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1249 - Auf dem Weg zum Licht

Titel: 1249 - Auf dem Weg zum Licht
Autoren: Unbekannt
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Reiter erzeugt wurden - und ihm wurde klar, warum er gefühlt hatte, daß sich im Glaslabyrinth psionische Kräfte austobten.
    „Flieg weiter, Gurkg!" sagte er und tippte dem Piloten auf das, was er für eine rückwärtige Körperpartie hielt.
    Er hatte sich dabei gar nichts weiter gedacht. Deshalb fuhr er heftig zusammen, als das Dutzend grauer Stäbe, aus denen der Pilot zusammengesetzt war, abrupt auseinanderfiel. Die Stäbe landeten auf dem Boden und blieben dort reglos liegen.
    „Unglückseliger!" kreischte Krart und verdrehte die Augen. „Wie konntest du einen Gastroden berühren! Hast du auch vergessen, daß alle Angehörigen dieses Volkes tabu sind?"
    „Anscheinend ja", erwiderte Giffi kleinlaut. „Ist Gurgk jetzt tot?"
    „Auch das weißt du also nicht mehr!" stellte Krart empört fest. „Ein Gastrode reagiert auf die Berührung durch einen Fremden stets mit einer Scheintodstarre. Sie kann lange anhalten. Wer soll jetzt den Gleiter pilotieren?"
    „Das mache ich", sagte Giffi, erleichtert darüber, daß er nicht den Tod des Piloten verschuldet hatte.
    Als er sich an die Kontrollen setzte, mußte er jedoch zu seiner Erbitterung feststellen, daß sie ganz anders aussahen, als alle Kontrollen, die er jemals gesehen hatte - und er hatte sehr viele Kontrollen gesehen und bedient. Diese hier aber bestanden aus einem Dutzend zylindrischer Rollen, die in flachen Vertiefungen steckten und in viele dünne, scheibenförmige Segmente aufgeteilt waren, die unabhängig voneinander vor und zurück bewegt werden konnten. Es mußte Stunden dauern, um sich mit dieser Art von Kontrollen so vertraut zu machen, daß man das Fahrzeug zu steuern vermochte. Es sei denn, man machte gleich am Anfang einen entscheidenden Bedienungsfehler. Überlaß das mir, Gebieter! meldete sich Shiva erneut auf seine lautlose Art.
    Giffi nickte kaum merklich und hielt vorsichtshalber die Hände über die Rollen, um wenigstens vorzutäuschen, daß er die Kontrollen bediente.
    Versuche, den echten Wraihk zu finden! dachte er.
    Shiva erwiderte nichts darauf. Aber der Gleiter beschleunigte plötzlich - und so heftig, daß Lordrichter Krart von seinem Sitz fiel. Bei seinem Aufprall krachte und schepperte es so schauerlich, daß Giffi schmerzlich das Gesicht verzog und hoffte, der Philosoph möge sich nicht alle Knochen im Leib gebrochen haben
     
    2.
     
    Ich zog den Kopf ein, als ein Schemen dicht über unsere Deckung hinwegheulte. Die Gruppe Exterminatoren, die sich in meiner Nähe befand, feuerte mit auf Intervallstrahlung geschalteten Waffen.
    Aber nicht lange, denn der Schemen entfernte sich zu schnell.
    „Das war ein Gleiter", wandte ich mich über die HzH-Verbindung an meine Gefährten. „Aber er hat uns nicht angegriffen - und er kam aus dem Aufmarschgebiet der Schattenarmee."
    „Er trägt lilafarbene Symbole", sagte einer der beiden Jaschemen -und durch den transparanten Rundhelm seiner schwarzen Montur konnte ich sehen, daß es Caglamas Vlot war, der sprach. „Kannst du diese Information zu einer Hochrechnung verwenden, Atlan?"
    Ich wußte, was er meinte. Der Begriff „Hochrechnung" hatte für die Jaschemen eine andere Bedeutung als beispielsweise für Terraner. Ein Technotor verstand darunter stets die Fähigkeit eines Eiweiß-Aminosäure-Computers (wie er mein Gehirn einstufte), Informationen logisch zu verarbeiten und stichhaltige Schlüsse daraus zu ziehen. - „Dazu fehlt mir eine weitere Information", gab ich zurück.
    Du hast sie! wisperte mein Extrasinn höhnisch. Lilafarbene Symbole kennzeichnen die Präsenz eines Grauen Lords und Mitglieds der Grauen Kammer.
    Natürlich war mir das bekannt. Nur hatte meine betreffende Erinnerung nicht angesprochen, weil der Gleiter aus der „falschen Richtung" gekommen war.
    „Es sei denn, es handelte sich um den Gleiter eines Lordrichters", ergänzte ich hastig für den Jaschemen. „Ich frage mich nur, warum er von dort gekommen ist, wo die Armee der Schatten steht."
    „Vielleicht hat Krart einen Erkundungsflug unternommen", warf Jen Salik ein.
    Mehr Zeit hatten wir nicht für eine Diskussion, denn im nächsten Moment trat die Armee der Schatten zu einer Großoffensive an. Antigravprojektoren mit Linearbeschleunigungeffekt setzten uns aus dem Hinterland der Schattenarmee einen Hagel Mini-Nukleonbomben mitten in unsere Stellungen. Der Trommelwirbel der Explosionen, von denen jede eine drei Meter starke Stahlbetonwand „knacken" konnte, zerpulverte die haushohen Kristallballungen um uns
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