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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht
Autoren: Unbekannt
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entdeckt. Etwas hatte die Fesseln zerbrochen. Etwas hatte sie mitgenommen.
    Wohin? Die Erinnerungen daran waren nur Bruchstücke, die sich nicht mehr zusammenfügen lassen wollten. Sie ergaben keinen Sinn.
    Wozu?
    Auch das blieb im Dunkel des Verborgenen.
    Jedesmal, wenn das Bewußtsein der Geschundenen glaubte, die richtige Richtung gespürt zu haben und sich dorthin streckte, wurde es von etwas Ungeheuerlichem erschreckt und zuckte so heftig zurück, daß es danach noch lange schlimmer aufgewühlt war als das Meer nach einem Seebeben.
    Aber jedes Vortasten brachte das Bewußtsein ein winziges Stück weiter - und jedesmal kam es der Erkenntnis ein Stückchen näher.
    Bis es sich ihr so weit genähert hatte, daß es sich daran verbrannte und sich für immer zurückzog.
    Der Schock raubte ihm die Erkenntnis wieder. Nur emotional blieben ein paar vage Eindrücke zurück.
    Sie riefen Angst hervor, denn sie ließen die Geschundene ahnen, daß sie nur zu dem Zwecke errettet worden war, um manipuliert und zu einer schrecklichen Tat mißbraucht zu werden.
    Doch sie weckten zugleich Hoffnung, denn sie flößten der Geschundenen den Willen ein, dem Verhängnis zu widerstehen und statt einer schrecklichen eine befreiende Tat zu vollbringen.
    Und dann kam der Schrei mitten aus der schwärzesten Nacht - und ein Blitz zuckte auf und ließ das Universum beben...
     
    *
     
    Psionische Energien...
    Giffi Marauder spürte, wie die feinen Härchen in seinem Nacken sich aufrichteten. Unwillkürlich tastete er nach dem PSI-Felddetektor und erinnerte sich erst daran, daß das Gerät durchgebrannt war, als er es nicht fand. Es war genauso verschwunden wie sein SERUN - jedenfalls für ihn selbst und für seine Um-1 gebung. In Wirklichkeit mußte seine gesamte Ausrüstung noch bei ihm sein, vielleicht durch den hauchdünnen Film einer anderen Dimension von allen unmittelbaren Wahrnehmungen abgeschnitten, vielleicht auch immateriell. Der ehemalige Astralfischer versuchte, nicht darüber nachzudenken. Die Sache war ihm inzwischen selbst unheimlich geworden. „Dort unten sind sie!" schnarrte Krart und deutete mit seiner verdorrt aussehenden Hand durch die fast überall transparente Wandung der Steuerkanzel. „Geh tiefer, Gurkg!"
    Der Pilot, der auf den Namen „Gurkg" hörte, verschob seine stabförmigen Körperteile raschelnd gegeneinander, legte den Gleiter auf die linke Seite und ließ ihn abkippen.
    Giffi blickte fasziniert auf das wildzerklüftete Land aus farbenprächtigen Kristallballungen, in denen es ununterbrochen wetterleuchtete. Aber er war nicht nur fasziniert, sondern er fürchtete sich auch ein bißchen, denn er wußte, daß sich dort unten im Glaslabyrinth psionische Kräfte austobten. Sein früherer Beruf hatte ihm ein Gespür für so etwas gegeben.
    Er blickte Krart von der Seite an. Der Lordrichter hatte vor wenigen Minuten die Armee der Schatten erwähnt, die es dort unten im Glaslabyrinth geben sollte. Giffi hätte gern Näheres darüber gewußt. Es mußte einen Grund haben, daß diese Streitmacht Armee der Schatten hieß.
    Leider durfte er nicht einfach danach fragen, denn als Lordrichter Wraihk mußte er darüber Bescheid wissen.
    Er beugte sich weit vor, um besser zu sehen, was im Glaslabyrinth vor sich ging. Bisher hatte er noch nichts von den Rittern der Tiefe gesehen. Er sah auch jetzt nichts von ihnen.
    Dafür entdeckte er zwischen mehreren besonders schönen Kr istallballungen, die zirka fünfzig Meter hoch aufragten, ein Gewimmel unterschiedlicher Gestalten.
    Sie waren anfangs nur undeutlich zu erkennen, aber als der Gleiter nur wenige Meter über die höchsten Erhebungen flog, konnte Giffi Einzelheiten ausmachen.
    Er sah eine Gruppe von kegelförmigen, hellblau gekleideten Wesen, die im Gänsemarsch dahintappten und rohrförmige Gegenstände trugen. Unwillkürlich tastete er nach der unterarmlangen, stabförmigen Waffe, die er unter seinem Kapuzenmantel verborgen hatte. Sie war einem Söldner entfallen.
    Beruhigt stellte Giffi fest, daß sie noch da war.
    Der Gleiter überflog inzwischen eine zweite Gruppe von Lebewesen. Es handelte sich um Hominide - bis auf die Köpfe, die vergoldeten Schlangenköpfen ähnelten. Sie saßen jeweils zu viert auf schmalen Antigravplattformen, auf die große Projektoren montiert waren.
    Die dritte Gruppe, die Giffi wenig später zu Gesicht bekam, bestand aus Pulks fest zusammengeballter runder Objekte, die von ihrer Größe und Buntheit her terranische Kinderluftballons hätten
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