öffnete. Aber dann sah er wieder den Korridor vor sich, dessen Wände von Waffenmündungen starrten - und im Gegensatz zu damals wagte er sich nicht hinein, da er nicht das Aussehen eines Lordrichters besaß. Eine Weile blickte er unschlüssig in den Korridor, dann kehrte er um.
    In Gedanken versunken, ging er in eine Transmitterkammer - und merkte zu spät, daß es nicht die war, die ihre Passagiere zur Eingangshalle abstrahlte. Im nächsten Moment spürte er das charakteristische Ziehen im Nacken, das das Ende der Transmission verriet.
    Als die Kammer sich öffnete, zögerte er nur kurz, dann verließ er sie und sah sich um.
    Er stand in einer zirka fünf Meter hohen Halle mit quadratischem Grundriß. In der Mitte ragte eine stählerne Säule vom Boden bis zur Decke. An ihr waren vier Objekte befestigt, die entfernt an Stereoboxen erinnerten. Der ehemalige Astralfischer spürte jedoch eine schwache Reststrahlung, die von den Objekten ausging und ihm aufgrund seiner vielfältigen einschlägigen Erfahrungen verriet, daß sie dazu dienten, Antipsi-Felder zu projizieren.
    Als Giffi Marauder sich die Wände der Halle besah, wußte er auch, wozu dieser Gebäudetrakt geschaffen war, denn dort befanden sich vergitterte Ausschnitte, hinter denen kahle Kammern mit ausklappbaren Wandpritschen und Notdurftlöchern im Boden zu sehen waren.
    Im Unterschied zu den meisten Menschen des Hanse-Zeitalters hatte Giffi schon Gefängnisse kennengelernt, denn in dem freien Handelsimperium von Perwela Grove Goor wurden Mörder, Diebe und Meuterer nicht verhätschelt und mit immensen Kosten rehabilitiert, sondern zu langen Haftstrafen verurteilt, die sie in spartanisch eingerichteten Gefängniszellen zu verbringen hatten, falls sie nicht zur Verwendung bei Risikoeinsätzen begnadigt wurden.
    Darum erkannte der ehemalige Astralfischer Gefängniszellen, wenn er sie sah - und die auf die Zellen ausgerichteten Antipsi-Projektoren machten deutlich, daß die Zellen in diesem Trakt der sicheren Unterbringung von parapsychisch begabten Lebewesen dienten.
    Giffi schritt die Wände ab und inspizierte die Zellen. Sie waren alle unbesetzt - und da bisher alles, was er gesehen hatte, darauf hindeutete, daß sowohl die Bergfestung als auch die Zitadelle verlassen waren, erschien es ihm wahrscheinlich, daß die Zellen auch unbesetzt bleiben würden.
    Er hätte nicht ehemaliger Astralfischer sein müssen, der seit zweiundsechzig Jahren (als er aus einem Raumschiffswrack geborgen und zu Perwela Grove Goor gebracht worden war) in Raum und Zeit nach psionischen Strukturen fischte und mit der entsprechenden Technik im Schlaf umgehen konnte, um nicht versucht zu sein, ein bißchen mit den technischen Möglichkeiten dieses Paragef ängnisses herumzuspielen.
    Seine Ausrüstung war natürlich kümmerlich gegenüber der, die er einst an Bord seines Subtimers besessen hatte. Doch das war relativ. Sie reichte immer noch aus, um in fleißiger und sachkundiger Handarbeit aus dem Paragefängnis etwas völlig anderes zu machen - und zwar so, daß weder psionisch Unbegabte noch psionisch Begabte ohne seine Hilfe dahinterkommen konnten.
    Nach zirka fünf Stunden war er fertig damit und hatte alle Spuren beseitigt - und er verspürte einen kräftigen Appetit. Aber er dachte nicht daran, lediglich seine Nahrungsbedürfnisse zu befriedigen, wie das der SERUN erledigen konnte. Diesmal wollte er auch Augen und Gaumen befriedigen, kurzum, er wollte schlemmen.
    Zwar wußte er nicht, wo sich in der Zitadelle Küchen und Vorratskammern befanden, aber er hoffte zuversichtlich, das herauszufinden. Voller Vorfreude kehrte er in die Transmitterkammer zurück, um auf Entdekkungsreise zu gehen.
    Und mußte nach kurzer Zeit feststellen, daß weder der Transmitter funktionierte, noch, daß er den Gefängnistrakt auf eine andere Art und Weise verlassen konnte.
    Er hatte sich mit seinen Manipulationen jeden Weg nach draußen versperrt - und wenn kein Wunder geschah, würde er elend verschmachten müssen, sobald die Vorräte des SERUNS verbraucht und seine Wiederaufbereitungsmöglichkeiten erschöpft waren.
    Zu allem Unglück hatte er es
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