Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
TRIICLE-9 rekonstruieren zu wollen, legten sie in der Vagendakrone eine Mentalkopiebank an. Dort mußten alle Intelligenten, die sich an der Völkerwanderung innerhalb der Tiefe beteiligen sollten, eine Kopie ihres Bewußtseins hinterlassen. Mit Hilfe der Mentalkopien konnten Vlie Raum-Zeit-Ingenieure einen mentalen Durchschnitt für jedes Tiefenvolk errechnen und die Verteilung der Völker im Computer simulieren. Erinnerst du dich wieder, Wraihk?"
    „Ja, ja!" erwiderte Giffi zögernd, denn es fiel ihm schwer, das Gesagte zu begreifen und in seiner ganzen Tragweite zu erfassen. Manches verstand er überhaupt nicht.
    „Das klang nicht sehr überzeugend", meinte Krart.
    „Du hast noch nicht alles erklärt", stellte Giffi Marauder fest. „Ich weiß immer noch nicht, was die Schatten sind."
    „Es handelt sich nicht um Projektionen, wie du vermutest", sagte der Lordrichter. „Die Schatten sind eine Art materielle Hologramme, die mit Hilfe der Mentalkopien von den Lla Ssann im Glaslabyrinth erzeugt werden. Sie bleiben nur solange stofflich, wie die Vagendakrone sie mit Vitalenergie stabilisiert. Sobald das Vagenda grau ist, werden diese Fehlentwickungen ein für allemal verschwinden."
    „Einfach so?" erkundigte sich Giffi. „Denkende und fühlende Wesen werden einfach ausgelöscht?"
    „Du weißt aber auch rein gar nichts mehr", schnarrte Krart. „Die Schatten können weder denken noch fühlen. Das tun die Mentalkopien in den Aktivatorspeichern für sie. Von ihnen werden die Schatten quasi ferngesteuert und können, solange noch genügend Vitalenergie vorhanden ist, nach jedem Erlöschen neu erzeugt werden."
    „Ja, richtig!" tat Giffi, als könnte er sich daran erinnern.
    Er atmete verstohlen auf, denn die Erkenntnis, daß die Schatten keine denkenden und fühlenden Wesen waren, beruhigte ihn außerordentlich und ließ in ihm den Entschluß reifen, den Rittern der Tiefe beim Kampf gegen die Armee der Schatten zu helfen.
    Das läßt sich machen, Gebieter! vernahm er eine mentale Botschaft Shivas. Wir müssen nur zuvor den echten Lordrichter Wraihk finden, denn ohne ihn kann ich die Vertauschung eurer Erscheinungen nicht rückgängig machen.
    Warum nicht? dachte Giffi überrascht zurück, denn er hatte bisher gedacht, Shiva könnte jedes Wunder vollbringen.
    Ich kann nicht zaubern, wenn du das meinst! erwiderte die rätselhafte Wesenheit. Im Fall der Vertauschung von Erscheinungen bin ich sogar auf deine unmittelbare Anwesenheit angewiesen.
    Möglicherweise bist du der Träger eines Faktors, der als eine Art Katalysator wirkt.
    Hm! dachte Giffi und hatte das Gefühl, als müsse sich über jenen Faktor etwas in seinen verschütteten, blockierten oder zerstörten Erinnerungen befunden haben. Also, gut! Dann sage mir, wo ich den echten Wraihk finde!
    Das hätte ich längst getan, wenn ich das wüßte. Aber ich kann ihn nicht orten. Es ist, als sei er tot. „Was?" schrie Giffi vor Schreck laut. Gedanklich fügte er hinzu: Er darf nicht tot sein, sonst muß ich er bleiben - und das ginge mir verflixt gegen den Strich.
    Keine Panik! warnte das Psi-Ei. Auch wenn er tot ist, muß nicht alles verloren sein. Das heißt, wenn er als du umgekommen ist. „Was hast du jetzt schon wieder, Wraihk?" erkundigte sich Krart besorgt und mit neuerwachtem Argwohn. „Was, was, was!" äffte Giffi den Philosophen wütend nach und sah angewidert an seiner grauen Lordrichtererscheinung herab. „Da soll man nicht aus der Haut fahren! Und du hältst besser deinen vorlauten Mund, sonst drehe ich dir deinen dürren Hals um!"
    Entsetzt fuhr Krart sich mit beiden Händen an die Stelle, wo sich unter seinem Kapuzenmantel der Hals verbarg.
    „Du drohst mir, einem Lordrichter und Mitglied der Grauen Kammer!" zeterte er mit einer ins Falsett umgeschlagenen Stimme. „Mit deinen Händen willst du mir Gewalt antun!"
    „Ich kann es auch mit den Füßen tun", entgegnete Giffi, schon wieder ruhiger. „Aber ich habe wenig Lust, mir an defnem Knochengestell die Zehen zu verbiegen. Also, beruhige dich wieder, alter Esel!
    Ich werde dich noch einmal verschonen."
    „Dann vergesse ich die Drohung vielleicht wieder", meinte Krart. „Was bedeutet übrigens ,alter Esel'?"
    „Es ist ein Ehrentitel für Leute deines Schlages", antwortete Giffi. „Esel sind nämlich Grautiere - und alte Esel sind für gewöhnlich weise."
    Er sah, daß der Gleiter noch immer auf der Stelle über der Schlucht hing, in der die materiellen Hologramme der Zentauren und ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher