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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht
Autoren: Unbekannt
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der Bergfestung im Land Ni."
    „Tatsächlich?"
    „Tatsächlich!"
    „Dann kannst du darauf verzichten, vor die Tür zu gehen und nachzusehen", erklärte Hilda. „Ich rate dir, dem Verhaltensmuster zu folgen, das du in gleicher Lage schon einmal angewandt hattest."
    „Diesmal werde ich aber keinen Larch treffen", wandte Giffi ein.
    „Das ist diesmal auch nicht nötig, denn du besitzt inzwischen die Informationen, die Larch dir gab", meinte die Positronik. „Laß dich einfach wieder zur Zitadelle bringen und täusche die Grauen Lords wie damals über deine wahre Identität."
    „Ha, ha!" machte Giffi kläglich. „Wie soll ich das anstellen - ohne Shivas Hilfe?"
    „Was hast du nur immer mit diesem mysteriösen Shiva?" erkundigte sich Hilda. „Handelt es sich um die Gottheit eines neuen Kults? Früher hast du ihn jedenfalls nicht angerufen. Nun, solange ein Glaube dein Selbstvertrauen und deine Zuversicht stärkt, hilft er dir bei Problembewältigungen. Ich kann allerdings nichts damit anfangen, denn ich bin nicht auf Mysterien programmiert."
    „Du verwechselst einiges", gab Giffi zurück und dachte resignierend, daß die Positronik damals gar nichts von der Veränderung seiner äußeren Erscheinung mitbekommen hatte und deshalb annehmen mußte, er hätte die Lordrichter und ihre Helfer nur durch schöne Worte getäuscht. „Im Grunde genommen hast du keinen blassen Schimmer von den Realitäten."
    „Im Gegensatz zu dir sehe ich die Realitäten klar und deutlich", korrigierte ihn Hilda, während er auf das geschlossene Schott in der Wand zu seiner Linken zuging. „Wie du zurechtkommst, wenn du nur einen blassen Schimmer davon erkennst, ist mir rätselhaft."
    Der ehemalige Astralfischer reagierte nicht darauf, sondern ging unbeirrt weiter. Das Schott öffnete sich vor ihm - und er betrat den Korridor, der genauso aussah wie der Korridor, den er damals vorgefunden hatte. Nur war er diesmal völlig leer, aber das ärgerte Giffi nicht.
    Zielstrebig verfolgte er die damals eingeschlagene Richtung.
    Als er die Stelle erreichte, an der ihm damals plötzlich Larch gegenübergestanden hatte, sah er sich unwillkürlich suchend um, bis er begriff, wie unsinnig das war. Er lachte leise, als er sich daran erinnerte, wie ihn der Anblick der Löwenschwanzquaste verblüffte, die aus einem Schlitz im hinteren Teil von Larchs Hose gehangen hatte. Im nächsten Moment empfand er Schmerz und Trauer über den Tod des rätselhaften Wesens.
    Diesmal ging er ah der Kammer vorbei, in der Larch damals in einem bläulich schimmernden Metallwürfel verschwunden war. Eine halbe Stunde später verließ er den Transmitterdom durch eines seiner Tore.
    Er war darauf gefaßt gewesen, auch diesmal unübersehbare Kolonnen von Fahrzeugen und den Himmel voller Gleiter vorzufinden und war fast ein wenig enttäuscht darüber, daß die Landschaft statt dessen leer und verlassen war.
    „Nun, das macht nichts", kommentierte Giffi. „So brauche ich wenigstens niemandem Rede und Antwort zu stehen - und wenn ich keinen Gleiter bekomme, fliege ich eben zu Fuß."
    Er drehte sich einmal um sich selbst, um sich zu vergewissern, daß er die Richtung zur Zitadelle noch wußte, dann aktivierte er das Flugaggregat seines SERUNS und startete.
     
    *
     
    Eine gute halbe Stunde später tauchte am Horizont der unverkennbare stählerne Klotz der Zitadelle auf.
    Giffi Marauder hielt Ausschau nach dem kleinen Flugplatz, auf dem damals der Gleiter gelandet war.
    Er hatte ihn bald gefunden und wollte schon zur Landung ansetzen, als ihm einfiel, daß er sich das sparen konnte.
    Also flog Giffi direkt bis zur Zitadelle und durch das einzige Tor in das Kernwerk der Bergfestung hinein. Verwundert stellte er fest, daß sich auch hier niemand aufhielt. Allmählich wurde ihm das unheimlich.
    Er zögerte dennoch nicht, sein Ziel weiter zu verfolgen, wenn auch hauptsächlich deshalb, weil ihm nichts Besseres einfiel. Die Transmitterkammer, die er damals für eine Liftkabine gehalten hatte, war schnell gefunden. Giffi trat entschlossen ein, die Kammer schloß sich - und dann zeigte das scharfe Ziehen im Nacken an, daß die Transmission erfolgt war.
    Als die Kammer sich öffnete, marschierte der ehemalige Astralfischer hinaus und entdeckte auf Anhieb das große Tor, das aussah, als bestünde es aus Bleiplatten.
    Verstohlen fingerte Giffi an seiner Waffe herum, ließ sie aber im Gürtel stecken. Bei dem kurzen Kampf gegen die Schatten hatte er feststellen können, daß ein
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